Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
gezwungen.
„Du hast Befehle missachtet!“ , rief Gortan in anklagendem Ton.
„Ich töte keine Frauen und Kinder!“ , verteidigte sich der Söldner.
„Dann bist du auf der falschen Seite!“ , sagte Gortan und ohne Vorwarnung, ohne dass sein Gegenüber noch ein einziges Wort sagen konnte, schoss er einen schwarzen Energiestrahl auf den hilflosen Mann, wie ein Schwert. Blut spritzte in alle Richtungen, als der Körper zerfetzt wurde. Das größte Stück, das noch existierte , waren die Beine und ein Stück von Rumpf. Das eine Bein stand noch ein wenig, dann fiel es zu Boden.
Lagon kam es vor, als müsse er sich übergeben. Sabbal schien es ähnlich zu gehen. Von Mundra und Silp waren keuchende Geräusche zu hören. Bundun standen die Federn aufrecht.
„Ich hoffe das war euch allen eine Lehre“, sprach nun wieder Gor t an . „W enn ihr glaubt , ihr könnt euch den Luxus von Moral und Prinzipien leisten, dann habt ihr et was missverstanden. Wenn ihr einen Befehl bekommt, wird er befolgt! Und wenn nicht, dann werdet ihr sterben!
Weiter mit der Tagesordnung. Ach ja… . das habe ich fast vergessen. Werwölfe! Macht sauber!“
Und schneller , als Lagon sehen konnte , hatten sich die Werwö lfe auf die, am Boden verteilten Leichenteile gestürzt und sie verschlungen.
„Das wäre ja dann geklärt. Also wie ich schon sagte“, erklärte Gortan , „wir haben noch mehr zu besprechen. Das wichtigste unserer Themen ist, wie schon seit längerer Zeit, die Suche nach dem Lichtkelch. Oder besser gesagt , nach den fehlenden Schlüsseln. Zwei davon konnten wir bereits erbeuten. Aber zwei sind zurzeit für uns unerreichbar.“
„Weil sie im Besitz dieses Lagon sind“, schimpfte Korta.
„Dass er den Feuerschlüssel besitzt, ist aber ganz allein deine Schuld“, fand Lerdan , „du warst für die Beobachtung von Unterburg zuständig. Und du hast es nicht nur vermasselt , den ´Guten Lagon` zu fangen, sondern hast ihn auch noch mit dem Schlüssel entkommen lassen, den wir eigentlich schon für sicher hielten.“
„Du hast es gerade nötig“, keifte Korta zurück . „D u hast unseren kleinen Plagegeist gleich zwei Mal entkommen lassen. Bei Kalheim mag es ja sein, denn schließlich kam ihm einer von unseren ´Freunden` , den Liewanen zur Hilfe. Aber in Trolsen! Also wirklich, und ich dachte , deine Fähigkeiten seien so außergewöhnlich. “
„Dem kommt noch erschwerend hinzu, dass wir die Möglichkeit vertan haben , einen Ersatz für den Schlüssel des F euers zu beschaffen“, sagte Gortan . „U nd wieder kam uns Lagon die Quere.“
Er sah drohend in die Richtung von Frehel, der zusammenzuckte . „D u hattest hundert Werwölfe zur Ve rfügung! Und hast versagt! Jeder andere, dem das passiert wäre, würde jetzt im Magen eines Werwolfes verdaut werden!“
„Du kannst mir nichts antun“, stotterte Frehel , „das darfst du nicht! Das wird er nicht erlauben.“
„Nein, das ist wahr“, gab Gortan zu , „das Schicksal hat dir da eine außergewöhnliche Lebensversicherung beschert. Aber du sollst wissen, dass sie dich nicht für immer schützen wird!“
Lagon war verwirrt. Was konnte an diesem Kerl so besonders sein, dass man ihm solche Fehler verzieh? Doch er war noch immer zu keinem Ergebnis gekommen, als einer der aus der Masse vortrat rief: „Weshalb bringen wir den Kerl nicht einfach um die Ecke? Der hat uns doch nichts als Ärger gemacht.“
Zustimmendes Gemurmel unter den Werwölfen und Söldnern. Aber es verstummte sofort, als sich die vermummte Gestalt erhob , die sich bis dahin nicht gerührt hatte . „Der Befehl von unserem Meister lautet , dass wir Lagon lebend zu ihm bringen sollen!“
Die Stimme der unkenntlichen Person war verzerrt durch den Mundschutz, den sie trug . „Aber wenn einer von euch Verbesserungsvorschläge hat, kann er sie mir gerne vorlegen.“
Keiner sagte etwas. Die vermummte Gestalt setzte sich wieder.
„Von euch muss sich keiner mehr Gedanken darüber machen, was das Thema Lagon betrifft“, fuhr nun Gortan fort , „denn wie es der Zufall will, ist er, zusammen mit seinen drei Freunden, denen einige von euch ja schon begegnet sind, zusammen mit diesem Regenbogenvogel dort oben auf der Galerie. Und sie können alles mithören, was wir hier besprechen. Und sie bilden sich auch noch ein, dass wir sie nicht bemerken!“
Ein lautes Krachen ging durch die Halle, so laut, dass es La gon sein Trommelfell spüren ließ . Und bevor einer von
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