Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
davon schon in der Zeitung gelesen und wusste, dass es ein voller Erfolg gewesen war und in der Branche Wellen geschlagen hatte. Kim zeigte ihnen mit ihrem Beamer einen kurzen Film, der in der Ausstellung gedreht wurde. Yvette konnte die Begeisterung der Leute verstehen. Die Bilder der Künstlerin waren in dem ansonsten abgedunkelten Observatorium hell angestrahlt und schienen zu glänzen. Die sphärischen Gesichter auf den Bildern, die inmitten tausender Sterne zu schweben schienen, blickten einen verträumt an. Ein Gefühl von Weite breitete sich in Yvette aus und entlockte ihr ein „Wow!“
Al s der Film vorüber war, erntete Kim Applaus von den übrigen Frauen, den sie wieder zurückgab. Denn schließlich, bemerkte sie, war die Idee ja im Zirkel entstanden und dafür dankte sie allen.
Nachdem Kim den Beamer ausgestellt und die Leinwand eingerollt hatte, gesellte sie sich wieder zu den anderen auf das Ledersofa. Sie erzählte von den Forts chritten, die sie in Sachen Unterwäscheshooting gemacht hatte. Sie hatte eine Werkstatt gefunden, in der die Aufnahmen möglich wären. Kim erzählte den Zirkelladys von ihrem Besuch der Werkstatt.
Die Besitzerin, eine junge Mechanikerin, hatte diese erst vor kurzem übernommen und versucht e, mit ein paar veralteten Werkzeugen und wenig Platz, einen Tuning- und Airbrushbetrieb aufzubauen. Die Werkstatt, die Kim sich angesehen hatte, war nur eine kleine Lagerhalle mit einer schon arg verrosteten Hebebühne. Auf den ersten Blick hatte Kim erkannt, dass sie hier genau das gefunden hatte was sie suchte. Es hingen rostige Ketten und alte Schläuche von der Decke, Reifen stapelten sich an den Wänden neben irgendwelchem Werkzeug, die Farbe blätterte großflächig von den Wänden ab und legte das alte Ziegelgemäuer frei. Der Boden war gezeichnet von Ölflecken und anderem Dreck.
Die Besitzerin, Christine Cupping, die sich selbst als Chris vorstellte, hatte oberflächlich versucht , Ordnung zu schaffen und angefangen in der Werkstatt zu arbeiten.
In einer Ecke der Halle stand ein Golf älteren Modells , was Kim allerdings nur an der Bezeichnung am Heck des Autos erkannte. Chris hatte daraus etwas ganz neues geschaffen. Der ehemals grüne Lack war nur noch zu erahnen unter den, mit Airbrush aufgesprühten, lebensecht wirkenden Schlangenkörpern. Es wirkte wie tausende in sich verschlungene Schlangen. Fast wirkte es, als würden sich die Körper winden. Fasziniert ging Kim einmal um das Auto, um die ganze Pracht zu sehen.
Chris stand mit verschränkten Armen daneben und schmun zelte.
Die Motorhaube des Wagens war verziert mit einem großen grünen Schlangenkopf , der aggressiv blickte und mit einer herausgestreckten knallroten gespaltenen Zunge drohte.
Kim bewunderte das Mei sterwerk, doch Chris tat es cool ab und bemängelte selbst kleine Fehler, die Kim im Leben nicht aufgefallen wären.
„Oh Liebes“ dachte Kim „da ist jemand aber nicht gerade geschäftstüchtig. Mit einer solchen Einstellung und versteckt, wie die Werkstatt lag, hatte Chris es sicher nicht leicht ein erfolgreiches Business aufzubauen. Sie selbst war nur durch Zufall auf die Adresse gestoßen. Potentielle Kunden würden sicher nicht wie sie nach einer abgewrackten Werkstatt suchen. Wie schade bei einem solchen Talent, urteilte Kim. Na, zumindest konnte Kim Chris ein bisschen helfen, indem sie die Halle für gutes Geld für das Fotoshooting mieten würde. Sie sah vor ihrem inneren Auge schon ein hübsches Modell in einem giftgrünen Bikini lasziv in dem Schlangengolf sitzen. Sie erzählte Chris von ihrem Anliegen und wie sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Doch Chris reagierte anders als erwartet. Sie hatte etwas gegen sexistische Fotos von Frauen. Kim sah ihr ihren inneren Zwiespalt genau an. Zum einen war da ihre Überzeugung, zum anderen schien sie das Geld wirklich zu brauchen. Kim versicherte ihr, dass der Kunde seriös war und sagte ihr zu, bei den Aufnahmen dabei sein zu können. Außerdem legte sie noch ein bisschen drauf auf den Mietzins. Glücklicherweise wich dann der Widerstand von Chris und sie sagte Kim zu.
Die war erleichtert, dem Kunden eine positive Rückmeldung geben zu können und nahm sich vor , sich noch einmal zu vergewissern, welcher Qualität die Fotos werden sollten. Sie war beeindruckt von der Einstellung der jungen Frau vor ihr.
Auch ihre Freundinnen vom Zirkel, mit denen sie auf ihrem Bürosofa saß und von Chris erzählte, hatten ihre Meinung zu dem
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