Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
oder mit der Regenrinne Katzen verscheuchten. Es gab verzauberte Gegenstände, wie zum Beispiel Besen, die von selbst die Straßen fegten oder Rüstungen, die von selbst Dinge trugen oder schoben.
In der Mitte des Magierviertel s befand sich das Hauptquartier der Liewanen. Es war eine Gold-Silberne Pyramide , an deren Spitze ein Diamant eingelassen war. Lagon fand den Eindruck beängstigender als die anderen Monumente der Stadt. Heggal betrat die Pyramide durch ein großes Portal und Lagon, Mundra, Silp, Bundun und Kopriep folgten ihm.
Sie kamen in eine große Halle aus Marmor. An den Seiten eines roten Teppichs standen Figur en von berühmten Liewanen. „Wos kal“ las Lagon an einer Statue. Daneben: Fielk o, Achal, Eltara, Fal sem, Lagen.
Lagon zuckte zusammen als er den Namen seines Vaters las. Langsam hob er den Blick und sah sich die Figur an. Ihre Gesichter waren sich sehr ähnlich, aber das spitze Kinn erinnerte doch eher an Lagie. Lagon wurde schwer ums Herz als er an Lagie dachte. Er konnte sich die Figur seines Vaters nicht länger ansehen und drehte sich um. In der Figur gegenüber erkannte er Merdiel. Er sah jünger aus , als er ihn in Erinnerung hatte, zeigte aber immer noch den Gesichtsausdruck, der ihm eine Art permanente Weisheit verlieh. Heggal klopfte ihm auf die Schulter. „Meine Figur würde hier auch stehen aber es stehen nur die Liewanen hie r, die im Kampf gestorben sind.“ Sie wollten gerade weiter gehen, als sie eine bummelige Stimme hinter sich hörten.
„Heggal!“ E in großer Mann mit blasser Haut und mit nur einem Schlangenauge. Auf der anderen Seite hatte er eine Augenklappe, was den Hexenmeister besonders gruselig wirken ließ.
„Das ist Sodoro “, flüsterte Heggal, „er ist e iner der Anführer der Liewanen.“
„Heggal!“ , wiederholte S odo ro, als er näher an sie heran getreten war. „w ie kommt es, dass du so spät kommst? Eigentlich solltest du doch nur fünf Tage weg bleiben.“
„Nun, wie du vielleicht weißt“, antwortete Heggal, „habe ich aus Trolsen eine Nachricht hierher geschickt , die meine Verspätung erklärt.“
„Aus dieser Nachricht weiß ich, dass es offenbar Komplikationen gab“ , sagte Sandaro , „aber ich würde gerne vo n dir hören, was geschehen ist.“
Heggal zögerte. Aber dann erzählte er mit knappen Sätzen, was sich auf der Reise von Kalheim bis hierher ereinet hatte.
„Das ist eine Erklärung für deine Verspätung“, gestand S odo ro , „aber eigentlich ist es in solchen Fällen üblich Verstärkung anzufordern.“
„Ja, aber das war eine Geheimmission und in einer solchen wird eine Nachrichtensperre verhängt . Botschaften wären gar nicht angenommen worden. Es sei denn , auf verschlüsselte Weise über Kontaktleute, so wie ich es in Trolsen gemacht habe und da zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr bestand….“
„Schon gut, schon gut!“ , gab Sodoro nach, „z u dem Bericht über die Mission: Das übliche Verfahren für solche Fälle.“
„Wie du wünscht“ , erklärte Heggal. „Ausgezeichnet! Einen schönen Tag euch allen!“ , verabschiedetet sich Sanddaro und verschwand.
„Was meinte er mit dem üblichen Verfahren?“ , erkundigte sich Mundra. „Das war eine Geheimmission “, lachte Heggal, „das heißt sie ist nie passiert .“ „Warum war Sodoro da nn so interessiert an deiner Mission?“ , fragte Lagon.
„Weil der alte Miesmuffel für die Geheimmissionen zuständig ist , und weil es die ja offiziell nie gegeben hat , gibt es auch keine Berichte . A lso muss er uns persönlich nach dem Erfolg oder Misserfolg unserer Missionen ausfragen“.
Am Ende des Teppichs und der Halle befand sich eine weitere Tür. Hinter ihr war nur ein kleiner Raum mit vier Gittertüren , hinter diesen befand sich jeweils eine Fahrstuhlkabine.
„Alle rein!“ , befahl Heggal, „a b hier hat das Laufen ein Ende!“
Nachdem sich alle in eine Kabine gestellt hatten und Heggal die Gitter zuzog , quiekte eine Stimme: „Wohin?“ Lagon sah sich um . Er versuchte herauszufinden , wer da gesprochen hatte.
„Elfter Stock!“ , sagte Heggal, „A nmeldung für die Prüfung zum Liewanen“. „Das dachte ich mir schon“ , antwortete die Quiekstimme. Diese Mal war Lagon vorbereitet und ihm wurde klar, dass die Fledermaus aus Stein da saß, wo für gewöhnlich ein Tastenfeld steckte, mit dem man für Fahrt in die richtige Etage sorgte.
„Bei den ganzen Grünschnäbeln, die du dabei hast!“ , fiepte die Fledermaus , „h
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