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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wahrscheinlich nie Eure Spielsachen mit anderen teilen musstet.“ Iliana wollte etwas erwidern, schwieg dann aber hilflos. Seonaid blickte auf ihre missglückte Näharbeit und seufzte. „Ich werde das nie beherrschen“, murmelte sie und stand auf. „Trotzdem, vielen Dank, dass Ihr versucht, es mir beizubringen. Ich gehe zu Bett.“
    Iliana sah ihr nach und lehnte sich dann zurück, um über das nachzudenken, was die andere Frau ihr gesagt hatte. Sie bemerkte kaum, wie ihr allmählich die Augen zufielen.
    „Elgin, was geht hier eigentlich vor?“ rief Iliana ratlos, als sie am anderen Morgen spät in die Küche kam.
    Elgin, der gerade Pastetenteig ausrollte, richtete sich auf und sah Iliana stirnrunzelnd an. Beinahe hätte sie laut gelacht. Schürze und Mütze des Mannes waren tadellos sauber, aber sein Gesicht wies die Spuren von mindestens drei verschiedenen Essenszutaten auf.
    Schmunzelnd setzte sie sich auf den Stuhl neben seinem Arbeitstisch. An diesem Morgen war sie erneut allein im Bett aufgewacht. Offensichtlich hatte Duncan sie wieder ins Bett getragen und entkleidet. Verlegen hatte sie sich angezogen und war hinunter zu den anderen geeilt, die sich bereits zum Frühstück versammelt hatten. Es hatte ein paar Minuten gedauert, bis ihr die angespannte Stimmung in der Halle aufgefallen war. Angus war schlechter Laune und offenbar böse auf Duncan und Seonaid gewesen; nur für Iliana hatte er ein schwaches Lächeln und ein „Guten Morgen“ übrig gehabt. Aber Duncans und Seonaids schlechte Laune hatte sich gegen jeden gerichtet, einschließlich Iliana. Doch sie hatte nur mit den Schultern zucken können, denn sie hatte sich denken können, was sie umtrieb.
    Angus hatte darauf bestanden, dass seine Tochter Unterricht in gutem Benehmen erhielt. Sie sollte Iliana den ganzen Tag über begleiten. Verständlicherweise war Seonaid alles andere als erfreut darüber.
    Duncan wiederum war ganz allgemein schlecht gelaunt. Daran gewöhnte Iliana sich allmählich. Was sie allerdings wirklich aus dem Konzept brachte, war, dass auch alle anderen an diesem Tag in übler Stimmung waren. Es schien, als sei jeder in der Burg zornig. Sogar die Frauen, die mit ihr im Garten arbeiteten ...
    Iliana verzog das Gesicht, als sie daran denken musste, wie der Tag für sie begonnen hatte. Eigentlich hatte sie wieder den Frauen im Garten helfen wollen, aber da hatte Seonaid ihr rasch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anscheinend hatte Angus alle anderen mit seiner Besorgtheit um ihr Wohl angesteckt, und so hatte sie den Morgen damit verbracht, die anderen bei der Gartenarbeit zu beaufsichtigen und Seonaid in Kräuterkunde zu unterweisen. Keine sehr befriedigende Aufgabe, da sie nur über wenige Exemplare verfügte, die sie ihr zeigen konnte. Ansonsten konnte sie ihr nur Namen von Kräutern nennen und erklären, wozu man sie benutzte.
    Während die Frauen den Boden bearbeiteten und sich gegenseitig anfauchten, war Iliana zu dem Schluss gekommen, dass sich alle offenbar fürchterlich über irgendetwas ärgerten. Als Seonaid sich entschuldigt hatte, um den Abtritt aufzusuchen, hatte Iliana die Gelegenheit genutzt und war in die Küche gegangen, um Elgin zu fragen.
    „Ich habe keine Ahnung, was Ihr meint, Mylady.“
    Achselzuckend begann sie, ihre Initialen in das Mehl auf der Tischplatte zu malen. „Alle wirken heute so missmutig. Die Frauen beschimpfen sich gegenseitig und ... “ Sie verstummte hilflos.
    „Ach so! Ja, Mylady, das liegt wohl an den Plaids.“
    Ruckartig hob sie den Kopf. „Wie bitte?“
    Er nickte. „Wisst Ihr, die neuen Plaids kommen sonst im Januar, am selben Tag, an dem die Männer für gewöhnlich ihr Bad nehmen. Jetzt haben nur die Frauen und ich neue Plaids. Und nur die Frauen und ich haben gebadet.“ Er hob die Hände. „Die Männer stinken.“
    „Die Männer...“
    „Stinken“, wiederholte er knapp. „Und sie weigern sich zu baden. Letzte Nacht, als alle schlafen gingen, waren die meisten Männer sehr beeindruckt davon, wie gut ihre Frauen aussahen und dufteten. Also dachten sie, sie könnten ... sich ein wenig Vergnügen gönnen“, ergänzte er bedeutungsvoll. „Die Frauen hingegen waren wenig beeindruckt vom Aussehen und Gestank ihrer Männer und sagten ihnen, sie sollten gefälligst erst baden.“
    „Ich verstehe“, erwiderte Iliana matt und war fassungslos, was sie da ausgelöst hatte, obwohl ihr die Frauen unbewusst Schützenhilfe bei ihrem eigenen heimlichen Kampf geleistet

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