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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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seiner Zunge. »Jemand hat den Transporter entdeckt. Er war unten am Fluss geparkt.«
    »Kevin?«
    Gabby schüttelt den Kopf. »Keine Spur von ihm.«
    Ich lasse etwas Zeit verstreichen, dann sage ich: »Ich hätte nie zu dir kommen sollen.«
    »Wohin wärst du denn sonst gegangen?«
    »So habe ich das nicht gemeint. Ich hätte dich nicht mit reinziehen sollen. Ich wusste nicht, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Das weißt du immer noch nicht«, sagt er. »Aber es spielt keine Rolle. Ich hab dich immer beschützt, Jake. Und werde es immer tun. Das weißt du.«
    Ich sage nichts.
    »Ich borge dir Klamotten und einen Koffer. Heute schläfst du hier, und morgen früh lasse ich dich zum Flughafen fahren.«
    »Ich fahre nicht zum Flughafen, jetzt nicht mehr.«
    »Ich will, dass du dich bedeckt hältst, bis wir wissen, was hier gespielt wird. Das geht am besten, wenn du die Stadt verlässt.«
    Gabby wirkt ruhig, aber ich gebe mir trotzdem Mühe, nicht gereizt zu klingen. Nach allem, was heute Abend passiert ist, weiß ich, dass etwas Schlimmes unter der Oberfläche brodelt.
    »Niemand hat mich gesehen. Der Park war menschenleer.«
    »Gut«, sagt Gabby. »Dann können wir dich ja in ein paar Tagen zurückholen, sobald wir sicher sind. Hattest du nicht auch was Geschäftliches da unten zu erledigen?«
    Ich denke an Lisa Bishop und sage: »Ich wollte da mit jemandem sprechen, aber das war vorher. Jetzt kann ich hier nicht weg. Ich muss weitersuchen.«
    »Nein. Zu riskant.«
    Ich will widersprechen, aber der Schmerz in meiner Nase sticht in meinen Kopf hinein. Selbst wenn ich widersprechen wollte, hätte ich wohl kaum die nötige Energie.
    »Warte ein paar Tage ab. Geh zu ihr oder auch nicht, mir egal, aber lass dich bloß nicht hier blicken.« Er zieht an seiner Zigarette, dann zeigt er damit auf mich. »Wäre vielleicht eine gute Idee, dir vor Ort ein paar Prepaidhandys zu besorgen. Ich gebe dir eine andere Nummer, über die du dich melden kannst. Ruf mich jeden Tag an, dann mach das Telefon kaputt und wirf es weg.«
    »Wozu?«
    »Damit ich dich auf dem Laufenden halten kann.« Er mustert mich und runzelt die Stirn. »Kapiert?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Dann musst du mir einfach vertrauen.« Gabby beugt sich vor und klopft die Zigarette über dem Aschenbecher aus. »Bis ich weiß, was los ist und mit wem wir es zu tun haben, müssen wir alle den Kopf einziehen.« Er sieht mich an. »Kannst du das?«
    Ich will es mir zwar nicht eingestehen, aber was er sagt, ist durchaus vernünftig, besonders nach dem, was heute Abend passiert ist.
    »Ich halte mich bedeckt«, sage ich. »Fürs Erste.«
    »Gut.« Er nimmt noch einen Zug der Zigarette, dann zerdrückt er sie im Aschenbecher und steht auf. »Heute übernachtest du hier. Es gibt ein Gästezimmer hinter der Küche. Ruh dich aus. Ich wecke dich früh.«
    Ich hieve mich hoch und gehe zum Gästezimmer zurück. Nach wenigen Schritten sehe ich zu Gabby hinüber. »Als man den Transporter gefunden hat, gab es da irgendeine Spur von den beiden Typen?«
    »Nichts, aber wir finden sie schon. Diesmal ist es vielleicht nicht so leicht, weil sie nach uns Ausschau halten, aber irgendwann schnappen wir die. Sie sind irgendwo da draußen.«
    Ich steuere wieder das Gästezimmer an.
    Sie sind irgendwo da draußen.
    Aus irgendeinem Grund beruhigt mich das nicht.
    – – –
    Ich gehe ins Gästezimmer und schließe die Tür hinter mir. Es ist warm und beleuchtet von zwei silbernen Lampen zu beiden Seiten des Betts. Ein Schreibtisch steht an einer Wand und eine kleine Kommode mit drei Schubladen mit einem großen Spiegel an der anderen.
    Ich setze mich ans Fußende des Betts und betrachte mein Gesicht im Spiegel. Ich erkenne mein Spiegelbild nicht, aber ich finde, dass es gar nicht so übel ist. Wenn ich versuche, mich bedeckt zu halten, dann habe ich eine tolle Verkleidung.
    Ich bleibe eine Weile sitzen, lasse meine Gedanken schweifen, bis sie düster werden, dann stehe ich auf und ziehe mich aus. Ich lege meine Kleider auf die Kommode, dann schlage ich das Bett auf und schlüpfe hinein.
    Ich denke an das erste Mal, als ich zu Tode erschrocken unter Gabbys Dach geschlafen habe. Ich erinnere mich, wie mir Gabbyein Feldbett und eine Wolldecke gab und mir sagte, ich solle mich in einem Zimmer über dem Büro einrichten. Das tat ich, und obwohl die Luft da oft nach Schmiere roch, die Decke alt und rau war und auf meiner Haut kratzte, war ich froh, dort zu sein.
    So sehr mir Gabby auch Angst

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