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Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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heimlichen Treffen mit einem Mädchen, für das er ang eblich nur Freundschaft empfand?
    Und nun war Lagon und besagte Ziege nicht hier!
    Mundra war, was Kopfarbeit betraf, nicht besonders gut. Sie entschied lieber aus dem Bauch heraus. Aber die hier vorliegenden Hinweise , schrieen ja geradezu danach , Lagon nach seinem Wiederauftauchen, einem grausamen Verhör zu unterziehen!
    Ein Kellner mit einem Tablett voller silberner Kelche tauchte vor den v ieren auf und erklärte freundlich: „Eine für euch abgefüllte Spezialität des Hauses. Nimmt automatisch euren Lieblingsgeschmack an.“
    Mundra nahm den ihr zugedachten Kelch und sah ihn wütend an , als sei es Lagon in Kelchgestalt. Und so entging ihr, was sich in diesem Moment um sie herum abspielte. Mehrere der Anwesenden griffen sich an die Gurgel. Einige fielen auf die Knie. Andere brachen vollständig zusammen. Und Sabbal rief geistesgegenwärtig: „Rühr den Trank auf keinen Fall an !“ Doch es war schon zu spät. Mundra hatte ihren Kelch schon an die Lippen gesetzt und trank.
    Plötzlich, ohne Vorwarnung , schnürte sich ihre Kehle zu. Mundra griff sich an den Hals. Doch dann begannen ihre Arme und Beine sich aufzulösen. Aber wie konnte das sein. Dann begriff sie. Das Gift, das jemand in den Trank gemischt haben musste, hatte ihr Arme und Beine gelähmt. Das letzte, was sie wahrnahm , war, dass sie jemand auffing.
    Dann wurde ihr schwarz vor Augen.
     
    Im Untergrund
    Lagon war bester Laune. Nun , andere wären , in seiner momentanen Lage, sicher verzweifelt. Aber Lagon hatte das Gefühl, dass seine Lage mit so vielen positiven Anzeichen gefüllt war, d ass es nur noch eine Frage der Z eit war, bis er den Verwicklungen entr innen konnte .
    Der erste Grund, der ihn hoffen ließ , war, er war nicht alleine.
    Liendra, die neben ihm her lief, hatte bewiesen, dass sie als Schamanin eine Eins war. Und selbst, wenn sie nur die zweitklassigen ma gischen Fähigkeiten aufweisen ko nnte, die sie noch in Ka lheim zur Schau gestellt hatte, hätte Lagon auf ihre Anwesenheit nicht verzichten wollen. In allen Gängen voller Dunkelheit, tödlichen Fallen, Ungeziefer und anderen Dingen, über die man besser nicht nachdachte , und durch die er bisher gegangen war, war er nie allein gewesen. Stets war zumindest Bundun bei ihm gewesen. Und nun, da er nur knapp dem Verbrennungstod entkommen war, hätte er nur ungern mit dieser Gewohnheit gebrochen. Nicht zuletzt, weil er sich nicht vorstellen wollte, wie seine Wanderung ausgesehen hätte, wenn Liendra seine Verletzungen nicht geheilt hätte. Ja, man konnte mit Bestimmtheit sagen, dass ihre Zusammenarbeit ein dickes Plus war.
    Der zweite Punkt, der Lagon hoffen ließ , waren die zunehmenden Anzeichen von Zivilisation. Zuerst waren sie dem halb verfallenen Gang gefolgt und hatten dabei mit einer Fülle von Problemen zu kämpfen. Das erste war der Mangel an Licht, da der Geist , den Liendra beschworen hatte , ihre einzige Lichtquelle war und diese, durch die zahlreichen Schatten , d e r im Gang verteilten Brocken, gedämpft wurde. So übersahen sei mehrmals Felsspalten und wären ein paar Mal fast schwer gestürzt und hätten sich unweigerlich schwere Knochenbrüche zugezogen. Das hätte sie , in der gegenwärtigen Lage , in eine ausweglose Situation gebracht. Vor allem, weil einige der Spalten so tief und breit waren, dass ein Mensch in ihnen verschwinden konnte.
    Nach einigen Stunden des Stolperns entdeckte Lagon einen Aufstieg, der in einen darüber liegenden Gang führte.
    „Wir sind auf dem richtigen Weg! Es geht nach oben“, hatte er zu Liendra gesagt und gemeinsam waren sie in den neuen Gang gestiegen. Hier sah schon alles viel besser aus. Der Gang war größtenteils erhalten und hier und da hingen ein paar ausgebrannt e Fackeln, das deutliche Zeichen dafür, dass schon jemand vor ihnen hier gewesen war. Als sie dem Gang einige hundert Meter nach oben gefolgt waren, entdeckten sie die ersten Fußspuren im Staub – überdurchschnittlich große und kleinere Spuren, die wahrscheinlich von Wesen stammten, die nicht freiwillig, sondern als Verbannte in den Katakomben hausten. Nach weiteren, schätzungsweise drei hundert Metern , entdeckten sie die ersten Lebewesen. Ein halbes Duzend Afferlaken, die damit beschäftigt waren , einen Müllhaufen zu fressen und überrascht aufblickten, als sich Lagon und Liendra näherten. Sie wurden misstrauisch beobachtet, durch schwarz glänzende Augen. Zugegeben, dies waren keine

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