Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

denen…“
    „Waldorra!“ , quengelten die Liewanen des Vierten Pfades geschlossen. Und Waldorra setzte sich wieder und begann zu schmollen.
    „Die Sache ist die“, erklärte Wrador , „wir haben vor , es ein drittes Mal zu tun. Demnächst werden sich hier in Korroniea alle wichtigen Magischen Zirkel treffen. Und wenn alles gut geht, werden wir sie davon überzeugen, dass wir uns verbünden müssen, um Dorrok endgültig zu besiegen.“
    „Aber was haben wir damit zu tun?“ , fragte Lagon.
    „Die Führer der einzelnen magischen Organisationen bringen eine Delegation ihrer engsten Mitarbeiter m it. Und da ich zufällig einer von ihnen bin“, erklärte Wrador „ , habe ich beschlossen , euch in meinen Stab mit aufzunehmen.“
    „Wieso denn das?“ , fragte Mundra verdattert.
    Auch Lagon war überrascht , und an ihren Gesichtsausdrücken merkte er, dass es Silp, Laffeila und Bundun genau so ging.
    „Keine Sorge, es hat nichts damit zu tun, dass wir euch so mögen“, versicherte Sodoro ironisch . „W ir brauchen euch, weil einige magische Zirkel nicht gerade darüber erfreut sein werden, sich mit uns zu verbünden. Und wenn wir ihnen dann auch noch erklären , dass Dorrok den
    Schattenkreis in seiner Armee hat, werden sie genug Argumente haben, uns für geisteskrank zu halten. Also brauchen wir Zeugen! Und da seid ihr ja wohl perfekt. Ihr sollt einfach nur, wenn einer der anderen Zirkelführer einen Beweis für unsere Behauptung haben will, die Aussage machen, die ihr schon bei eurer ersten Befragung gemacht habt.
    Und sonst habt ihr nichts zu tun, als bei den Sitzungen dabei zu sein, bei dem großen Festessen zu schlemmen und beim Empfang keine allzu schlechte Figur zu machen.“
    „Und weiter nichts?“ , fragte Bundun misstrauisch.
    „Na ja“, begann Wrador zögernd . „I ch will ehrlich mit euch sein. Wenn ihr an dieser Veranstaltung teilnehmt, werdet ihr Teil eines Ereignisses, auf das ganz Lagrosiea blickt. Aufgrund der Bedeutung dieses Treffens, werden auch die magischen Vertreter verschiedener Regierungen, vom inneren und äußeren Bereich des Paktes der Könige, anwesend sein. Man wird gerade euch massiv überwachen. Trotz aller Freundschaft , nutzen die Geheimdienste der vertr e tenen Staaten solche Gelegenheiten immer wieder , um Informationen über einzelne einflussreiche Magier in den Zirkeln zu sammeln. Und da man von euch noch nichts weiß , müsst ihr damit rechnen, dass man euch ganz besonders unter die Lupe nehmen wird.“
    Wrador seufzte . „Ihr müsst jetzt eine Entscheidung treffen. Ich werde euch nicht zwingen mitzumachen. Das wäre nicht richtig. Aber ihr würdet den Liewanen gute Dienste leisten. Doch wenn ihr euch entscheidet
    mitzumachen, ist das endgültig und ihr seid bis zum Ende verpflichtet!“
    Lagon dachte einen Moment lang nach. Eigentlich war es seine Pflicht, bei diesem Ereignis die Liewanen zu unterstützen.
    „Na gut, ich bin dabei!“
    „Ich auch!“ , rief Mundra begeistert.
    „Da kann ich mich wohl schwer drücken“, krächzte Bundun.
    „Na gut“, sagte Laffeila leise.
    „Wenn’s sein muss“, erklärte Silp missmutig.
    „Hervorragend!“ , rief Wrador . „Waldorra sie gehören dir.“
    „Was soll denn das jetzt heißen?“ , wollte Mundra wissen.
    „Na, wenn ihr bei so einem feinen Schnickschnack mit machen wollt, müsst ihr doch die Benimmregeln kennen, oder?“ antwortete Waldorra freundlich.
     
    Die kleinwüchsige Allianz
    Zur gleichen Zeit im Felsenturm , zerrte der Giftzwerg an seinen Ketten. Nicht den Sicherheitsvorschriften für die Durchschnittsgefangenen verdankte er diese Einschränkung seiner Freiheit, sondern seinem Ehrgeiz , diesen Mauern wieder zu entfliehen.
    Auch wenn er sich keinen schlechteren Zeitpunkt dafür hätte suchen können, denn die „ dämlichen “ Liewanen ließen es nicht zu, dass so kurz nach dem ersten Ausbruch aus dem Felsenturm , auch noch ein weiterer gelang.
    ´Weshalb haben die nicht noch einen Tag gewartet` , dachte er beleidigt , ´dann hätten die
    mich auch noch mitnehmen können`. Doch trotz seines späten Eintreffens, war der Giftzwerg entschlossen, es seinen Vorgängern gleichzutun.
    Sein erster V ersuch war genauso unorganisiert und ungeplant, wie erfolglos . Nachdem die , auf die Schnelle angeforderte Nachtruppe seinen Sack geöffnet hatte, hatte er die Gunst der Stunde genutzt und den tollkühnen Versuch unternommen, einfach davon zu laufen. Sein Fluchtversuch endete schon nach ein paar Metern, als