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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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stimmt’s? Wir sind … wie heißt der Ausdruck, den man zurzeit überall benutzt? Freunde mit Extras?“
    Er entspannte sich wieder. „Ja, wir sind Freunde. Absolut.“ Er murmelte lächelnd: „Mit Extras. Das gefällt mir.“
    „Gut. Hättest du Lust, mich morgen zum Survivors-Picknick zu begleiten?“
    „In Ordnung.“ Er war eine Sekunde lang still, bevor er sagte: „Was ist ein Survivors-Picknick?“
    „Es ist das alljährliche Treffen ehemaliger Krebspatienten. Ich nehme immer …“
    Das Zimmer drehte sich plötzlich, und Wolf kauerte mit einem Mal auf die Handflächen gestützt über ihr. Er starrte sie mit gerunzelter Stirn an.
    „Du hattest Krebs?“, fragte er. Er hob eine Hand und strich mit seinen schlanken Fingern über ihre Haut, als ob sie auf wundersame Weise die Stelle ertasten könnten, an der möglicherweise etwas Bösartiges gewachsen war.
    „Nein, nein, ich nicht“, beeilte sie sich, ihm zu versichern. Er wirkte sehr besorgt. „Erinnerst du dich an das Tiertherapieprogramm, von dem ich dir erzählt habe? Ich werde immer zum Picknick eingeladen, weil ich dort mitarbeite.“ Enthusiasmus überflutete sie. „Ich liebe diese Picknicks, Wolf. Sie sind so aufbauend und lebensbejahend! Und ich sehe die Kinder wieder, die nach einem jahrelangen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause durften.“
    „Klingt nett“, pflichtete Wolf ihr bei und folgte mit dem Finger der Linie ihres Haaransatzes.
    „Das ist es. Es ist fabel…“
    Sein plötzliches Auffahren unterbrach sie mitten im Wort. „Himmel!“, rief er aus. „Was zum Teufel ist das?“ Er griff hinter sich. „Ist das eine Katze? “
    „Lass mich mal sehen.“ Als er sich auf seine Ellbogen stützte, schaute sie ihm über die Schulter. Und grinste. „Das ist Tripod“, erklärte sie ihm und betrachtete den Kater, der sich hinter Wolfs Rücken zu einem Ball zusammengerollt hatte. „Ich glaube, er mag dich.“
    Wolf murmelte etwas sehr Düsteres auf Deutsch.
    „Weißt du nicht, dass es unhöflich ist, mit jemandem in einer fremden Sprache zu sprechen, wenn er sie nicht versteht?“ Sie blickte ihn skeptisch an. „Hast du geflucht?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte er ernst. „Es bedeutete bloß, dass ich jetzt, wo ich weiß, dass dein Kater mich mag, besonders gut schlafen kann.“
    „Ah. Sarkasmus.“ In ihrer Beziehung ging es immer zwei Schritte vorwärts und einen zurück. Und nun war es an ihr, ihn ernst anzusehen. „Ich sollte dich vielleicht warnen. Ich nehme Buster morgen zum Picknick mit. Nur für den Fall, dass du deine Meinung ändern willst.“
    Seine dicken blonden Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ich ändere meine Meinung nicht. Ich bin einfach nur nicht an Tiere gewöhnt. Vor allem nicht an Tiere mit Krallen, die sich ein Bett auf meiner nackten Haut bauen.“
    „Na ja, sieh es mal von der positiven Seite, Schätzchen: Wenn du splitternackt bist, kann Tripod wenigstens nicht auf deine schönen Sachen pinkeln.“
    Der Kater begann laut zu schnurren.
    „Da ist was dran.“ Wolfs Mundwinkel bogen sich nach oben. „Außerdem ist er warm und weich und ein großer Redner. Er kommt ganz offensichtlich nach dir.“
    Oh Mann. Jedes verdammte Mal, wenn sie dachte, sie könnte ihn als humorlosen Pedanten abstempeln, schaffte er es, sie zu überraschen. Außerdem war sein angedeutetes Lächeln so überraschend und unglaublich süß. Carly schmolz dahin wie ein Schokoriegel in der Sonne.
    „Du hättest aufhören sollen, als du oben warst“, sagte sie und tippte ihm gegen die Schulter. „Da hattest du mich noch in der Hand.“ Sie bemühte sich um einen leichten Ton, als ob dies alles nur ein großer Spaß wäre.
    Doch tief in ihrem Innern war ihr gar nicht nach Lachen zumute. Weil sie das ungute Gefühl hatte, dass sie nur einen Schritt davon entfernt war, von einer unsichtbaren Kante in ein bodenloses Loch zu stürzen.
    Eines, das so tief war, dass sie nicht einmal Spuren hinterlassen würde. Denn der vielschichtige Mr. Jones wuchs ihr langsam über den Kopf.

21. KAPITEL
    B uster! Carly!“
    Begrüßungen und Freudenschreie hallten durch die Luft, als Wolf und Carly beim großen Picknick am Rande des Parks ankamen. Wolf beobachtete verwundert, wie Kinder jeder Größe, jeden Alters und jeder auch nur vorstellbaren ethnischen Zugehörigkeit wie die Heuschrecken von allen Seiten auf Carly und ihre Promenadenmischung zuschwärmten. Sogar er bekam etwas davon ab; die Zwerge stießen ihn beiseite, umringten Carly,

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