Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Bruderschaft gestürzt, das etwas Abseits stand. Sabbal erschrak, als er sah, wen Luhan sich da ausgesucht hatte: Nassago. Natürlich! Da wurde es Sabbal auf einmal klar. Lagon hatte ihm erzählt, dass sie im Laufe ihrer Suche nach Tüfdulusa , auch in die Schwarzdornfestung, eine n der größten Stützpunkte der Alliierten Königlichen Streitkräfte , eingedrungen waren. Dort waren sie von Märisto und Nassago überfallen worden. Sie waren entkommen und Sabbal war sich sicher, dass Luhan die Sache hier nun zu Ende bringen wollte. Nur hatte der Sturkopf leider keine Ahnung, wozu Nassago fähig war. Das was er, laut Lagon, in der Festung von seinem Illusionszauber gezeigt hatte, war nur der Anfang. Allein hatte Luhan keine Chance, also entschloss er sich, seinem Bruder zu helfen.
„Wir haben noch eine Rechnung offen!“ , hörte Sabbal seinen Bruder rufen, als er nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war.
„Und die willst du jetzt begleichen?“ , antwortete Nassago auf Luhan Herausforderung , „du hast doch nicht einmal dein Schwert dabei.“
„Das braucht er nicht!“ , rief nun Sabbal , „er hat mich!“
„Was willst du denn hier?“ , fragte Luhan seinen Bruder aggressiv.
„Dir helfen“, erklärte Sabbal.
„Ich brauche deine Hilfe nicht!“ , behauptete Luhan , immer noch in feindseligem Ton.
„Natürlich brauchst du die. Und wenn du wüsstest, wozu Nassago in der L age ist, würdest du auch wissen warum.“
„Entschuldigt, wenn ich euren Streit störe“, unterbrach Nassago , „aber ich muss mich verabschieden.“ Und er lief auf eine der dunklen Ecken der Halle zu, die, wie Sabbal wusste, Geheimtüren verbargen.
„Komm zurück, du Feigling!“ , schrie Luhan und lief dem Flüchtenden nach.
„HALT!“, schrie Sabbal ihm hinterher .
„DAS IST EIN TRICK!!!“
Doch Luhan hörte nicht auf ihn und folgte Nassago in das Labyrinth aus Gängen, in das d er ihn gelockt hatte.
Wenn es einen Unterschied zwischen dem inneren Labyrinth des Hauptquartiers und dem gab, durch das Lagon, Sabbal und Lagie herein gekommen waren, bot dieses zusätzlich die Illusion, sich ständig auf dem richtigen Weg zu befinden. Irgendwann siegte dann die Erkenntnis, dass man nicht mehr wusste, aus welcher Richtung man gekommen war. In einem solchen Gewirr aus Gängen, Hallen, Nischen, Kammern und Zimmern konnte nur jemand zu Recht kommen, der sich genau auskannte. Luhan konnte das, soweit Sabbal wusste, nicht!
Also folgte er den beiden, die immer weiter ins Innere des Komplexes vordrangen. Schließlich stellte er sie. Sie standen sich in einer Halle gegenüber, zum Kampf bereit.
„Luhan!“, rief Sabbal , „du musst vorsichtig sein!“
„Du schon wieder. Habe ich nicht gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche? “
„Leider muss ich dich korrigieren. Es stimmt ganz und gar nicht, dass du meine Hilfe nicht brauchst! Du brauchst mich, um mit Nassago fertig zu werden!“
„Du und deine ständigen schlauen Sprüche. Wird langsam langweilig“, meinte Luhan verächtlich . „U nd jetzt verschwinde! Ich muss meinen Gegner bezwingen.“
„Deinen Gegner?“ , fragte Nassago , „ich hoffe, du meinst nicht mich damit.“
„Was willst du damit sagen?“
„Das werde ich dir zeigen.“
Plötzlich, ein Lichtblitz und eine Schockwelle, die sowohl Luhan, als auch Sabbal zwang die Augen zu schließen.
Als sie sie wieder öffneten, war das steinerne Gewölbe verschwunden, stattdessen standen, nein , flogen sie über eine, aus braunem Geröll bestehende Savanne, durch die sich üppig blühende Sträucher zogen.
Es herrschte strahlender Sonnenschein, wie meistens in der Greife nsteppe, in der Nähe des Südostk ap s. Sabbal hatte die Landschaft sofort erkannt, schließlich war er hier aufgewachsen .
„Dies hier ist das , von jeher angestammte Land des magischen Volkes, dem ihr angehört“, stellte Nassago fest , „dir , Sabbal, muss das doch besonders gefallen. Schließlich ist es schon eine ganze Reihe von Jahren her, seit du von dort abgehauen bist.“
Sabbal fing einen giftigen Blick von Luhan auf.
„Natürlich kann es auch sein, dass du das Land nicht mehr wieder erkennst. Schließlich muss das Land, nach dem Krieg um die Rohstoffe, ziemlich verwüstet gewesen sein.“
Wieder ließ Nassago einen Lichtstrahl durch die Luft sausen und der Anblick, der sich ihnen bot, veränderte sich. Es war Nacht und sie hatten den Ort gewechselt, auch wenn sie sich immer noch in der Greifensteppe
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