Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
gequältes Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Ich denke , weder Dorrok, noch die Bruderschaft werden sich glücklich schätzen können, wenn sie gegen Elitetruppe Acht kämpfen müssen.“
Wrador lehnte sich zufrieden in sein Sitzkissen zurück. „Sie sind dir wirklich ans Herz gewachsen , nicht wahr Heggal?“
Heggal schwieg einen Moment. „Ich könnte es nicht ertragen schon wieder Schüler und Freunde zu verlieren“, seufzte er schließlich , „ich möchte nicht noch einmal für den Tod von einem von Ihnen verantwortlich sein.“
„Bist du nach so vielen Jahren noch immer nicht über den Tod von L agons Eltern hinweg gekommen?“, f ragte Wrador , „ d u solltest wissen, dass du sie nicht retten konntest.“
„Ich war da! Ich hätte ihnen helfen müssen!“
„Gegen Dorrok helfen?“ , fragte Wrador . „D u redest ja, als wäre es zu einem Kampf gekommen. Dorrok hat eine List angewandt. Eine grausame und hinterhältige, um seine alten Feinde zu töten. Er ist für ihren Tod verantwortlich und sonst niemand! Außerdem hatte ich nie den Eindruck, dass Lagon dir die Schuld gibt.“
„Aber nur, weil er nicht weiß wie und warum seine Eltern getötet wurden! Sonst würde er mich hassen! Er würde uns alle hassen, Wrador. Manchmal frage ich mich, was geschehen wäre, wenn nicht nur Lagie, sondern auch Lagon von Dorroks Schergen gefangen genommen worden wäre. Dann wüsste er jetzt alles und wäre unser Feind!“
Wrador winkte ab. „Dorrok hätte ihm nie die ganze Wahrheit gesagt. Lagon wüsste nur mehr Einzelh eiten und die Ant eile, die Dorrok betreffen, hätte dieser wahrscheinlich sehr klein gehalten. Schließlich braucht er ihn als Sklaven.“
„Aber sind wir besser?“ , fragte Heggal, „h aben wir nicht auch nur so viel von der Wahrheit preisgegeben , um Lagon auf unsere Seite zu ziehen?“
„Ich weiß, was du meinst“, gab Wrador zu , „und es wäre schön sagen zu können, dass es nur geschah , um Lagrosiea zu retten. Aber das kann ich nicht. Es ist leicht über das Leben von anderen zu entscheiden, wenn diese noch gar nicht geboren sind. Aber nun sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr von Gesichtslosen sprechen können…“
„…und trotzdem werden wir unseren Plan fortsetzen“, ergänzte Heggal, „sind wir dann besser als Dorrok?“
Wrador schwieg.
„Und wie und wann soll Lagon dann die Wahrheit erfahren?“
Wrador überlegte. „Ich glaube es wäre besser, wenn Lagon die Wahrheit selber herausfindet . Ich denke allerdings, dass wir ihm den Weg ebnen sollten.“
„Wie meinst du das?“ , wollte Heggal wissen.
Wrador grinste. „ Ich habe vor kurzem erneut Nachrichten von unserem alten Freu nd erhalten. Beziehungsweise…. i ch habe nichts von ihm gehört. Wie es scheint , ist er wieder verschwunden.“
Heggal verdrehte die Augen . „Du willst doch wohl nicht die Elitetruppe Acht auf die Suche nach ihm schicken? Dafür sind sie nun doch etwas zu überqualifiziert.“
„Ich wäre ganz deiner Meinung“, gab Wrador zu , „aber zufälligerweise habe ich erfahren, dass er sein lange geplantes Vorhaben endlich in die Tat umgesetzt hat.“
Heggal sah Wrador fragend an . „Du meinst die Silberhalle?“ Wrador nickte . „Da , wo diese Geschichte wahrscheinlich begann…“
„…und eine andere endete“, ergänzte Heggal, „aber wird das ausreichen, um Lagon auf die Wahrheit zu stoßen?“
„Ich habe Vertrauen in ihn“, meinte Wrador und erhob sich , „aber genug von diesem Thema. Auch für dich habe ich eine Aufgabe, mein alter Freund.“
„Welcher Art, Großmeister?“
„Du wirst fürs Erste unter das Kommando von Sodoro gestellt. Alles Weitere wird er dir sagen.“
„Sodoro? Ich hatte den Eindruck, dass er mich nie wieder bei einer seiner Geheimmissionen einsetzen wollte.“
„Er hat dich persönlich angefordert“, erklärte Wrador , „außerdem fällt zurzeit alles, was wir tun, unter Geheimmission. Morgen früh meldest du dich bei ihm. Aber bis dahin“, fuhr Wrador spitzbübisch fort , „spricht wohl nichts dagegen, wenn wir ein wenig auf die Zukunft trinken.“
Im goldenen Loch
Die Straßen von Korroniea hatten sich verändert. Das war Lagons erster Gedanke, als er mit seinen Gefährten aus Gaddenspitze trat. ´Aber das war zu erwarten`, d achte er. Eine behagliche Stadt voller Bewohner, die ihrem Tagewerk nachgehen, ist ein Zeichen für Friedenszeiten. Aber wenn Krieg bevor steht, herrscht Angst in den
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