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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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sich. „Tatsächlich?“
    „Mich hat ein alter Freund aus Cleveland angerufen“, sagte Dan. „Oscar Freeling. Er leitet die Security bei OHS Industries, will jetzt aber in Rente gehen. Er wollte wissen, ob ich ihm jemanden als Nachfolger empfehlen könnte.“ Er warf Wolf einen vielsagenden Blick zu. „Ich habe Ihren Namen genannt.“
    „Wie bitte?“ Wolf richtete sich auf seinem Stuhl auf. „Ist das Ihr Ernst?“
    „Es ist so ernst wie ein Herzinfarkt, Junge. Ich weiß, dass Sie schon in den Startlöchern stehen, um endlich Chef einer eigenen Abteilung zu werden, und ich denke, das ist genau Ihre Kragenweite.“
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Überraschenderweise war Wolf nicht annähernd so begeistert, wie er es unter diesen Umständen hätte sein sollen. Vor allem wenn man bedachte, dass dies haargenau das Ziel war, auf das er hingearbeitet hatte, solange er denken konnte. Er schob es auf seine Müdigkeit und blickte seinem Chef in die Augen. „Danke. Ich weiß Ihren Vertrauensbeweis sehr zu schätzen.“
    „Sie haben es verdient. Ich werde Sie vermissen, wenn Sie gehen, Wolf. Sie sind einer der besten Mitarbeiter, die ich jemals hatte. Ehrlich gesagt glaube ich, dass Sie Ihre Fähigkeiten verschwenden, wenn Sie an einem anderen Ort arbeiten als in Las Vegas. Doch natürlich verstehe ich Ihre Ambitionen. Cleveland wäre eine gute Gelegenheit für Sie.“ Dan schüttelte den Kopf. „Nein. Besser als gut.“
    Als ob er ahnte, dass Wolf sich Fragen zu stellen begann, ergänzte Dan: „Mehr als den Namen und Sitz des Unternehmens kann ich Ihnen leider nicht über den Job erzählen. Aber Oscar hat vor, in den nächsten Wochen hierherzukommen, um Sie kennenzulernen. Dann kann er Ihnen Ihre Fragen ja persönlich beantworten.“ Er stürzte den restlichen Kaffee hinunter und setzte die Tasse ab. „Aber jetzt …“, befahl er streng, „… ab nach Hause mit Ihnen! Ruhen Sie sich aus! Sie sehen total fertig aus.“
    Wolf fühlte sich erschlagen. Er bedankte sich noch einmal, ließ den Kaffee stehen und lenkte seine Schritte in die Tiefgarage. Seine Müdigkeit musste der Grund sein für die fehlende Begeisterung, die er dem Angebot entgegenbrachte, das man ihm gerade gemacht hatte. Alles andere ergab keinen Sinn.
    Eigentlich hätte er durch die Straßen tanzen müssen.
    Auf der Fahrt nach Hause entschied er, sofort ins Bett zu gehen, sobald er zu Hause war. Vielleicht würde die Welt wieder anders aussehen, wenn er erst etwas Schlaf nachgeholt hätte.
    Offenbar waren Niks Freunde zu Besuch gewesen. Als Wolf seine Wohnung betrat, fand er auf dem Tisch einen fettigen leeren Pizzakarton vor, schmutzige Papiertücher und leere Coladosen. Nik war jedoch nirgendwo zu sehen. Er hatte allerdings die vereinbarte Notiz hinterlassen; er war mit den Jungs ins „Neopolis“ in der Fremont Street Experience gegangen.
    Als Wolf heißes Wasser über den Schwamm fließen ließ, begannen die Kratzwunden auf seinem Handrücken höllisch zu schmerzen. Doch er biss seine Zähne zusammen und wischte den Tisch sauber, bevor er nach einem sauberen Tuch griff. Die Wunden trocken zu tupfen reichte ihm. Für alles andere war er in dieser Nacht viel zu müde.
    Er ging ins Schlafzimmer. Als er jedoch hörte, dass Carly nach Hause kam, verflog seine Müdigkeit auf einmal wie nichts. Beschwingt ging er ins Badezimmer und putzte sich gründlich die Zähne.
    Zwei Minuten später klopfte er an Carlys Wohnungstür. „Komm rein!“, rief sie mit ihrer herzlichen, einladenden Stimme. „Es ist offen.“
    Wolf marschierte geradewegs ins Wohnzimmer. Buster trottete herbei, um ihn zu begrüßen, aber zum ersten Mal begleiteten ihn die Katzen nicht dabei. Warum das so war, entdeckte Wolf, als er einen Blick in die Küche warf. Die beiden Samtpfoten strichen um Carlys Knöchel.
    Als Carly ihn anblickte, sagte er streng: „Du solltest Leute nicht einfach hereinbitten, bevor du weißt, wer es ist. Du solltest diese verdammte Tür verriegeln. Obwohl dein Schloss genau genommen ein Witz ist. Ich werde es morgen austauschen.“
    „Auch dir einen schönen Morgengruß, lieber Wolfgang“, erwiderte sie fröhlich. Sie wich den beiden Katzen geschmeidig aus, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Wolf einen sanften Kuss auf die Lippen.
    Wie immer, wenn sie in Reichweite war, spielte seine Libido verrückt. Als sie ihren Mund langsam von seinem löste und sich abwandte, um ihre Katzen zu füttern, musste er sich einen Moment lang sammeln,

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