Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
schaffte es nicht , seine Schwester zu befreien. „Lagon…“ , Lagie versuchte etwas zu sagen. Aber er konnte es nicht verstehen.
„Nicht reden “, sagte Lagon, „ich hol dich da runter“ . Und mit einer übermenschlichen Kraftanstrengung schaffte er es , die magischen Ketten zu zerreißen und Lagie auf den Boden schweben zu lassen. Es flimmerte ihm vor den Augen. Der Zauber hatte ihn viel Kraft gekostete. Wieder versuchte Lagie zu sprechen. Diesmal hektischer und panischer.
„Was?“ , fragte Lagon, während er sich hinkniete und sein Ohr an ihren Mund hielt. „Das ist eine Falle!“
Lagon blieb keine Zeit zum Ü berlegen. Er spürte nur etwas Heißes hinter seinem Rücken. Lagon konnte sich noch zur Seite rollen und der blaue Feuerball verfehlte ihn nur knapp und traf die Wanduhr, die in tausend Stücke zerbrach.
„Schade“ , sagte eine verträumte Stimme hinter ihm . Ein Junge, nicht viel älter als Lagon, aber kleiner. In einem weißen Umhang und mit blonden Haaren. Sein bleiches Gesicht und seine blauen Augen verliehen ihm etwas Geisterhaftes. Freundlich lächelnd sah er auf Lagon. „ Der Zauber hätte dich nur betäubt. Jetzt muss ich die harte Variante wählen, genau wie bei deiner Schwester und bei diesem seltsamen Vogel.“
E rnstes Bedauern lag in seiner Stimme.
„ Wer bist Du ? “, fragte Lagon.
„Lerdan, mein Name . U nd Lagon ist Deiner . I ch habe den Auftrag , dich und dein e Schwester gefangen zu nehmen.“
„Und was ist, wenn ich nicht mitkommen will?“
„Also, wenn man jemanden gefangen nehmen will, geht man glaube ich, davon aus, dass d erjenige nicht mitkommen will “ , erwiderte Lerdan weise , „a ber wenn du freiwillig mitkommen willst, würde mich das freuen.“
Lagon war klar, dass R eden hier nicht mehr viel helfen würde. Er musste kämpfen. Das Problem war nur, dass er noch nie zuvor einen magischen Kampf gekämpft hatte. Er und Lagie hatten zwar hin und wieder ein paar Übungskämpfe geführt , aber immer unter der strengen Aufsicht von Merdiel. Und seit seinem Tod hatte Lagon nur alleine geübt. Aber er musste es versuchen.
Er konzentrierte sich, sprang auf und schickte einen grellen Lichtblitz auf seinen Gegne r. Dieser wehrte den Angriff mit einer Handbewegung ab. „Nicht schlecht, a ber der Angriff war zu schwach“, b emerkte L erdan ohne Hohn in der Stimme , „v ersuch doch mal so was .“ U nd dann schnippte er einmal mit den Fingern, woraufhin eine Feuerkugel aus dem N ichts erschien, die sich wie ein Raubvogel mit scharfen Krallen auf Lagon stürzte.
Dieser reagierte aus Instinkt heraus und ließ das Wasser aus dem Topf, der noch immer auf dem Herd stand, in die Luft fliegen und auf den Vogel sausen. Dieser wurde direkt getroffen und erlosch.
„So, du stehst also auf Improvisation! Dann muss ich wohl andere Mittel einsetzen.“
W as dann geschah, konnte Lagon nie ganz beschreiben. Er glaubte zu fliegen, dann merkte er, dass er irgendwo gelandet war und dann fielen Unmengen von Schutt und Trümmern auf ihn herab. Da wusste Lagon, dass der ganze Tu rm in Trümmern liegen musste. Als er es wagte die Augen wieder zu öffnen, merkte er, dass eine dunkle, klebrige Flüssigkeit über sein linkes Auge lief. Und er wusste, dass es sein Blut war. Er versuchte aufzustehen , aber er war bis zur Schulter unter dem Schutt begraben.
„Na los, gib auf“ , riet ihm eine Stimme über seinem Kopf . Lerdan blickte auf ihn herab , „d u siehst schon schlimm genug aus. Willst du, dass es noch schlimmer…..“ doch der Rest des Satzes ging in einem lauten Krachen unter.
Ein greller Li chtblitz, nicht so klein wie der , den Lagon zuerst geschaffen hatte, sondern so groß und hell wie ein Gewitterblitz, schoss durch die Luft. Nur knapp schaffte Lerdan den Angriff abzuwehren. Doch die Ablenkung genügte Lagon und mit seiner letzten Kraft ließ er alle Steine, die er erreichen konnte gegen den Kopf seines Gegenübers fliegen. Der schaffte es nicht , einen großen Stein abzuwehren. Er traf ihn mitten ins Gesicht. Lerdan schrie und wich zurück . Lagon schaffte es, sich aus dem Schutt zu befreien. Da, ein Körper am Boden. Nicht Lerdan, denn der war in die andere Richtung geflohen. „Lagie!“
S chnell versuchte Lagon zu seiner Schwester zu gelangen. „Nicht so schnell“ , rief wieder eine Stimme hinter Lagon. Lerdan hatte sich aufgerappelt und schwebte, ja schweb te am Boden ebenfalls auf Lagie zu. ´N ein ! ` , dachte Lagon, während ihn Lerdan
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