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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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Niklaus auch nur überlegen konnte, ob er ihm wegen der Abkürzung seines Namens vor allen Jungen an die Gurgel gehen sollte, sagten die anderen: „Hallo.“
    Okay. So weit, so gut.
    Dann ergänzte der Rotschopf: „Und ich vermute mal, er wird unser neuer Torwart.“
    Beifallsrufe erklangen.
    Ein blonder Junge am Ende des Tisches beugte sich nach vorn und sagte: „Ich hoffe es. Wir haben dich gestern mit dem Trainer spielen sehen …“
    „Am Mittwoch, du Depp“, korrigierte ihn jemand.
    „Ist ja auch egal. Gestern, vorgestern … wen interessiert das schon? Der Punkt ist doch, dass Jones ein höllisch guter Torwart ist.“
    Man pflichtete ihm enthusiastisch bei.
    „Und Paddy muss dahin zurück, wo er hingehört.“
    „Amen, Bruder“, stimmte Kev zu. „Ganz zu schweigen davon, dass Nik ein Seelenverwandter ist. Ich habe gehört, wie er Rushman als Arschloch bezeichnet hat.“
    Das löste lautes Geschrei aus. Nik setzte sein Tablett auf dem Tisch ab, als Kev sich auf einen Stuhl fallen ließ und ihn neben sich winkte. Beim Öffnen seiner Milchtüte fragte Nik: „Was hat es denn mit diesem Kerl auf sich?“
    „Footballspieler. Große Nummer“, sagte der Blonde und lehnte sich über den Tisch, um ihm die Hand zu reichen. „Ich bin übrigens Josh Loran.“
    Jeder der acht Jungs, die mit Paddy und ihm am Tisch saßen, schüttelte ihm einer nach dem anderen die Hand und stellte sich vor. Dennoch konnte Nik sich nur einige Namen merken: Kev, Josh und David Owens, ein dunkelhäutiger Junge, der ihm erzählte: „Rushman ist der Kapitän des Footballteams, und Football ist in dieser Schule das Wichtigste. Das Footballteam glaubt, dass seine Fürze nicht stinken. Und was den Rest der Schule betrifft …“ Er schnalzte abfällig mit der Zunge. „Tut mir ja leid, dass ich derjenige bin, der es dir beibringen muss … aber, Alter: Wir Fußballer existieren an dieser Schule nicht.“
    Niklaus starrte den Teenager am anderen Ende des Tisches überrascht an. „Du machst Scherze, oder? Ich meine, ich bin dieser Haltung auch schon an anderen Schulen begegnet, aber die hatten wirklich schlechte Teams. Ihr hingegen habt vier Jahre hintereinander die verdammten Landesmeisterschaften gewonnen!“
    „Ja, das haben wir. Aber außer ein paar Talentsuchern, unseren Eltern und Freundinnen interessiert das niemanden.“
    „Mann. Das ist ja wirklich schräg.“
    „Allerdings“, pflichteten ihm neun Stimmen im Chor bei.
    „Sie machen Witze, Madam.“
    Carly stand im Blumenladen des Avventurato und betrachtete den großen, dünnen, fast leichenblassen Mann, der so viel Lebensfreude ausstrahlte wie der Angestellte eines Beerdigungsinstituts. Auf dem diskreten Namensschild am Revers seines schwarzen Anzugs stand „Mr. Belzer“. Nicht etwa Jim oder Bobby Belzer – nein, Mister. O-kay, dachte Carly ironisch. Er gehörte offensichtlich nicht zu den Menschen, die schnell neue Freunde fanden. Eine ernste Miene aufsetzend, sagte sie ruhig: „Nein, Mr. Belzer. Ich meine es ernst.“
    „Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Aufträge wir an einem normalen Tag ausführen, junge Frau?“
    Carly versuchte, nicht die Geduld zu verlieren; sie hatte eine derartige Reaktion bereits erwartet. Doch Mr. Belzers Halsstarrigkeit machte es schwierig. Und bitte – er war zwar vermutlich zehn Jahre älter als sie, aber das gab ihm wohl kaum das Recht, in diesem herablassenden Ton mit ihr zu sprechen. Ganz abgesehen davon, dass dieser Kerl sich dringend entscheiden musste, ob sie für ihn, nun … eine Madam oder eine junge Frau war. Ihre Überlegungen beiseiteschiebend, sagte sie aber nur: „Ich kann mir vorstellen, dass sie Dutzende von Aufträgen ausführen. Ich bitte Sie ja auch nur, sich an den gestrigen Tag zu erinnern.“
    „Ich muss so um die fünfzig Aufträge gehabt haben. Und da sind die Blumengestecke, die wir für die Suiten machen, noch nicht mit eingerechnet.“
    Carly verkniff sich eine barsche Bemerkung und holte tief Luft. Dann sah sie ihn freundlich an und meinte: „Ich bin sicher, dass Sie sehr viel zu tun haben, und ich würde das Ganze auch lieber unter uns regeln. Aber wenn es Ihnen lieber ist, kann ich auch Wolfgang Jones von der Security bitten, sich um diese Sache zu kümmern.“ Als ob sie ihn jemals darum bitten würde.
    Dennoch funktionierte es. Wolfs Ruf, keine Gefangenen zu machen, war innerhalb des Avventurato genauso weit verbreitet, wie sie befürchtet hatte. Plötzlich zeigte der Florist einen viel

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