Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
schon hier.“
Lagon spürte, dass sich im ganzen Raum ein Geruch von Bergwind und Waldblumen ausbreitete, als Liendra zu ihm trat. Sie trug das Gewand der Bruderschaft und mit kalten Augen musterte sie die Gefangenen.
„Gut, dass du da bist“, meinte Alphadon , „i ch denke , es ist angemessener, dass du diese Würmer beseitigst. Schließlich hattest du sie ja all die Zeit vor Augen, ohne etwas gegen sie unternehmen zu können. Ich wollte eigentlich eine lange, schmerzhafte Hinrichtungsmethode anwenden. Du kannst sie natürlich auch schnell und präzise erledigen. So wie es schon seit zehntausend Jahren die Art der Schwarzen Fee ist.“
„Wie du wünscht“, erwiderte Liendra kalt und ging mit erhobenen Armen auf Lagon und die anderen Gefangenen zu.
´Scheiße! `, dachte Lagon, ´sie ist drauf und dran uns umzubringen! `
„Lagon“, flüsterte Sabbal neben ihm , „weißt du noch, wie ich dir sagte, irgendwann sei der richtige Moment, wenn du etwas zu Liendra sagen musst? Das hier ist der richtige Moment!“
´Der hat gut reden`, dachte Lagon. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte und überlegte fieberhaft, während Liendra einen furchterregenden Geist, in Form eines Echsenwesens beschwor.
´Eine eiskalte Killerin`, dachte Lagon, genau wie die Schwarze Fee, an die er sich erinnerte. Das genaue Gegenteil von dem netten, lustigen und etwas nervigen Mädchen, in das er schon immer irgendwie verliebt gewesen war. Und da kamen im plötzlich die richtigen Worte in den Sinn .
E r wusste, was zu tun war.
„Liendra“, begann er , „du hast mich vor kurzem gefragt, ob man sein Leben lang bleiben muss, wofür man von Geburt an bestimmt wurde. Ich habe meine Meinung dazu geändert.“
Liendra hielt inne.
„Jeder ist immer das Ergebnis seiner eigenen Entscheidungen! Freilich wird jeder mit seinen ganz persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten geboren, die ihn immer in seinen Entscheidungen beeinflussen werden. Die Schwarze Fee ist eine grausame, heimtückische Person, die nur auf ihren Vorteil aus ist und der es egal ist, wen sie für ihren Erfolg aus dem Weg räumen muss. Ihr ist das Schicksal derjenigen, denen sie geschadet hat, vollkommen egal. Und deswegen kannst du niemals die Schwarze Fee sein! Denn du, Liendra, bist das genaue Gegenteil von deiner Mutter. Und deshalb liebe ich dich!“
Plötzlich war es so, als hätte jemand alle Geräusche im Raum abgestellt. Lagon und Liendra sahen sich lange und tief in die Augen. Der Blick sagte mehr, als alles, was sie je zueinander gesagt hatten.
„Was soll das?“ , fragte Alphadon und unterbrach die Stille , „du sollst sie umbringen!“ , schrie er Liendra an.
„Es tut mir leid“, antwortete Liendra , „aber ich liebe ihn auch.“
Und nach einem leichten Schwingen ihres rechten Armes, stürzte sich der Echseng eist auf Alphadon und die anderen Mitglieder der Bruderschaft, die zu verblüfft waren, um sich zu wehren. Sie wichen zurück .
Diesen Moment der Verwirrung nutzte Liendra und ließ aus ihren Fingern einen blauen Strahl schießen, der den Teil des Bodens traf, über dem der Fesselungszauber lag. Es gab ein Geräusch, als würde Glas splittern. Der Druck um Lagons Beine löste sich. Auch Sabbal und Lagie waren frei. Alphadon und die anderen Mitglieder der Bruderschaft sahen es, konnten aber nicht eingreifen, weil der Geist sie in Schach hielt. Nun wurde er auch noch mit magischen Angriffen von Lagie und Sabbal unterstützt, während Lagon zu den anderen Gefangenen lief und sie mit einer Reihe silberner Lichtstöße von den Blockern befreite, die ihre Kräfte behinderten.
„Danke, Lagon!“ , krächzte Bundun, nachdem Lagon ihn aus einem Käfig befreit hatte.
„Danke ihm nicht zu früh“, meinte Luhan , „noch sind wir nicht aus der Gefahrenzone. Und dieser Geist sieht nicht so aus, als könne er die Bruderschaft noch lange aufhalten.“
Tatsächlich hatte die Bruderschaft, den Boden, den sie durch Liendras Überraschungsangriff verloren hatten, wieder gut gemacht. Mit Alphadon als Anführer, schafften sie es, ihre Fähigkeiten zu vereinen und die zahlenmäßig unterlegenen Liewanen zurückzudrängen. Jeder der Freunde hatte Schwierigkeiten , sich der ungeheueren Magie entgegenzustellen, doch einer war völlig ungeschützt, wie Lagon in diesem Moment klar wurde. Tüfdulusa!
Der Wissenschaftler hockte zusammengekauert nur wenige Schritte von Lagon entfernt und versuchte, nicht von den umher fliegenden
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