Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
Bild geworden ist. Gehasst habe ich ihn für die Worte, die folgten: „wenn Sie mal so was zustande bringen, wären wir schon auf einem guten Weg, aber ob ihnen das gelingt?“
Meine Prüfung legte ich mit dem besten Ergebnis des Jahrgangs ab, aber er kam nicht mal zu meinem Abschiedsessen für meine Kollegen.
In jedem Fall habe ich viel gelernt in der Zeit, zumindest über das Fotografieren.
Eine weitere positive Sache ist meine Top Ausrüstung. Im Prinzip habe ich alles da , um professionelle Fotos zu machen. Zwei sehr gute Kameras, einen PC, inklusive Bearbeitungs-Software, Beleuchtungsmesser und Reflektoren für die Außentermine, um Lichtverhältnisse zu verbessern.
Also auf die Positivseite kommen schon mal Ausbildung und Ausrüstung.
Außerdem kann ich gut mit Kindern sowie mit Tieren umgehen.
Das Negative liegt ja auf der Hand. Fehlender Antrieb und Selbstbewusstsein. Und mein Budget ist auch nicht das Größte. Mit den 25.0 00 Euro, die ich von Marvin und meinem Bankkonto mitgenommen habe, muss ich irgendwie auskommen. Das muss erstmal reichen für unsere normale Miete und Alltagskosten. Und für alle Kosten, die mit der Selbstständigkeit zu tun haben. Also eventuell Ladenmiete für ein paar Monate, Renovierungskosten, Behördengebühren, Werbung, Drucksachen,… .Da dürfte ich für die Instandsetzung des Ladens nicht so viel Geld ausgeben, um wenigstens noch ein paar Monate überbrücken zu können, in denen vielleicht noch nicht so viele Kunden kommen.
Ich könnte natürlich auch versuchen , etwas Geld dazu zu verdienen mit einem kleinen Job, den ich abends erledigen könnte. So ein bis zwei Mal in der Woche könnte Sophie vielleicht bei ihrer neuen Freundin Nina bleiben. Ich schau einfach mal in den Anzeigenteil der Zeitung, vielleicht ist da ja was Passendes dabei für mich“.
Voller Elan schnappt e sich Linda die Tageszeitung und setzte sich auf ihr kleines braunes Sofa. Beim Auseinanderfalten der Zeitung fiel der von Yvette in den Briefkasten geschmuggelte Flyer, der sich scheinbar zwischen den Zeitungsseiten versteckt hatte, in Lindas Schoß. Neugierig betrachtete Linda den Handzettel und dachte:
„ Oh, was haben wir denn hier. Ein Flyer von einem Geschäft namens „Boutique Brigitte“. Schön sieht der aus. Sehr elegant durch die dunkelrote Schrift auf altrosa Untergrund. Bestimmt ein recht teurer Laden. Aber hier steht „50% Rabatt auf ein Businessoutfit“, das kommt mir ja schon gelegen. Wie hoch dann wohl die anderen 50% sind? Ach, ich würde ja schon gerne mal wieder etwas Schickes zum Anziehen kaufen. Vielleicht sollte ich morgen einfach mal hin gehen, nur zum gucken. Da kann ich mir ja vielleicht erst mal ein paar Anregungen holen“.
Den weitere n Nachmittag und Abend verbrachte Linda damit, Sophie bei den Hausaufgaben zu helfen und einige Lernspiele aus einem dicken Hefter, den Linda vormittags gekauft hatte zu spielen. Mit Sophies Hilfe bereitete Linda eine Lasagne mit Salat zum Abendbrot zu, danach wurde noch ein bisschen ferngesehen, bis Linda ihren kleinen Engel ins Bett schickte. Eine ganze Zeit war Linda noch damit beschäftigt ihre Pro-/ Contraliste zu überdenken und einige Telefonnummern von Anzeigen in der Zeitung herauszuschreiben. Weil sie sich endlich ein paar Dinge vorgenommen hatte, die sie erledigen konnte, freute sie sich auf den nächsten Tag und ging zeitig zu Bett.
Am nächsten Tag, nach dem Linda Sophi e zur Schule gebracht und in einer kleinen Bäckerei einen morgendlichen Kaffee getrunken hatte, machte sie sich mit dem Flyer in ihrer Handtasche auf den Weg zu der Boutique Brigitte.
Brigitte und Linda
Da s Geschäft von Brigitte befand sich in einer kleinen Nebenstraße im Zentrum der Innenstadt.
Noch etwas unschlüssig stand Linda zunächst davor und betrachtete die beiden kleinen Schaufenster, die sich links und rechts der Eingangstür befanden. Beeindruckt betrachtete sie die bekleideten Schaufensterpuppen, die nach ihrem Empfinden sehr geschmackvoll gekleidet waren. Dabei fiel ihr auf, dass diese Puppen unterschiedliche Größen und Konfektionen aufwiesen. Da war zum Beispiel eine etwas korpulentere dabei, auf einem zugehörigen Schild stand Konfektionsgröße 46, die mit einem dunkelblauen Kostüm mit knielangem Rock und weißer Bluse bekleidet war. Eine weitere Puppe, die, im Vergleich zu Linda selber riesig erschien, trug einen klassischen schwarzen Hosenanzug, der ihr wie angegossen passte. Linda kam der Gedanke, dass es für Frauen dieser
Weitere Kostenlose Bücher