Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
der Liewane, dem der Innere Raum gehört, ihn auch öffnen kann. Aber da muss ich dich enttäuschen. Auch wenn es allgemein angenommen wird, wir Anführer der Liewanen sind nicht so blöd , jedem Liewanen einen Inneren Raum zu geben, über den wir keine Kontrolle haben. Wir haben Mittel und Wege gefunden, uns , wenn es nötig ist, Zugang zu euren Geheimfächern zu verschaffen.
Und was die Afferlaken betrifft. D u wirst es nicht glauben , aber die ganzen Politiker und Diplomaten, die auf die Schnapsidee geko mmen sind, dass die Afferlaken nicht nur eine Mischung aus schmutzigen Schädlingen und simplen Primaten sind, sondern eine intelligente Lebensform, die nur den Anschluss an die Zivilisation noch nicht gefunden haben, hatten Recht. Wrador hat vor einiger Zeit ihren Anführer ausfindig gemacht und mit ihm Kontakt aufgenommen. Als wir in den Untergrund gehen mussten, haben sie uns versteckt. Natürlich haben wir , nur wenige Stunden nach dem missglückten Attentat , Kontakt mit den anderen Liewanen aufgenommen und s ie über unser Überleben informiert.“
„Moment mal“, sagte Lagon, „heißt das, dass sie uns die ganze Zeit hätten sagen können, dass ihr noch lebt und sie haben es nicht getan ?“
„ Habe ich doch versucht!“ , sagte Heggal, der plötzlich neben Lagon stand , Kopriep an seiner Seite , „aber du hast mir ja nicht zugehört!“
Unter normalen Umständen wäre sich Lagon jetzt sehr dämlich vorgekommen, doch in diesem Moment änderte sich die Situation dramatisch. Die Erde begann zu beben und der, nur wenige Meter entfernte Fluss , schien zu kochen. Mit einer riesigen Fontaine schoss ein blutroter Energiestrahl aus dem Fluss!
„Parkulan“, sagte Wrador düster , „er gräbt sich seinen Weg nach draußen. “
Und tatsächlich! Wie ein mythisches Ungeheuer schoss der Schattengeist aus den Tiefen des Flusses und gen Himmel. Erst als er mit seiner kompletten Größe den Himmel über Korroniea eingenommen hatte, hielt er inne und ließ einen ohrenbetäubenden Schrei, der nicht von dieser Welt zu sein schien, in die Nacht hinaus .
„Ihr schwachen Sterblichen!“ , gellte Parkolans Stimme über den Himmel . „ V ersucht zu fliehen, wenn ihr wollt. Doch heute N acht wird keiner von euch davon kommen. Aber ich werde ewig leben und herrschen!“
„Freue dich nicht zu früh!“ , rief Wrador, dessen S timme mit einem Mal so laut war, wie die Parkolans . „Du magst mächtig sein , aber dir stehen Gegner gegenüber, die schon die Finsternis an sich bezwungen haben!“
„Wrador, bist du das?“ , höhnte Parkulan , „Du bist so klein, das s ich dich gar nicht sehe!“
„Aber ich sehe dich! Und deinen Wahnsinn! Gib auf oder er wird dich vernichten!“
„ Was versuchst du, Wrador?“ , wollte Parkolan wissen , „Versuchst du mir angst zu machen? Bist du etwa schon so verzweifelt, dass du es mit der Kleinkinderschreck-Methode versuchst?“
„Höre auf meine Worte“, sprach Wrador noch einmal , „oder dir wird ein schreckliches Schicksal zuteil werden.“
„ Du meinst, ich werde sterben?“ , fragte Parkulan . „Mach dir da keine Sorgen. Du wirst vor mir sterben!“
Die Kreatur riss das Maul auf und ließ einen weiteren roten E nergiestrahl auf die Stadt und die L iewanen los .
„Deckung!“ , schrie Wrador, obwohl das kaum nötig war . I n eher panischer , als disziplinierter Formation sprangen die Liewanen und ihre Verbündeten aus der Gefahrenzone und suchten Deckung in den angrenzenden Häusern , noch bevor der vernichtende Strahl sein Ziel erreichte.
Eine Explosion, wie sie Korroniea noch nie erlebt hatte, erschüttete die Erde als der Strahl des Schattengeistes einschlug. Die Druckwelle ließ die Mauern der näh e ren Häuser zum Einsturz bringen und machte jeden einzelnen Mauerstein zu einem tödlichen Geschoss.
Dann, mit einem Mal , hörte es auf. Lagon hob seinen Kopf aus dem Unterschlupf, von dem nur noch die Hälfte stand, und sah sich um. Die Stelle, wo er und seine Gefährten noch vor kurzem gestanden hatten , existierte nicht meh r. Satt dessen klaffte dort ein mehrere Meter breiter, tiefer Krater. Die umstehenden Häuser waren verschwunden. Weggeblasen, wie Kartenhäuser von einem Sturm.
Lagon blieb keine Zeit, um noch länger dieses Bild der Zerstörung zu betrachten, denn am Himmel machte sich die Bestie erneut daran , einen Strahl der Vernichtung auf die , unter ihr liegende Stadt abzu schießen. Wieder gelang es Lagon, dem Angriff auszuweichen, auch we nn
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