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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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Zeit für einen Whiskey war. Dennoch folgte sie dem Schmied durch eine Schiebetür in ein Zimmer, das fast doppelt so groß war, wie das Wohnzimmer. Alle vier Wände waren mit übervollen Bücherregalen tapeziert. Rebecca sah Connor fassungslos an.
    „Ich bin vielleicht nur ein einfacher Schmied. Aber Lesen kann ich auch.“
    „Das habe ich auch nie bezweifelt.“ Rebecca klang nicht so überzeugend, wie sie hatte klingen wollen und nahm mit einem resignierten Seufzen die Brille ab. Mit Daumen und Zeigefinger kniff sie sich in die Nasenwurzel.
    „Ich wusste nicht, dass Sie Goldschmiedin sind“, sagte Connor McHugh nach einer Weile. „Jess Sullivan sagte, Sie wären eine berühmte Schauspielerin.“
    Rebeccas Blick schnellte empor. „Wer?“
    „Die Sparmarkt-Verkäuferin.“
    „Oh, ach die.“ Rebecca nickte. „Sie scheint da etwas verwechselt zu haben. Mein Exmann ist der Schauspieler.“
    Falls der Schmied auf die Erwähnung des Wortes Exmann reagierte, ließ er es sich zumindest nicht anmerken.
    „Jess sagte auch, dass Sie auf keinem Pressebild ohne Sonnenbrille zu sehen sind.“ An seinen Haarspitzen glänzten die letzten Regentropfen. „Ist es wegen Ihrer Augenfarbe?“
    Sie nickte und trank die Hälfte ihres Whiskeys. Das Brennen in ihrer Kehle war ihr seltsam willkommen. „Wenn ich doch einmal ohne Sonnenbrille gesehen werde, sage ich, es wären Kontaktlinsen.“
    „Aber das sind es nicht.“
    „Nein. Leider vertrage ich keine Kontaktlinsen und muss immer mit dieser dämlichen Brille durch die Gegend laufen. Meine Augen sind nun mal violett. So etwas haben die allermeisten Menschen noch nie gesehen.“
    Connor McHugh sah Rebecca durchdringend an. Eine Regung zog über sein Gesicht, die sie nicht einordnen konnte. „Wahrscheinlich nicht“, sagte er schließlich, dann schwieg er kurz. „Zu mir haben Sie das nicht gesagt.“
    Rebecca, die noch einmal die imposante Bücherwand gemustert hatte und alle irischen Klassiker fand, die sie kannte und noch viel mehr, sah auf. „Was?“
    „Dass es Kontaktlinsen wären. Warum haben Sie mir die Wahrheit gesagt?“
    „Weil … Ich weiß es nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es kam mir gar nicht in den Sinn.“ Sie zwinkerte. „Mit meinen Anwälten habe ich Ihnen ja schon gedroht, nicht wahr?“
    „Oh, ja.“ Connor lächelte sie aus seinen moosgrünen Augen an. Dann trank er sein Glas leer und stand auf. „Kommen Sie! Sehen wir nach Lizzy.“
    „Wie geht es meinem Mädchen?“, fragte sie im Stall angekommen und tätschelte Lizzy den Hals. Sie mochte den Geruch von frischem Heu und Sägespänen, und obwohl sie noch immer keine Ahnung von Pferden hatte, fühlte sie sich schon sehr … reiterlich.
    „Gut, soweit. Ich hab ihr das Schmerzmittel gegeben. Außerdem habe ich versucht sie zu putzen, aber sie hält wohl nicht viel von mir.“
    Rebecca grinste. „Sie meinen, sie hat erst einmal genug von starken Jungs?“
    Connor McHugh verzog das Gesicht. „Witzig.“
    „Finde ich auch.“
    „Versuchen Sie doch Ihr Glück.“
    „Was ich?“ Rebecca sah kurz Lizzy an. „Was, wenn Sie auf mich losgeht?“
    „Dann rette ich Sie.“
    „Na, prima.“ Rebecca ging zur Boxentür und schob langsam den Riegel zurück. Während sie das tat, redete sie ununterbrochen beruhigend auf Lizzy ein. Diese schien an ihr jedoch kein Interesse zu haben. Sie hatte lediglich Augen für ihren überdimensional großen Heuberg. Rebecca machte einen Schritt auf sie zu und tätschelte ihr die Kruppe. Sie sah kurz den Schmied an, der auffordernd das Gesicht verzog, da Lizzy keine Anstalten machte zum Angriff überzugehen.
    Also ließ Rebecca ihre Hand über den Rücken bis zum Hals der Stute wandern und schließlich zu ihrem Gesicht. Sie streichelte ihr über die Stirn. Dabei sah Lizzy kurz auf, näselte an Rebeccas Oberarm herum, die wie erstarrt stehen blieb. Dann wandte sich die Stute wieder ihrem Frühstück zu. Rebecca verließ die Box und stellte sich neben den Schmied.
    „Sie ist wohl eher ein Frauenpferd“, befand dieser achselzuckend.
    „Meinen Sie?“
    „Als ich in ihre Box wollte, musste ich über die Tür wieder hinausspringen.
    Rebecca rollte ihre amethystfarbenen Augen. „Das sagen sie mir jetzt ?“
    „Ich wollte Ihnen keine Angst machen“, antwortete er achselzuckend und streichelte April, die auf die Boxenwand gesprungen war. Rebecca streichelte sie ebenfalls und als sie dabei Connors Hand berührte, stockte sie. Dann lächelte sie und hob die

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