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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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nicht.“
    „Natürlich glaube ich dir.“
    „Nein, tust du nicht!“
    „Doch!“ Rebecca wurde langsam sauer.
    „Nein“, antwortete Connor noch immer ruhig.
    „ Doch, verdammt !“
    „Nein!“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Ich sehe es in deinen Augen, in deinen wunderschönen amethystfarbenen Augen. Du hast Angst vor Deboras Mörder.“
    Er durchforstete ihren Blick mit einer Intensität, die Rebecca eine Gänsehaut über den Körper jagte.
    „Deine Angst ist so groß und übermächtig, dass du am liebsten zurück nach London fliegen würdest. Aber du erlaubst es dir nicht. Du tust es für Debora. Sie ist ein Teil von dir, obwohl du dich nicht an sie erinnern kannst, trauerst du um sie. Habe ich Recht?“
    Rebecca konnte seinen Blick keine Sekunde länger ertragen. Sie versuchte sich die Tränen aus den Augen zu blinzeln, aber es gelang ihr nicht. Sie schloss die Augen, ihr Kinn zitterte. Angst und Verwirrung schnürten ihr die Kehle zu. Connor zog sie an sich und küsste ihre bebenden Lippen. Seine Berührung wärmte Rebecca. Sie zog ihn enger an sich und presste ihren Kopf an seine Schulter. Sie glaubte ihm.
    „Ich tue es nicht nur für Debora.“ Ihre Stimme zitterte. „Ich tue es auch, weil ich bei dir bleiben möchte.“
    Er sah sie an. „War das etwa eine Liebeserklärung?“, fragte er hoffnungsvoll.
    Sie zog die Nase hoch. „Du bist wohl größenwahnsinnig, McHugh.“
    Er küsste ihren Scheitel und zog sie fester in seine Arme. „Das ist mein Mädchen.“
     
    Als sie zurück nach Lakefield House kamen, versuchte Rebecca Kaffee zu kochen, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie nicht einmal das Wasser in den Tank einfüllen konnte. Connor nahm ihr die Kanne aus der Hand und stellte sie auf den Tisch. Er strich ihr mit beiden Händen das Haar aus der Stirn. Sein sanftgrüner Blick floss in das helle Violett ihrer Augen.
    „Rebecca, du musst dich ausruhen. Du bist doch völlig erledigt. Warum gehst du nicht ins Bett?“ Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Ich mach die Pferde fertig und geh dann raus zu deiner kleinen Baustelle.“
    Er wartete ihre Antwort nicht ab und schob sie aus der Küche. Rebecca war schwindlig und schlecht und doch fühlte sie sich sicher, wenn er sie berührte.
    „Bleib hier“, sagte sie, als er sie zudeckte.
    „Ich kann doch die Pferde nicht verhungern lassen. Bin gleich zurück.“
    Rebecca schloss die Augen und horchte in die Stille des Hauses hinein, in der sich Connors Schritte langsam verloren. Sie war todmüde.
    In ihrem traumlosen Dämmerschlaf hörte sie nicht, wie Connor später zurückkam. Sie spürte nur plötzlich das Nachgeben der Matratze unter seinem Gewicht und seine Arme, die sich vorsichtig um ihren Körper schlangen. Sie drehte sich in seiner Umarmung um und vergrub ihr Gesicht an seiner Kehle.
     
    *
     
    „Was ist das?“ Rebecca stieg ein Duft in die Nase, den sie dank ihrer Verschlafenheit noch nicht einordnen konnte.
    „Kaffee, Toast, Rührei, Speck, Ketchup, Orangensaft mit einem Schuss Whiskey, die heutige Zeitung ...“
    Rebecca ließ seine gewissenhafte Aufzählung mit einem innigen Kuss platzen, dann schüttelte sie den Kopf. „Sag mir nicht, dass ich seit gestern Mittag durchgeschlafen habe.“
    Er zögerte und schüttelte dann den Kopf. „Gut, dann sage ich es nicht.“
    „Oh nein.“ Sie ließ sich wieder ins Bett fallen. „Wenn ich die Tage weiterhin so verschlafe, werden wir nie etwas herausfinden.“
    „Wir können auch hier im Bett recherchieren.“
    „Connor, das ist wirklich nicht -“
    „So habe ich das auch nicht gemeint.“ Er verschwand aus der Tür und kam im nächsten Augenblick mit einem kleinen verstaubten Karton zurück.
    „Was hast du da?“ 
    „Bilder.“ Er staubte notdürftig den Karton mit der Hand ab und stellte ihn aufs Bett. „Ich dachte mir, du würdest vielleicht einige Bilder von ... von deiner Familie sehen wollen.“
    Rebeccas Herz machte einen Satz. „Du hast Bilder von ihnen?“
    „Na ja, nicht so viele.“ Er setzte sich auf die Bettkante und zog den Kartondeckel hoch. „Aber Mum hat immer fleißig fotografiert, als ich ein Kind war und eigentlich auch noch später, als es mir schon peinlich war.“ Er rollte mit den Augen. „Debora war zwar drei Jahre älter als ich und ein Mädchen, aber ich hab’, als ich klein war, trotzdem mit ihr gespielt. Ich meine, sieh dich um! Die Auswahl zum Spielen ist hier recht begrenzt.“
    Er griff in den Karton und zog ein verblasstes

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