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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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davonging. Sie hatte ihm ein Lächeln geschenkt. Das bedeutete, dass sie ihn wiedererkannt hatte. Er war sich nicht sicher gewesen, ob sie sich an ihn erinnern würde; schließlich war er in der Nacht, als sie sich den Knöchel verstaucht hatte, in Zivil zu seiner Schicht gekommen. Einer der aus seiner Sicht größten Nachteile seines Jobs war, dass ihn die Menschen, sobald er seine Uniform trug, behandelten, als wäre er unsichtbar. Doch das war bei Carly offensichtlich nicht der Fall. Er hatte ganz klar Eindruck auf das strahlende Showgirl gemacht, als er ihr zu helfen versuchte.
    Er hätte ihr sogar noch weiter geholfen, wenn dieser Oberclown von der Security nicht plötzlich aufgetaucht wäre und alle weggeschickt hätte. Als ob er der König des Kasinos wäre und alle anderen nur nichtswürdige Untertanen.
    Wut schoss durch seine Adern, aber er atmete ein paarmal tief ein und aus und verdrängte seine schlechten Gedanken. Was passiert war, war passiert. Und wie Dr. Asher gern erklärte: Es gab nichts, was man nicht ändern konnte. Abgesehen davon betrachtete er jene Nacht inzwischen auch aus einem anderen Blickwinkel. Es schien offensichtlich, dass die hübsche Tänzerin den blonden Kerl ebenso wenig leiden konnte wie er.
    Er hätte wetten können, dass sie die Blumen mochte, die er ihr geschickt hatte. Sollte sie jedenfalls – sie waren nämlich ganz schön eindrucksvoll, falls er das selbst so sagen durfte. Unglücklicherweise konnte er sich von seinem Gehalt die Blumenpreise im Avventurato nicht leisten. Man schickte ihn allerdings häufig zur Reinigung in Suiten, in denen private Partys gefeiert worden waren – eine besondere Dienstleistung außerhalb der normalen Reinigungszeiten. Und in der Nacht nach Carlys Unfall waren ihm dabei als Erstes die exotischen Blumenarrangements aufgefallen, die auf der florentinischen Anrichte standen. Da er sich dachte, dass so ein wunderschönes Showgirl daran gewöhnt sein musste, extravagante Geschenke zu bekommen, hatte er den Strauß am nächsten Morgen eigenhändig in Carlys Garderobe gebracht. Sie hatte diese Blumen hundertmal mehr verdient als irgendein Spieler. Der bemerkte sie ja vermutlich nicht einmal.
    Der Hausmeister beobachtete, wie Carly durch die Tür zur Tiefgarage verschwand, und widmete sich wieder seinen eigentlichen Aufgaben. Aber er lächelte dabei. Um es kurz zu sagen, er war sehr zufrieden mit seinen Fortschritten. Er hatte Carly bei ihrer ersten Begegnung nicht nur beeindruckt, sondern ihr sogar die Art Geschenke gemacht, die sie erwartete.
    Er hatte schon immer gewusst, dass er für die feinere Lebensart geschaffen war.
    Und in diesem Moment hätte er glatt seine nächsten sechs Monatsgehälter darauf verwettet, dass er sich bald die liebende Verehrung dieses statuengleichen Showgirls sichern würde.
    Am folgenden Freitag schmiedete Niklaus einen Plan.
    Es gefiel ihm hier. Obwohl es am Anfang nicht so ausgesehen hatte, und obwohl er immer noch nicht begeistert davon war, wie seine Großeltern ihn Dr. Düster aufs Auge gedrückt hatten. Dennoch war seine neue Schule sehr anständig, das Fußballteam ausgezeichnet und er, Nik Jones, der neue Torwart. Trainer Jarzinski hatte ihn am Montag außerhalb der Turnhalle abgepasst, um es ihm zu sagen. Und neue Freunde hatte er auch schon gefunden. Und zwar nicht die üblichen Außenseiter, bei denen er sonst immer gelandet war, weil sie die Einzigen waren, die einen Neuen akzeptierten. Paddy, Josh und David waren tatsächlich endlich einmal Freunde, die auch seiner Großmutter gefallen hätten.
    Und dann gab es da auch noch Natalie Fremont.
    Niks Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an, als er an die Cheerleaderin dachte, die letzte Woche seinen Blick erwidert hatte, nachdem das Arschloch Rushman gegen ihn geprallt war. Sie hatte gerade in denselben Biologiekurs gewechselt, den auch Nik sich ausgesucht hatte. Und das bedeutete, dass sie jetzt Klassenkameraden waren.
    Und um das Glück perfekt zu machen, hatte gestern Mr. Burnham, der außerordentlich tolle Wissenschaftslehrer, sie einander als Laborpartner zugeteilt.
    Mann, war dieses Mädchen schön! Sie schien nur aus Beinen, großen dunklen Augen und seidigen braunen Haaren zu bestehen. Und an diesem Morgen hatte sie ihn angelächelt, bis ihm die Röte in die Wangen geschossen war. Das hatte ihn beinahe umgehauen.
    Mit seinem Leben ging es definitiv aufwärts.
    Selbst Onkel Wolfgang benahm sich beinahe akzeptabel. Er war zwar nicht gerade der

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