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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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denn, man hatte einen Meister eingestellt. Heute ist der Beruf nicht mehr durch die Handwerksrolle geschützt und es ist einfacher ein Studio zu eröffnen. Doch eine solide Ausbildung in der man die vielen Kniffe, technischen Hintergründe, Handling mit der Kamera, den verzwickten Lichtverhältnissen und den Umgang mit den Menschen lernt, ist eine vorteilhafte Basis für eine Selbstständigkeit. Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten das Fotografieren zur Berufung zu machen. So kann man ein Hochschuldiplom als Fotodesignerin FH machen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, wenn man eine mehrjährige Berufserfahrung aufweisen kann, einen Befähigungsnachweis zu erbringen, dass man fotografieren und einen Betrieb führen kann. Damit kann man sich dann auch selbstständig machen. Diese Möglichkeit gibt es, um Arbeitslosen die Existenzgründung zu ermöglichen. Dieser Weg bringt aber ein paar Einschränkungen mit sich, wie z.B. das man keine Lehrlinge ausbilden darf.
    Eine weitere Ausnahme ist das Fotografieren als Reisegewerbe. Dafür braucht man lediglich eine Reisegewerbekarte. Um diese zu erhalten zählt die persönliche Zuverlässigkeit in Form eines polizeilichen Führungszeugnisses ohne Eintrag. Reisegewerbe bedeutet, dass man fotografiert und vor Ort die Bilder ausdruckt und verkauft.
    Außerdem kann man sich auch Fotodesigner nennen, ein Begriff der nicht geschützt ist und sich niederlassen.
    Linda muss sich aber nicht auf irgendwelche Ausnahmen berufen, sie hat den Gesellen- und Meisterbrief. Allerdings reicht das noch lange nicht für eine Existenzgründung. Aber ich schweife schon wieder mit den Gedanken ab. Damit werde ich mich später beschäftigt. Im Moment sollte ich mich um das Tagesgeschäft kümmern, das macht sich ja auch nicht von selbst. Irgendwie fehlen mir im Moment die Ideen für die anstehenden Projekte. Zurzeit warten zwei Auftraggeber auf kreative Vorschläge, aber ich stehe auf dem Schlauch. Je mehr ich darüber nachdenke, je weniger Gescheites fällt mir ein. Am Besten werde ich mich jetzt ganz ruhig zwei Stunden in mein Büro einschließen und recherchieren. Wenn dabei nichts Annehmbares heraus kommt, werde ich ein Zirkeltreffen arrangieren und die anderen mit einbeziehen.
    In meinem Büro sind mir noch immer die besten Vorschläge für meine Kunden eingefallen. Inmitten meiner Mitbringsel aus aller Welt bin ich einfach am kreativsten. Jedes Stück ist eine Erinnerung und jede Erinnerung kann die zündende Idee für ein Projekt sein. Wie dieses kleine Kästchen aus Dubai, aus edlem dunklem Holz mit orientalischen Verzierungen und einem feinen silbernen Verschluss war vor zwei Jahren Inspiration für ein arabisches Fest. Der Kunde hatte damals etwas Besonderes für seine besten Kunden gefordert und eine Veranstaltung aus „Tausend- und- einer- Nacht“ bekommen. Mit Feuerspuckern, Beduinenzelten, exotischen Speisen und Shishas.
    Zurück zu den beiden aktuellen Herausforder ungen. Eine außergewöhnliche Location für eine Vernissage muss mir einfallen und für ein Fotoshooting ein besonderer Ort, der etwas Maskulines haben soll. Also in die Rolle eines Mannes versetzen. Was ist typisch Mann oder besser was spricht Männer an- außer den heißen Models, die abgelichtet werden sollen? Fußball, Autos, Sex? Auf einem Fußballfeld kann ich mir Models in Unterwäsche nicht recht vorstellen. Auf Autos gab es sie schon viel zu oft. Und in einem Bordell ist doch irgendwie zu platt und billig. Was könnte denn meinem Liebsten gefallen? Na, der hält sich ja praktisch nur in Flugzeugen, Hotels und Konferenzräumen auf, vielleicht etwas in der Richtung? Na super und schon sind meine Gedanken wieder bei Glenn. Manchmal könnte ich zerreißen vor Sehnsucht nach ihm, wenn er wieder mal wochenlang die ganze Welt bereist. Aber anders würde ich es gar nicht haben wollen. Wir sind schließlich schon 14 Jahre verheiratet und es kribbelt immer noch wahnsinnig, wenn ich an ihn denke, besonders wenn ich weiß, dass er bald wieder bei mir ist. Dann können wir erstmal mehrere Tage die Finger nicht voneinander lassen und ich bin aufgeregt wie beim ersten Mal. Dieses wunderbare Gefühl, wenn er an mir vorüber geht und mir sein berauschender Duft in die Nase steigt und sich meine feinen Nackenhaarchen aufstellen. Seine Nähe zieht mich unweigerlich an. Dann, nach ein paar Tagen stellt sich diese wohlige Vertrautheit ein, die ich so genieße und bevor wir uns zu sehr aneinander gewöhnen, ist er wieder

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