Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
sind es überhaupt?“ , erkundigte sich Mundra , „ich habe nichts gesehen. Als ich Silp nachlief, hat mich jemand von hinten erwischt und dann gingen bei mir die Lichter aus.“
„Ich habe auch keinen gesehen“, sagte Liendra , „nur dieses blöde Seil und das hat mich ziemlich heftig gegen eine Wand krachen lassen. Also war ich auch hinüber.“
„Ich habe jemanden gesehen“, erzählte Silp und er beschrieb den Magier, der ihn ausgeschaltet hatte.
„Verda mmt noch mal!“ , fluchte Mundra , „v on dem habe ich schon gehört. Das ist Korta. Auf den ist ein hübsches Kopfgeld ausgesetzt. Spezialist für magische Folter. Mit dem ist nicht zu spaßen.“
„Woher weißt du das denn so genau?“ , fragte Liendra , ein wenig ängstlich. Doch es war Silp der antwortete: „Du musst wissen, dass Mundra, seit sie bei den Liewanen ist , zwar nur drei Schriftstücke gelesen hat, aber dafür auswendig. Das ist das Liewanenhandbuch, damit sie weiß wen sie verhaften darf und die Aufzeichnung der verbotenen magischen Gegenstände, damit sie weiß warum sie jemanden verhaften darf. Seit sie bei den Liewanen ist, hat sie versucht , in meinem Beisein über dreißig Leute zu verhaften!“
Mundra wurde knallrot, wehrte sich aber: „Ich weiß nicht , was du hast, die waren alle verdächtig.“
„Jaaa, allesamt Schwerkriminelle, denen man die ange borene Bosheit an der Nasenspitze angesehen hat!“ , sagte Silp sarkastisch , „besonders die alte Frau, die du wegen illegalen Züchtens einer Dämonenratte verhaften wolltest, dabei hatte die nur einer Geierkröte ein Tupet aufgesetzt.“
„Wenigstens nehme ich meine Aufgaben als Liewanin ernst , strebe meiner Familientradition nach und suche nicht nach irgendwelchen Fantasiebären“, kreischte Mundra.
„Wer war denn alles noch mal in deiner Ahnenreihe Liewane?“ , fragte Silp giftig.
„Jedenfalls mehr , als es Fopbären gibt“, zischte Mundra zurück.
„Könnt ihr nicht mal aufhören, die Makel am Charakter des anderen anzupra ngern?“ , wollte Liendra wissen , „h ört mir lieber zu. Ich habe einen Plan. “
Fast eine halbe Stunde später öffnete sich die Kellertür und drei Gestalten kamen hinein. Zwei trugen Armbrüste , in d ie silberne Pfeile eingelegt waren. Der dritte hatte eine neue Kerze dabei, die er nun auf die alte Kerze drückte „So, die muss reichen bis morgen“, feixte der Mann , „und dann wird Korta alles aus euch heraus holen, was er wissen will… und noch mehr! “
Er warf den d reien einen Brotkan ten vor die Füße . „Guten Hunger! Aber spart es euch auf, denn das wird fürs erste eure letzte Malzeit sein. “
„Habt Dank für die Speise für den Figurbewussten“, trällerte Liendra und lächelte die drei so freundl ich an, dass sie zurück wichen, „ und l asst mich euch meine Dankba rkeit mit einem Lied bezeugen.“
Liendra hob ihre Flöte und begann zu spielen. Zuerst schienen alle drei hell alarmiert. Aber dann wurden ihre Gesichter entspannter, ihre Körper ruhiger. Und schließlich summten sie die Melodie, die Liendra auf ihrer Beltarke erzeugte, mit.
Dann wurde Liendra schneller und die Wachen begannen zu zucken. Und als Liendra noch schneller spielte, schienen sich alle in einer Art Trance zu befinden. Als Liendra plötzlich aufhörte zu spielen, fielen sie auf die Nase und rührten sich nicht mehr.
„Alles klar“, sagte Liendra zufrieden , „wir haben es geschafft.“
„Was meinst du?“ , fragte Silp.
„Ich sagte, dass wir es geschafft haben und abhauen können.“
„Ich kann dich nicht hören , mit dem Kerzenwachs im Ohr“, erklärte Silp. Liendra schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, worauf Mundra und der grinsende Silp ihr Kerzenwachs, dass sie zum Schutz vor der teuflischen Musik in die Ohren gestopft hatten, aus ihren Ohren pulten. „Leise jetzt“, riet Liendra als sie durch die Tür schlüpften.
Auf dem Gang war es still. An der D ecke brannten elektrische Lampen . Der Boden war sauber und schien auch sonst viel benutzt zu werden. „Die scheinen diesen Ort schon länger als Versteck zu benutzen“, schloss Mundra.
„Dann sollten wir uns beeilen“, meinte Silp , „denn dann gibt es bestimmt noch mehr a ls die d rei, die wir ausgeschaltet haben.“
„Trotzdem, eins verstehe ich nicht“, meldete sich Liendra , „ihr sagtet doch, dass niemand außer euch weiß, wohinter ihr her seid, oder? Aber der Knilch eben hat gesagt, dass sie alles aus uns herausholen wollten.
Weitere Kostenlose Bücher