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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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blieb wie angewurzelt stehen, als ihm klar wurde, was das bedeutete. Sein Vater hatte Recht - Lady Wildwood war nun einmal in seinem Zimmer untergebracht, und so würde es noch eine längere Zeit bleiben. Er hatte also kein Bett und würde auf dem Boden der großen Halle schlafen müssen. Das störte ihn nicht weiter, er hatte das schon öfter getan. Er befürchtete allerdings, dass sein Vater auch in Bezug auf Iliana Recht hatte und dass diese zumindest für eine Weile in der Nähe ihrer Mutter bleiben wollte. Und selbst wenn sie sich dann irgendwann zu ihm in die Halle gesellte, würde das zu einer Tortur für ihn werden. Da es nur drei Räume in der Burg gab, waren die Bediensteten gezwungen, auf Pritschen in der Halle zu schlafen. Sie würde ganz sicher nicht zulassen, dass er sie vor so vielen anderen liebte. Großer Gott, nun war es ihm gerade erst gelungen, endlich die Ehe zu vollziehen, da sollte er schon wieder darauf verzichten. Unmöglich!
    „Ja.“ Angus klopfte ihm gutmütig auf den Rücken. „Mir scheint, der liebe Gott hat jetzt selbst dafür gesorgt, dass die kleine Iliana die Ruhe findet, die sie so dringend benötigt!“ „Ich werde ein neues Zimmer ausbauen“, beschloss Duncan grimmig. „Schon morgen.“
    „Baue am besten gleich zwei oder drei, Junge“, murmelte Angus zufrieden.
    „Zwei oder drei?“
    „Na ja, ich denke eben schon voraus. Bestimmt kehren Lord Rolfe und der Bischof bald mit diesem verdammten Sherwell zurück. Wir können den Bischof ja schlecht auf dem Boden schlafen lassen. Letztes Mal habe ich ihm mein Bett zur Verfügung gestellt, weil das eure Hochzeitsnacht war. Dieses Mal tue ich es nicht. Und dann sind da ja auch noch die Kinder.“ „Kinder?“
    „Nun, du hast dir schließlich alle Mühe gegeben, und ich bin sicher, es dauert nicht lang, bis ein oder zwei Kinder zur Welt kommen. Als deine Mutter und ich heirateten, hatten wir nur ein Zimmer, und nach deiner Geburt musstest du bei uns schlafen. Das war sehr unpraktisch. Deine Mutter wollte mir nicht zu Willen sein, aus Angst, du könntest aufwachen.“ Gereizt sah er Duncan an, als nähme er ihm diese verlorenen Nächte immer noch übel. „Ja, es ist besser, auf alles vorbereitet zu sein. Baue zwei Räume mehr. Vertrau mir, du wirst es nicht bereuen.“
    Iliana wurde von lautem Rufen und Gehämmer geweckt. Verärgert über diesen Krach, der sie aus ihrem tiefen Schlaf geholt hatte, schlug sie die Augen auf und verzog geblendet das Gesicht. Es war Tag.
    Kein Wunder, schließlich hatte sie erst bei Sonnenaufgang auf Gertie und Ebba gehört und sich bei der Wache von ihnen ablösen lassen, nachdem sie schon ein paar Mal am Bett ihrer Mutter eingenickt war. Auf der schmalen, mit Stroh gefüllten Matratze, die sie ihr in die eine Zimmerecke gelegt hatten, war sie dann auch bald fest eingeschlafen.
    Ein Schwall derber Flüche ertönte von der Galerie her. Iliana sah zum Bett hinüber und stellte fest, dass Gertie auf dem Stuhl daneben schlummerte. Ebba war nirgends zu sehen. Sie richtete sich auf und betrachtete die schlafende Frau im Bett. Der Krach schien ihrer Mutter nichts auszumachen, und das beunruhigte Iliana noch mehr. Ein solch tiefer Schlaf konnte doch kein gutes Zeichen sein.
    Neuerlich erklangen Flüche von draußen. Iliana machte ein finsteres Gesicht. Wer veranstaltete bloß so einen Lärm vor einem Krankenzimmer? Sie stand auf und war fest entschlossen, dem Unruhestifter eine herbe Standpauke zu verpassen.
    Bei dem Anblick, der sich ihr draußen auf der Galerie bot, verschlug es ihr jedoch die Sprache. Fassungslos starrte sie auf die wahre Heerschar von Männern, die dort herum werkelten. Anscheinend hatte man jeden einzelnen Mann von der Burgmauer und dem Burggraben abgezogen und in diesen schmalen Gang gepfercht. Schließlich entdeckte sie ihren Gemahl am Ende des Ganges und schritt zielstrebig auf ihn zu.
    Duncan entfernte gerade einen weiteren Pfosten des Geländers der Galerie, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Er drehte sich um, und als er seine Gemahlin sah, fing er unwillkürlich an zu lächeln, doch dieses Lächeln erstarb sofort wieder. Ihre Miene verhieß nichts Gutes.
    „Mein Gemahl, was geht hier vor?“ Der honigsüße Tonfall stand in klarem Widerspruch zu ihrem Gesichtsausdruck.
    Duncan zögerte nun. „Ich möchte dieses Stockwerk noch weiter ausbauen.“
    „Ausbauen?“
    „Nun ja, wir werden schon bald Kinder haben, und da dachte ich mir, zwei oder drei zusätzliche Zimmer

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