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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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sie verzweifelt.
    „Hierbleiben, bis das Schlimmste vorüber ist.“
    „Vielen Dank.“
    Na also, sie machten Fortschritte. Vito ging den Flur hinunter und öffnete die Tür zu seinem Wohnzimmer. Absichtlich achtete er nicht darauf, ob sie ihm folgte oder nicht.
    „Wir werden uns beide wohler fühlen, wenn wir etwas Warmes zu trinken haben und aus diesen nassen Sachen herauskommen“, äußerte er im Gehen.
    „Ich habe aber nichts zum Wechseln dabei …“
    Zu seiner Überraschung befand sie sich direkt hinter ihm. So nah, dass er ihren warmen Atem auf seinem Nacken spüren konnte. Rasch trat er einen Schritt zur Seite, um etwas Abstand zwischen sie zu legen, und drehte sich um.
    „Ich bin sicher, dass ich irgendetwas finde – und wenn es nur ein T-Shirt ist. Du kannst nicht länger in diesen Kleidern bleiben.“
    Zumindest nicht, wenn er sein Verlangen beherrschen sollte. Im Flur war es zu dunkel gewesen, aber hier im Wohnzimmer sah er, wie transparent ihr nasses weißes T-Shirt geworden war. Wie eine zweite Haut klebte es an ihren Brüsten und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die verführerischen Rundungen.
    „Du könntest eine Dusche nehmen.“ Es war ihm egal, wenn seine Stimme ruppig klang. „Das Badezimmer ist da drüben …“
    So wie Vito nachlässig in Richtung einer Tür deutete, wurde überdeutlich, dass er sie „entließ“. Er wollte sie ganz offensichtlich aus dem Weg haben, dachte Emily. Was war aus seinem Hinweis geworden, sie müssten „miteinander reden“? Oder dass sie mitkommen werde, ob ihr das nun gefalle oder nicht?
    Egal. Mittlerweile war ihr so kalt, dass sie der Aussicht auf eine warme Dusche kaum noch widerstehen konnte. Doch der Gedanke, sich im Badezimmer dieses Mannes nackt auszuziehen, der war … irgendwie so beunruhigend, dass ihre Beine zu zittern begannen und sie sich vor Unschlüssigkeit nicht rühren konnte.
    „Pass auf, signorina, wenn dir nicht kalt ist – mir schon.“ Vito war offensichtlich am Ende seiner Geduld angelangt. „Ich bemühe mich wirklich, mich wie ein Gentleman zu verhalten und dir die Dusche zuerst anzubieten. Aber wenn du es vorziehst, dazustehen wie eine nasse Ratte, dann wäre es nett, wenn du in die Küche gehen könntest, anstatt den Teppich meines Vermieters vollzutropfen.“
    „Oh – es tut mir leid!“
    Sein Ton löste ihre Erstarrung, sodass sie ein paar Schritte in Richtung Badezimmertür ging, doch dann hielt sie noch einmal inne und blickte auf den dunklen Wasserfleck, den sie auf dem schäbigen grünen Teppich hinterlassen hatte.
    „Wenn ich einen Schaden angerichtet habe, dann …“, begann sie, doch Vito unterbrach sie sofort.
    „Dann kümmere ich mich darum“, erklärte er brüsk. „Nun geh endlich unter die Dusche!“
    „Ich bin ja schon unterwegs.“
    Sein scharfer Tonfall behagte ihr gar nicht.
    „Kein Grund, mich anzuschreien …“
    Hastig flüchtete sie durch die Tür, die sie mit einem lauten Knall hinter sich zuwarf. In der Mitte des Raums kam sie jäh zum Stehen, weil sie erkannte, wo sie sich befand.
    Nicht im Bad. Zumindest nicht direkt, auch wenn die Tür am anderen Ende des Raums wohl dort hinführen musste. Stattdessen war sie in seinem Schlafzimmer gelandet.
    In Vito Corsentinos Schlafzimmer.
    Der Raum wirkte durch und durch maskulin mit seinen nüchternen weißen Wänden und der dunkelblauen Bettwäsche. Falls es eine Frau in seinem Leben gab, so hatte sie zumindest in seinem Schlafzimmer keine Spuren hinterlassen – keine Kosmetika, keine Blumen oder sonstige Dekoration, nur ein paar wunderschöne geschnitzte Holzobjekte befanden sich auf der Fensterbank. Doch alles andere wirkte völlig unpersönlich und provisorisch, so als sei die Wohnung nur eine Übergangslösung für ihn. Zumindest schien das kleine, etwas schäbige Apartment nicht zu dem beeindruckenden, selbstbewussten Mann zu passen, den Vito Corsentino darstellte.
    Ganz anders seine Jacke, die sie immer noch in Händen hielt, wie sie zu ihrem Entsetzen feststellte.
    Die Jacke war von ausgesuchter Qualität. Material und Schnitt zeugten von Klasse – und sie hatte sie ruiniert.
    Mit jeder Minute wuchs ihr schlechtes Gewissen. Sie würde sich entschuldigen und ihm anbieten müssen, den Schaden zu bezahlen.
    Doch zuerst würde sie unter die Dusche gehen.
    Vorsichtig legte sie die Jacke über einen Stuhl und hoffte, dass sich zumindest die schlimmsten Falten aushängen würden. Dann betrat sie das Badezimmer.
    Sie würde sich beeilen und sich nur

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