Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
indem sie die Kette anhob, an der ihr unsichtbares Körperteil gefesselt war . „I ch bin mit einer Hand an die Kette gekommen und sie hat sich sofort um mein Handgelenk gelegt“, erklärte sie verzweifelt, während sich die Kette spannte und wackelte, als sie versuchte , sich zu befreien.
„ Es geht nicht“, flüsterte sie. Lagon sah auf die verrosteten Ketten. „Keine Sorge, das schaffen wir schon“, versprach er, während er die Kette , an der Mundra gefesselt war , in beide Hände nahm und zog. Doch trotz aller Kraft, die er in den Befreiungsversuch steckte, konnte er die uralte Kette nicht lösen.
„So, das reicht! Wer sind wir denn, verdammt noch mal“, fluchte Lagon und konzentrierte sich um die Kette zu zerstören. Ein silbernes Licht und ein schepperndes Geräusch, als würde ein Hammer auf die Kette krachen , und Lagon s ah das Ergebnis seines Zaubers… nämlich gar nichts!
Abgesehen davon, dass die Kette ein wenig dampfte, hatte sie keinen Schaden davon getragen. „Die muss mit Magie gesichert sein“, stellte Mundra fest.
„Vielleicht sch affen wir es ja, wenn wir alle d rei es gemeinsam versuchen“, schlug Lagon vor und drehte sich in die Richtung, in der sich Silp befinden musste.
„Silp, kannst du mich hören? Wir brauchen dich!“ Er versuchte möglichst leise zu sprechen, damit er seine Position nicht an unerwünschte Zuhörer verriet. Aber nach einigen Sekunden hörte er Silp ganz in seiner Nähe sagen: „Alles in Ordnung Lagon. Ist was passiert?“
„Ja“, antwortete dieser , „ Mundra hängt fest.“
„Wie denn fest?“ , fragte Silp verwirrt.
„Sie ist gegen eine Kette auf diesem Opferstein gefallen. Die Kette ist verflucht oder so was. Sie hat sich um ihr Handgelenk gelegt , und wir kriegen sie nicht ab!“
„Habt ihr denn versucht , sie mit Magie zu zerstören?“ , wollte Silp wissen. Lagon fand, d ass diese Frage überflüssig war. A ber er antwortete, dass sie es bereits versucht hätten und er die Idee hatte, dass sie es alle gemeinsam probieren sollten.
„Das könnte vielleicht klappen“, meinte Silp , „aber wenn der Zauber schon so lange hält, wird unsere gemeinsame Kraft wohl auch nicht viel aus richten. I m Vergleich mit den Elementen, denen die Kette in den letzten Jahrhunderten ausgesetzt war. Wenn es uns nicht gelingt die Kette zu zerstören, müssen wir eben den ganzen Block mitnehmen.“
„Und mit dem soll ich dann für den Rest meiner Tage herumlaufen???!“ , bellte Mundra, viel zu laut für Lagons Geschmack.
„Keine Sorge“, versuchte er sie zu beruhigen , „wir schaffen das schon.“
„Dann lassen wir uns mal nicht weiter aufhalten!“ , sagte Silp kühn , „wer soll den Zauber durchführen?“
„Am bes ten Lagon“, schlug Mundra vor , „w ir müssen unsere Kräfte schonen und Lagon kann das , was wir nachher vorhaben , sowieso nicht tun.“
Lagon erkannte die Logik in diesem Vorschlag und machte sich bereit. Der Zauber, den sie später noch wirken mussten, war so kompliziert und bedurfte so viel Konzentration, dass es mehrerer Wochen gedauert hatte, bis sie ihn einigermaßen beherrschten. Waldorra hatte sie die Übung mehrere Male wiederholen lassen und ihnen aufgetragen, den Zauber in ihrer Freizeit mit Freunden zu üben.
Diese Art der Magie bewirkte, dass die Grenzen der Magie erweitert wurden , um die Kraft der Zauberer , mit denen man sich verbündete. D a s hat den Nachteil, dass die anderen Magier, die daran beteiligt sind, sich nicht verteidigen können, wenn sie die Kraft einsetzen. Was bei einem größeren Gefecht tödlich sein kann.
Außerdem kann ein Magier, dem die Kraft aus diesem Zauber zugute kommt, ihn nur einmal verwenden . Wenn er diesen vereinten Zauber durchgeführt hatte, konnte es Tage dauern, bis er dieses „Kunststück“ wiederholen konnte.
Nun stellten sich Lagon und Silp einander unsi chtbar gegenüber. Mundra und den Granitschrein zwischen sich.
„Bereit?“ , fragte Lagon.
„Bereit!“ , antworteten die beiden anderen. Dann konzentrierten sie sich und wirkten den Zauber. Lagon hatte das Gefühl, als würde man ihn mit Luft voll pumpen. Aber er konzentrierte sich so stark , und so auf das Ziel fixiert, wie er es gelernt hatte. Und er schuf mit aller Willenskraft eine tellergroße rotierende Scheibe, die sich daran machte, die Kette durchzusägen.
Erst schien es so als würde es misslingen.
Der Zauber , mit dem die Kette gesichert war, war gewaltig! Aber der geballten Macht
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