Lady Sunshine und Mister Moon
sie sich von ihm vertreiben ließ. Eher würde die Hölle zufrieren, als dass sie Mr. Ich-habe-einen-Plan-Jones wissen lassen würde, wie sehr er sie verletzt hatte.
In Wirklichkeit …
Nicht verrückt machen lassen. Rächen! Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. Was dieser Schwachkopf brauchte, war eine Portion seiner eigenen Medizin … und sie würde sie ihm verabreichen. Carly arretierte die Gewichte und stieg vom Gerät ab.
„Hallo, Wolfgang“, sagte sie kühl, während sie ihr Sporttop über den Kopf zog und sich den Schweiß vom Gesicht wischte. Die Klimaanlage kühlte ihre überhitzte Haut, und prompt richteten sich im kühlen Luftzug ihre Brustwarzen auf. „Du kannst wohl nicht von mir lassen, was?“
Sein Blick haftete einen Moment lang an ihrem orangefarbenen Sport-BH, bevor er den Kopf hob, um ihr ins Gesicht zu sehen. Er starrte sie finster an. „Glaub bloß nicht, dass ich dir nachlaufe. Ich wusste nicht einmal, dass du hier bist.“
„Ah. Ich vermute, es handelt sich einfach um einen Fall von Gedankenübertragung. Warum auch nicht? Es ist ein schöner Tag, um Sport zu treiben.“
Er nickte kurz, enthielt sich aber einer Antwort. Dieser Rückfall in sein früheres unsoziales Verhalten war das i-Tüpfelchen, das Carly zu ihrer Ermunterung noch brauchte. Zwischen ihr und Wolf prickelte es. Sie hätte zwar sonst was dafür gegeben, um das abstreiten zu können, aber dafür war es längst zu spät. Also gut. Aber sollte sie dann nicht wenigstens einen Vorteil aus der Situation ziehen? Im Gegensatz zu allem, was er letzte Nacht angedeutet hatte, war Wolf schließlich genauso wenig immun gegen sie wie umgekehrt.
Carly schwang ihr linkes Bein auf den Sattel eines Spin-Bikes. Sich nach vorn beugend, strich sie mit den Händen an der Außenseite bis zum Knöchel hinunter, bis sie ihre Füße lose umfasste. Ihren Oberkörper presste sie flach gegen die Schenkel. Die Dehnung fühlte sich gut an, und einen winzigen Augenblick lang vergaß sie Wolfgang sogar. Erst die Bewegung, die sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, erinnerte sie wieder daran, was sie vorhatte.
Er saß rittlings auf einer Hantelbank und trainierte. Doch seine Aufmerksamkeit galt ihr. Gut. Denn sie plante, ihn heißzumachen. Und dann würde sie ihn einfach stehen lassen. Und Wolfgang Jones würde so scharf sein, dass er kaum noch würde aufrecht gehen können. Das war zwar ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Besserung ihres verletzten … nein, nicht Herzens. Carly weigerte sich beharrlich zuzugeben, dass er ihr Herz getroffen hatte. Aber … ihrer verletzten Gefühle. Ja. Es würde ihre Gefühle versöhnlich stimmen, auf denen er letzte Nacht zum zweiten Mal herumgetrampelt war. Vermutlich würde es sogar Spaß machen.
Sie dehnte ihr anderes Bein auf die gleiche Weise und blickte Wolf dabei ins Gesicht. Dann bog sie ihren rechten Fuß rückwärts nach oben, griff mit beiden Händen hinter sich und zog den Fuß an sich, bis ihre Ferse den Po berührte. Sie bog die Schulter nach hinten und streckte die Brust raus, während sie teilnahmslos auf ihn hinunterblickte, als ob sie nicht genau wüsste, welchen Effekt diese Dehnung auf ihre Haltung hatte.
Dann ließ sie den Fuß los, um nach dem anderen zu greifen. Wolf sah wirklich verdammt gut aus. Er trug ein graues Muskelshirt und eine unanständig gut sitzende Sportshorts, und er wirkte sehr fit und sehr sexy und zu allem bereit. Er blickte sie aus seinen grünen Augen an, während er den Bizeps unter dem schweren Gewicht anspannte, das er langsam bis zur Brust hob, bevor er es wieder zu Boden brachte. Ein leichter Schweißfilm schimmerte auf seiner Haut.
Im gleichen Moment wurde Carly die Idiotie ihres sogenannten Plans bewusst. Großer Gott, was hatte sie sich nur dabei gedacht? Das war ja, als würde man mit einem zweischneidigen Schwert in der Luft herumwirbeln und sich darüber wundern, dass man selbst verletzt wird, statt nur dem anderen Schmerz zuzufügen.
Es war höchste Zeit, sich die Niederlage einzugestehen und zu verschwinden, solange sie noch ein Fünkchen Würde besaß.
Sie ließ ihren Fuß los, schüttelte Arme und Beine aus und wandte sich dann von Wolfgang ab, um ein paar einfache Yoga-Strechübungen auf dem Boden auszuführen. An diesen Bewegungen gab es nichts Provokatives, es waren bloß Dehnungsübungen für den Oberschenkel, mit denen sie ihr Sportprogramm abschloss.
Für Wolf waren sie jedoch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Er knallte die
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