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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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freundlicheren Gesichtsausdruck.
    „Nein, nein, das wird nicht nötig sein, Miss“, beeilte er sich ihr zu versichern, wobei er seine blassen Lippen verzerrte und eine Reihe gelblicher Zähne entblößte. „Aber falls mit Bargeld bezahlt wurde, werden Sie Pech haben. Falls die Blumen jedoch über eine Kreditkarte liefen, gibt es einen Beleg. Wie war Ihr Name noch gleich?“
    „Carly Jacobsen. Es war ein exotischer Blumenstrauß, ungefähr einen Meter hoch.“ Sie deutete die Größe mit ihrer Hand an. „Sie haben ihn mir in die Garderobe geliefert.“
    „Sind Sie eine Angestellte?“
    „Ja. Ich tanze in ‚La Stravaganza‘ . “
    Er betrachtete sie von oben herab und wandte sich ab. „Lisa!“ Belzer schnippte mit den Fingern, und als eine Frau Mitte zwanzig erschien, sagte er: „Geben Sie Miss Jacobsen, was auch immer sie haben will. Ich bin hinten, falls Sie meine Expertise benötigen.“ Sein Ton machte klar, dass das höchstens für den äußersten Notfall galt, und dann drehte er sich auf dem Absatz um, um steif und schwarz in den hinteren Raum zu stolzieren.
    „Ein lustiges Kerlchen“, sagte Carly, um Konversation zu machen.
    „Oh ja.“
    Lisa war viel kooperativer und um Welten angenehmer als ihr Chef, doch am Ende konnte auch sie ihr nicht helfen.
    „Es tut mir leid“, sagte sie, nachdem sie sich durch die eng beschriebenen Seiten eines Spiralhefters geblättert hatte. „Ich kann keinen Eintrag für einen Blumenstrauß entdecken, der in die Garderobe der Showgirls geschickt werden sollte. Nicht einen einzigen.“ Ihre Brauen hoben sich, als sie Carly ansah. „Sind Sie sicher, dass der Strauß aus unserem Laden kam?“
    „Ja, das bin ich.“
    „Das ist ja wirklich merkwürdig. Bei Lieferungen machen wir immer Notizen, und trotzdem steht hier nichts. Weder letzte Nacht noch an dem anderen Datum, das Sie mir genannt haben.“
    „Sch…“ Carly hielt den Mund, bevor der Rest über ihre Lippen kam.
    „…eibenkleister“, beendete die Floristin ihr angefangenes Wort und nickte. „Tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte.“
    „Nein. Ich danke Ihnen für Ihre Mühe! Würden Sie mir trotzdem einen Gefallen tun? Falls noch einmal so eine Bestellung für mich kommt, würden Sie bitte aufschreiben, wer die Blumen bestellt? Bei zu viel Anonymität könnte ich nämlich ausflippen.“
    „Verstehe ich. Und ich werde es den anderen Floristen ebenfalls sagen. Ich kann nicht garantieren, dass Belzer kooperiert, aber die anderen beiden sind wirklich sehr nette Mädchen. Und wer weiß, vielleicht wird Belzer sich auch leichter überzeugen lassen, als wir denken. Schließlich stehen Sie unter einem guten Stern, wenn es Ihnen gelungen ist, dass er Ihnen überhaupt helfen wollte.“
    Carly lächelte. „Ich habe nur den Namen von jemandem fallen lassen, mit dem er noch weniger zu tun haben wollte als mit mir.“
    Es war nicht ganz so ausgegangen, wie sie es sich erhofft hatte. Nachdenklich lenkte Carly ihre Schritte durch die Ladenpassage des Hotels. Es war nicht zu ändern, aber wenigstens hatte sie nun etwas unternommen. Dabei machte sie vermutlich gerade aus einer Mücke einen Elefanten. Egal.
    Es fühlte sich trotzdem gut an, etwas unternommen zu haben. Selbst wenn das Resultat am Ende nicht sehr erhellend gewesen war.
    Als sie die Hotelhalle in Richtung Tiefgarage durchquerte, begegnete sie einem der Hausmeister. Er war gerade dabei, den Sand in den Aschenbechern des Avventurato auszutauschen. Er kam ihr irgendwie bekannt vor. Deshalb lächelte sie und nickte ihm zu. Einen Moment später erblickte sie Wolf im Gespräch mit einigen Hotelpagen, und ihre Zielstrebigkeit geriet ins Wanken. Sie verlangsamte ihre Schritte. Allerdings bemerkte er ihren Blick, denn er hob plötzlich den Kopf. Als sich ihre Blicke trafen, erstarrte er ebenfalls.
    Verflixt! Was hatte er nur an sich, dass ihr Herz schneller schlug, sobald sie ihn sah? Sie versuchte erst gar nicht mehr, sich selbst einzureden, dass es sich nur um eine bloße Verwirrung handelte.
    Seine Augen waren wie Laserpistolen, die grüne Strahlen auf sie abschossen, und sie benötigte ihre ganze Willenskraft, um ihren Blick von ihm loszureißen. Sie befeuchtete ihre Lippen und setzte ihren Weg zur Tiefgarage fort. Sie tat nur, was sie sich vorgenommen hatte: Sie wollte nach Hause fahren.
    Auf keinen Fall lief sie vor irgendetwas davon.
    Auch wenn es sich irgendwie so anfühlte.
    Der Hausmeister betrachtete Carlys Hüftschwung, als sie

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