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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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Gefühlslage interessierte.
    Während Linda in Gedanken grübelt e, bemerkte sie nicht, dass sie betrachtet wurde. Auf einem der roten Ledersessel saß Yvette Solmar. Sie war eine erfolgreiche Kosmetikerin hier in Hamburg, war wohlbekannt und von vielen bewundert. Sie hatte sich einen freien Tag gegönnt und ihr Studio der Aufsicht ihrer Angestellten überlassen.
    A ber sie war auch ein Mitglied eines geheimen Bündnisses aus Frauen. Gegründet als Pendant zu den männlichen Bruderschaften, waren sie eine Vereinigung von Geschäftsfrauen, die anderen Frauen bei der Existenzgründung halfen. Von ihnen war Yvette auserkoren worden, die Vertraute von Linda zu sein. In dieser Funktion war es ihre Aufgabe, die schüchterne Frau auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten. Allerdings nur, wenn sie auch Hilfe bräuchte. Ansonsten würde der Zirkel nicht eingreifen. Doch das war Yvette nicht genug. Sie nahm ihre Aufgabe sehr ernst und war gerne in jeder Lebenslage bestmöglich vorbereitet. Daher wollte sie über ihren Schützling so viel wie möglich erfahren. So hatte Yvette direkt nach ihrer Ernennung akribisch und heimlich Nachforschungen angestellt, um mehr über die Hintergründe der zarte blonde Frau zu erfahren. Außerdem nutzte sie jede freie Minute um Linda zu beobachten und ihr zu folgen. Davon erhoffte Yvette sich
Linda besser einschätzen zu können. Dabei scheute sie sich nicht auch mal andere Mütter an der Schule von
Lindas Tochter Sophie anzusprechen und dezent nach Linda auszuhorchen. So erfuhr sie woher Linda kam und wage auch warum sie nach Hamburg gezogen war. Ein Anruf bei dem ansässigen Friseur in dem Dorf aus dem Linda stammte und eine von Yvette erfundene Geschichte einer Freundschaft ihrerseits mit Linda brachten ihr viele detaillierten Informationen über Lindas bisheriges leben; geschmückt mit einigen Gerüchten. Mittlerweile war Yvette der Überzeugung, die Leiterin ihrer Frauengemeinschaft hatte eine Frau ausgesucht, die wirklich Unterstützung gebrauchen konnte.
    Heute hatte sich die Kosmetikerin abermals an Lindas Fersen geheftet. Sie war ihr gefolgt, wie die junge Mutter ihr Kind zur Schule gebracht hatte. Dort hatte Yvette in Erfahrung gebracht, dass Sophie bis zum späten Nachmittag dort mit Musikunterricht beschäftigt wäre. Das war doch die Gelegenheit für Linda diesen gewonnenen wertvollen Tag ihrer Existenzgründung zu widmen, freute sich Yvette. Doch sie musste beobachten, wie Linda lediglich planlos durch die Straßen spazierte, lustlos in ein paar Schaufenster blickte und schließlich in ein Café einkehrte.
    Panik befiel Yvette. Diese s Café war ihr wohlbekannt. Es gehörte einer Freundin, Katharina Konen, die auch dem Zirkel angehörte. Die Befürchtung schlich sich ein, Linda hätte etwas über den Zirkel erfahren und wollte jetzt vielleicht Katharina aufsuchen, um sie zur Rede zu stellen. Aber wie sollte sie etwas bemerkt haben? Yvette war doch so vorsichtig gewesen.
    Sie folgte ihrem Schützling in das KK- Café und such te sich einen Platz von dem aus sie Linda im Auge behalten konnte. Es sah aber nicht so aus, als wolle sie mit irgendjemanden sprechen.
    Glücklicherweise schien es purer Zufall zu sein, dass Linda sich ausgerechnet dies Café ausgesucht hatte. Eigentlich kein Wunder. Das KK- Café war schon lange kein Geheimtipp mehr. Es war meistens gut besucht. Yvette war häufig hier und erkannte auch heute ein paar Gesichter der Gäste, denen sie zunickte, und auch die Bedienungen, die sie höflich begrüßte. Es fiel also gar nicht auf, dass Yvette hier war und konnte sich beruhigt einen Kaffee bestellen. Außerdem hatte sie nun die Möglichkeit Linda heimlich zu beobachten und zu sehen, was sie hier her trieb. „Vielleicht hat sie einen Termin mit einem Existenzgründungsberater“, malte sich Yvette hoffnungsvoll aus.
    Doch es passierte gar nichts. Lediglich zwei Bestellungen gab Linda auf und bekam kurz darauf ihrer Getränke. Skepsis schlich sich in Yvettes Gedanken: „Worüber sie wohl gerade nachdachte“?
    Linda saß dort, nur ein paar Tische weiter, in diesem wundervollen, vor Leben strotzenden Café und sah recht verzweifelt aus. Die Kosmetikerin hoffte, ihren Schützling würde nicht der Mut verlassen. Sie hatte es doch schon bis hierher geschafft. Aus dem kleinen Dorf, dem großen Haus und der nach außen „intakten“ Ehe hierher, in das große Abenteuer eines freien Lebens. Aus eigenem Antrieb!
    Sie hat te sich eine kleine Wohnung gemietet,

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