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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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Socken im Schlafzimmer, nasse Handtücher auf dem Badezimmerboden und jemand, der dir andauernd erzählt, was man tun und lassen soll. Das ist nichts für mich.“
    „Im Namen meiner Geschlechtsgenossen protestiere ich gegen diese generelle Verurteilung“, sagte Jax. „Aber falls du dich tatsächlich so fühlst, wie du sagst, dann scheint es mir, als ob Jones gut zu dir passen würde. Das wäre die Gelegenheit, zu der Art Beziehung zu kommen, wie sie dir vorschwebt. Und, hey – gutes Küssen ist schließlich auch nicht zu verachten.“
    Carly sah ihn fragend an, und er zog eine Grimasse. „Stimmt das etwa nicht?“
    „Ganz schön schwach, Jackson“, sagte Treena naserümpfend. „Als ob Carly sich von dieser ‚Baby, ich bin ein sensibler Mann, der nicht denkt, dass alle Showgirls doof sind‘-Masche auf andere Gedanken bringen lässt. Außerdem weißt du sehr wohl, dass Carly eigentlich Lehrerin ist.“
    Er wandte sich um und starrte sie an. „Weiß ich das?“
    „Natürlich. Ich habe es dir doch erzählt.“
    „Nein, Süße, hast du nicht.“ Er widmete sich wieder Carly. „Du warst Lehrerin?“
    „Na ja, nicht so richtig. Ich habe mir meine Ausbildung durch Tanzen verdient. Unglücklicherweise habe ich erst während des Referendariats entdeckt, dass mir Tanzen mehr liegt als Lehren. Ich habe meinen Abschluss trotzdem gemacht, schon um meiner Mom zu gefallen – als ob das jemals möglich gewesen wäre. Aber ich habe diesen Beruf nie ausgeübt.“
    „Verflucht. Ich mag es, mit euch beiden abzuhängen, weil ich jeden Tag etwas Neues erfahre. Aber du hast mich jetzt auch ein bisschen beunruhigt. Wenn du nicht mit Jones über den anonymen Blumenspender sprechen möchtest, warum sprichst du dann nicht mit jemand anderem aus seiner Abteilung darüber?“
    „Vielleicht mit Dan McAster“, schlug Treena vor.
    „Nur dass auch da dasselbe Problem auftaucht. Abgesehen von meinem unspezifischen Gefühl in der Magengegend gibt es da bis jetzt nicht viel zu erzählen.“
    „Dann erzählst du ihm halt davon“, sagte Jax. „Sag ihm, dass du nicht genau weißt, weshalb es dich beunruhigt, wenn dir jemand anonym Blumen schickt. Du besitzt einen guten Instinkt, Carly. Sie werden dich nicht auffressen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann das einfach nicht … jedenfalls noch nicht. Die ganze Sache entpuppt sich möglicherweise als heiße Luft, und ich will am Ende nicht blöd aussehen.“
    Vor allem nicht vor Jones.
    „Es wird so oder so komisch aussehen“, stimmte Jax ihr zu. „Aber, Liebes, wenn man sich in puncto Sicherheit einmal irrt, ist das niemals blöd.“
    „Du kannst dir deinen Atem sparen“, unterbrach ihn Treena. „Du wirst sie nicht überzeugen können. Im Wörterbuch findest du Carlys Foto neben dem Wörtchen stur .“
    „Ach ihr Süßholzraspler.“ Sie schenkte ihren Freunden ein Lächeln. Sie war gerührt darüber, wie ernst sie ihre nebulösen Befürchtungen nahmen.
    „Versprich uns nur, dass du dich nicht von deinem Stolz daran hindern lässt, Hilfe zu suchen, wenn du welche brauchst“, forderte Treena.
    „Das verspreche ich euch. Ich mag ja stur sein, aber dumm bin ich nicht.“ Dann wechselte sie das Thema ebenso abrupt, wie Jax es getan hatte, und sagte fröhlich: „Habt ihr eigentlich schon Wolfgangs Neffen Niklaus kennengelernt? Er ist ein wirklich großartiger Junge. Und für seinen Onkel kann er schließlich nichts.“

10. KAPITEL
    Neue Schulen sind blöd.
    N iklaus hängte sich seine Fahrradkuriertasche um und ging den Korridor der Silverado High entlang. Wenn er ein Auto besitzen würde, könnte er es sich wenigstens sparen, in der Mittagspause durch die überfüllte Cafeteria gehen zu müssen, wo sich alle außer ihm kannten. Aber er besaß keinen Wagen. Und die Fast-Food-Restaurants waren viel zu weit entfernt.
    Also blieb er vor seinem neuen Spind stehen, warf seine Tasche hinein und schlug die Tür zu, bevor er ging. Dann schlenderte er in Richtung Cafeteria, als ob er genau wüsste, wo es langging. Für jemanden, der ihn dabei beobachtet hätte, wäre der Effekt aber gleich null gewesen, weil er zwischendurch immer wieder stehen blieb, um ein paarmal tief Luft zu holen. Schließlich überholten ihn zwei halslose Muskelmänner, denen er durch die Tür folgte, seine Blicke fest auf die Rückseiten ihrer Bomberjacken gerichtet.
    Mann, in diesen Jacken war es bei dem Klima sicher ganz schön stickig.
    Es roch nach Essen. Lautes Stimmengewirr erfüllte den Raum,

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