Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
Vom Netzwerk:
auf. Wenigstens hatte er Lizzy wohlwollend als hübsches Mädchen bezeichnet. „Können Sie den Tierarzt anrufen?“
    „Natürlich.“ Er setzte Lizzy in Bewegung und führte sie zum Stall, wo seine beiden Wagenpferde bereits ungeduldig auf den Neuzugang warteten. Connor stellte Lizzy in eine leere Box, schöpfte aus einer Holzkiste Hafer und Mais und leerte beides in ihren Futtertrog.
    „Ich komme wieder, wenn der Tierarzt da ist.“ Rebecca wandte sich zum Gehen.
    „Wie wäre es mit einem kleinen Dankeschön?“, rief ihr Connor nach, der offenbar seine gute Laune wieder gefunden hatte.
    „Meine Großmutter hat immer gesagt: Bezahl, dann musst du nicht Danke sagen.“
    „Mir wäre ein Danke aber lieber.“
    „Bis nachher, Mr. McHugh“, antwortete Rebecca und fuhr den Jeep in ihren Hof.
    Connor schloss sorgfältig den Riegel der Box und rief Shannon an, damit sie sich Lizzy ansah. Er gab zu, dass er beeindruckt war von Rebeccas Aktion. Er kannte den schmierigen Ed Keegan. Eine schüchterne Frau hätte nicht einmal gewagt, ihn nach der Uhrzeit zu fragen. Aber Rebecca war offenbar nicht schüchtern. Sie war leicht reizbar und eine Nervensäge, aber sie schien ein gutes Herz zu haben. Wenn sie tatsächlich mit dem Diamantring bezahlt hatte, den sie heute das erste Mal nicht mehr trug, dann war es ihr überdies egal, was sie so eine Rettungsaktion kostete.
    April sprang auf die Boxenwand und balancierte darauf wie auf einem Schwebebalken, bis sie Lizzys Gesicht beschnuppern konnte. Dann sah sie Connor an.
    „Jetzt tu bitte nicht so rechthaberisch“, sagte er und griff nach einem Bund Heu.
     
    Als Rebecca aus der Dusche kam, stand ein fremder Wagen in Connors McHughs Auffahrt. Sie vermutete, dass es der Tierarzt war. Schnell steckte sie ihr feuchtes Haar hoch, stieg in ihre Jeans, zog eine Bluse über und ging zum Pferdestall des Schmieds.
    Bereits von draußen hörte sie eine Frauenstimme, die sich lachend mit ihm unterhielt. Rebecca stockte kurz, öffnete dann aber die Stalltüre. Eine große Frau mit rotblonden Locken stand neben Connor McHugh, eine Spritze in der einen und ein volles Whiskeyglas in der anderen Hand, und war gerade dabei mit ihm anzustoßen.
    „Störe ich?“, fragte Rebecca vorwurfsvoll und rückte ihre getönte Brille gerade.
    „Nein, natürlich nicht. Wir haben schon auf Sie gewartet.“ Connor stellte sich zwischen die Rothaarige und Rebecca. „Shannon, das ist Miss Turner, Lizzys neue Besitzerin. Miss Turner, das ist die Tierärztin.“
    Rebecca schüttelte ihr die Hand. Von der ersten Minute an empfand sie eine gewisse Abneigung gegen die Tierärztin, was garantiert nichts damit zu tun hatte, wie vertraut sie mit Connor MgHugh sprach.
    „Wie sieht es mit Lizzy aus?“
    „Nun, ich hab ihr den Huf saubergemacht und verbunden. Außerdem bekommt sie morgens und abends Equipalazon, ein Schmerzmittel.“ Sie zog mehrere kleine Tütchen aus ihrer Tasche. „Man mischt es unter das Kraftfutter. Connor wird das erledigen, nicht wahr?“
    Er nickte pflichtbewusst. „Natürlich, Madam.“
    Shannon versetzte ihm einen zärtlichen Stoß. Rebecca rollte hinter ihrer Sonnenbrille mit den Augen.
    „Außerdem habe ich ihr ein Vitamin-B-Präparat gespritzt und das hier“, sie hob eine weitere Spritze in die Höhe, „ist gegen die Milben. Sie hat einige kahle Stellen im Gesicht und auch die wunden Stellen an der Mähne. Außerdem ist sie mit dieser Spritze gleichzeitig entwurmt.“ Sie fuhr mit dem Finger Lizzys Kehle hinab und spritzte sie so gefühlvoll, dass die Stute nicht einmal mit dem Ohr wackelte. Dann tätschelte sie ihr den Hals. „Ich komme sie mir in drei Tagen wieder ansehen. Falls vorher irgendetwas sein sollte, rufen sie mich an.“
    Rebecca nickte. „Vielen Dank Doktor …“
    „McHugh.“ Sie lächelte. „Shannon McHugh.“
    Augenblicklich blieb Rebecca der Mund offen stehen. Sie riss sich zusammen und zwang sich ein Lächeln auf. „Sie beide sind verheiratet?“
    Sowohl Connor als auch Shannon fingen an lauthals zu lachen. „Wir sind Geschwister“, sagte Shannon. „Connor ist mein großer Bruder.“
    Rebecca blickte verwundert drein, sie hätte den Schmied gut und gerne fünf Jahre jünger geschätzt als seine Schwester. Aber was kümmerte sie das? … Und es gab auch keinen Grund jetzt rot zu werden!
    „Wie auch immer … was bin ich Ihnen schuldig, Doktor?“
    „Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Das klären wir, wenn Lizzy wieder vollends auf dem Damm ist.

Weitere Kostenlose Bücher