Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
angeboten haben. Außerdem kann ich dir sagen, dass sie dich und deine Schwester abgöttisch geliebt hat. “
„Und warum wurden wir dann ausgesetzt?“ , fragte Lagon wütend.
Heg g al sah a us als hätte man ihn geschlagen . „Ich sagte ja, es war kompliziert!“
Heggal schien auf Antworten zu kauen – hin und her gerissen zwischen Gedanken, die Lagon verborgen blieben.
„Deine Mutter“, sagte er schließl ich , „wurde verfolgt. Noch bevor sie deinen Vater kennen lernte. Sie schaffte es zu entkommen und bei uns, den Liewanen Schutz zu suchen. Sie gab uns Informationen über ihre Verfolger. Und wir gaben ihr eine neue Identität. Dein Vater wurde zu ihrem Schutz abgestellt. Na ja, und drei Jahre später heirateten sie. N ach weiteren drei Jahren ward ihr da. Nur leider war das noch nicht das Ende. Sonst hätten sie euch ja auch nicht hier her gebracht.
Kurz nach deiner Geburt erfuhren die Feinde deiner Mutter , wo sie sich versteckt hielt. Um euch zu schützen , beschlossen deine Eltern schweren Herzens, euch bei ihrem alten Freund Merdiel zu verstecken. Um die Spur zu verwischen, gaben sie euch im Rathaus der Stadt als Findelkinder ab. Es war klar, dass man euch, sobald ihr eure Kräfte zeigen würdet, bei Merdiel lassen würde. Und so kam dann ja auch. Den Rest kennst du ja. “
„Und , was wurde aus meinen Eltern?“
Heggal wurde ein wenig bleich und seine Hände verkrampften sich , als würde er gegen einen Weinkrampf ankämpfen. „Drei Monate später wurden sie in ihrem Versteck aufgespürt. I ch war dabei, ich sollte sie beschützen. Aber sie waren in der Übermacht. Und sie haben mich hinterrücks überfallen. Ich w urde außer Gefecht gesetzt. Und als ich wieder zu mi r kam, waren deine Eltern … “
D och Heggal konnte den Satz offenbar nicht zu Ende sprechen. Ein Schweigen breitete sich unter der Tarnblase aus.
„Nun ja, um dieses aufwendige Treffen zu erklären: Leider sind diese Typen immer noch nicht zufrieden. Sie sind auch noch hinter euch her. “
„Und warum?“ , fragte Lagon, denn er konnte sich nicht vorstellen wie jemand so pedantisch sein konnte und nach all den Jahren noch immer versuchte , auch die Kinder von jemanden zu töten, der ihnen mal Ärger gemacht hatte.
„Das darf ich dir leider nicht verraten“ , antwortete Heggal, „d as ist eines der großen Geheimnisse der Liewanen. Jedenfalls haben sie herausgefunden, dass ihr immer wieder große Mengen an Kräutern und anderen Zutaten bestellt, für ein Pulver das Gnome abwehrt. Du hast vielleicht schon gehört, dass vor kurzem ein Zug von We rwölfen angegriffen wurde. Als wir davon erfuhren, haben wir sofort ein paar Leute hingeschickt. Die fanden heraus, dass die Diebe nur eine Sache wirklich haben wollten und das waren die Lieferlisten.“
„Aber wenn da wirklich die Sachen für uns drin waren, dann haben sie uns damit schon so gut wie gefun den! “
Gefahr in Kalheim
Lagon glaubte zu fallen. In einer Eingebung sah er wie Werwölfe, Schwarze Magier und andere dunkle Geschöpfe in diesem Moment vor seinem Haus standen und kurz davor waren es zu zertrümmern.
Lagie und Bundun waren bestimmt nicht in der Lage , es mit solchen Gegnern aufzunehmen.
Ohne weiter zu überlegen sprang er auf und rannte aus der Tarnblase , an Kopriep vor bei – der in der Ecke an etwas P elzigem knabberte – durch die Tür und die Straße entlang.
Lagie und Bundun mussten gewarnt werden!
Ohne anzuhalten lief er eine Straße hinauf, die andere wieder hinunter. Er achtete nicht auf die Leute, die ihm auf der Straße begegneten und ihm neugierig hinterher sahen. H ielt erst an als er vor dem Turm stand. Lagon sah sich um. Alles sah so normal aus. Bis auf ….
Lagon blieb für einen Moment das Herz stehen. Die Tür stand sperrangelweit offen. Panik stieg in Lagon auf. „Lagie! “ , schrie er, „Bundun!“
Voller Angst lief Lagon in die Küche. Alles war ruhig. Auf dem Herd kochte ein Topf mit Wasser. Auf dem Tisch lagen Papiere herum. Und Bunduns Stange war leer.
„Bundun! Lagie!“ rief Lagon. Lagon hörte eine leise Stimme fl üstern. Und dann sah Lagon das F urchtbarste, was er je gesehen hatte. Die Stimme kam von der Decke. Und da hing Lagie. Die Arme von sich gestreckt, in unsichtbaren Ketten. Das Gesicht bleich und schmerzverzerrt. Blut tropfte aus einer Wunde auf ihrer Stirn.
Lagon w urde übel. Trotzdem konzentrierte er sich mit aller Kraft, die er aufbringen konnte. Doch er
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