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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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ihr das auch klar. Gleichzeitig aber hatte sie eine Scheißangst davor, irgendwem oder irgendetwas ausgeliefert zu sein. „Diese Karte vermittelt mir die Vorstellung, dass da irgendwo im Publikum jemand sitzt, der jeden meiner Schritte beobachtet. Eigentlich wollte ich ja den Blumenhändler im Hotel fragen, ob er sich daran erinnern kann, wer den Blumenstrauß gekauft hat, aber ich habe es vergessen. Ich muss morgen daran denken.
    Jax’ dunkle Brauen zogen sich zusammen. „Die Sache beunruhigt dich wirklich.“
    „Ja.“ Sie drückte das Weinglas an ihre Brust. „Ich weiß, das klingt vermutlich dumm, aber der Blumenstrauß heute versetzt mich wirklich in eine ungute Stimmung. Ein Mal Blumen zu bekommen, ist eine Sache. Aber zwei Mal? Meiner Erfahrung nach sind Männer eigentlich ganz schön direkt. Sie schicken Blumen, wenn sie mit dir ins Bett wollen – und dann achten sie verflucht darauf, dass du weißt, von wem sie sind. Es sind Frauen, die solche Geheimnistuereien veranstalten.“
    Treenas Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. „Vielleicht ist das des Rätsels Lösung. Womöglich hast du eine lesbische Verehrerin.“
    „Hal-looo?“ Jax richtete sich auf. Seine blauen Augen glänzten. „Das ist jetzt nur meine unmaßgebliche Meinung, aber wenn Treena von einer liebestollen Lesbe verfolgt würde, hätte ich dazu nur eines zu sagen.“
    „Und das wäre?“
    „Darf ich zugucken?“
    Jax stöhnte gequält, als Treena und Carly sich beinahe synchron auf ihn stürzten, ihm die Ellbogen in die Rippen stießen und Kissen auf den Kopf schlugen. „Hey!“ Er umarmte seine Freundin und fing Carlys Kissen ab, bevor es zu Boden fiel. Dann warf er es ihr zurück in den Schoß. „Ihr braucht jetzt nicht gleich frech zu werden. Es war ja nur ein Vorschlag.“
    „Männer sind so pervers.“ Dennoch hatte er Carly von ihrem unguten Gefühl, das die Blumen in ihr hervorgerufen hatten, abgelenkt. Um sie im nächsten Moment wieder zu ernüchtern.
    „Wenn dich die Sache mit den Blumen wirklich so beunruhigt, solltest du vielleicht mit Jones darüber reden.“
    Carly blies sich eine Strähne aus der Stirn. „Und was soll ich ihm sagen? Dass mir jemand Hundertdollarblumensträuße schickt?“
    „Ja. Und dass dir die Anonymität nicht gefällt.“
    „Das kann ich diesem Mann nicht begreiflich machen, Jax. Du weißt, dass wir nicht besonders gut miteinander klarkommen.“
    Jax warf ihr einen ernsten Blick aus seinen blauen Augen zu. „Vielleicht hat es ja etwas damit zu tun, dass du ihm nur deine zickige Seite zeigst. Glaub mir, Kleines, das ist viel Angst einflößender als alles andere.“
    „Jackson“, ermahnte ihn Treena, aber Carly schnitt ihr das Wort ab.
    „Nein. Lass ihn, Treena.“ Sie richtete sich im Sessel auf, schlug die Beine nicht länger übereinander und betrachtete ihre Füße. „Also bin ich an dem Schlamassel zwischen mir und Wolfgang Jones schuld? Wolltest du das damit sagen?“
    „Nicht wenn mir mein Leben lieb ist“, sagte Jax mit seinem trockenen Humor, wobei er ihrem Blick standhielt. „Aber du musst zugeben, dass es möglicherweise zu der Spannung beiträgt, die zwischen euch herrscht.“
    „Witzig, dass du das sagst. Mir ist nämlich gar nicht aufgefallen, dass ich ihn gebeten habe, mit dem Küssen aufzuhören oder seine Hand von meinem Po zu nehmen.“ Oh, Mist! Verdammt! Jetzt war ihr aber was rausgerutscht. Das hatte sie nun wirklich nicht sagen wollen. Müsste sie nicht längst aus ihrer vorlauten Phase herausgewachsen sein? Andererseits war sie noch nie jemand gewesen, der sich unkommentiert kritisieren ließ.
    Nicht nach achtzehn Jahren in der Obhut ihrer Mutter.
    „Er hat dich sexuell belästigt?“ Der Humor verschwand aus Jax’ Augen, und er lehnte sich vor. „Ich werde ihn zu Brei schlagen.“
    Treena starrte sie ebenso entsetzt an.
    „Nein! So war … so war es nicht, Jax.“
    „Wie war es dann?“ Er hatte nun den Blick eines professionellen Pokerspielers.
    Carly wollte, dass er sie wieder freundlich ansah. „Na ja, er hat sich mir nicht aufgedrängt. Es war, ähm …“ Mist. Mist. Mist!
    Die Spannung wich aus Jax’ breiten Schultern, und er ließ sich wieder aufs Sofa sinken. Treena allerdings studierte sie nun umso genauer. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen und ersetzte die Sorge, die ein paar Sekunden früher in ihren braunen Augen aufgeflammt war. „Carly Jacobsen, du kleines Miststück! Wann war das … und wie kommt es, dass ich erst jetzt

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