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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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genug, um mit zu schauerlichen Details verschont zu bleiben. „Wenn ihr schon dasteht, könnt ihr wenigstens den Heli herwinken!“
    Sofort fingen zwei Kinder an mit wedelnden Armen auf und ab zu springen, und die Erwachsenen fielen nach und nach mit ein.
    „Und jetzt macht die Strasse frei“, rief Shannon über den Fluglärm des Rettungshubschraubers hinweg, als dieser langsam tiefer sank.
    Rebecca hatte noch nie eine Helikopterlandung miterlebt. Der Straßenstaub wurde aufgewirbelt, so dass sie sich den Arm vor die Augen halten musste, während Shannon Angus Wunde mit einer Kompresse abdeckte. Der Lärm der Rotorblätter war ohrenbetäubend, dachte sie, und beobachtete, wie der Hubschrauber in etwa fünfzehn Metern Entfernung landete. Eine Schiebetür wurde aufgerissen, noch bevor die Rotorblätter zum Stillstand gekommen waren, und drei Männer in neonorangefarbenen Anzügen mit Koffern in der Hand sprangen heraus und sprinteten zu ihnen.
    Connor half Rebecca auf die Beine, zog sie ein wenig zurück, um den Notärzten den Weg frei zu machen. Einer machte sich an Angus Doyles Bein zu schaffen, der andere stülpte ihm eine Sauerstoffmaske über und legte einen Zugang für einen Tropf, den Shannon hochhob. Der dritte Notarzt kam mit einer Trage, auf die Angus mit einem Drei-Zwei-Eins gehoben und dann in den Helikopter verfrachtet wurde. Es ging alles so blitzartig schnell, dass Rebeccas Schwindel zurückkehrte. Sie merkte kaum, wie sie einer der Notärzte am Arm nahm.
    „Miss?“, fragte er ruhig, legte routiniert zwei Finger auf ihr Handgelenk und maß ihren Puls.
    Sie machte eine verwirrte Geste. „Ja?“
    Er drehte ihren Arm herum und besah sich die Abschürfungen, bevor er zu Connor hinüberblickte und seinen lädierten Rücken begutachtete.
    „Ihr fliegt mit!“ Shannons Worte waren bestimmt.
    „Ich gehe in kein Krankenhaus“, protestierte Rebecca.
    „Ich fürchte doch, Miss!“ Der Notarzt zog sie einen Schritt nach vorne. „Ihr Mann ebenfalls.“
    Connor wollte widersprechen, doch seine Sorge um Rebecca war zu groß. Deswegen ließ er lieber zu, dass er selbst in einen Rettungshubschrauber verfrachtet wurde, wenn dadurch auch Rebecca gründlich untersucht wurde.
    „Ich gebe Mum und Dad Bescheid.“ Shannon zog sich ihre Handschuhe aus und schloss die Tasche, bevor sie besorgt den Arm ihres Bruders berührte. „Das war verdammt knapp, Connor.“
    Das war bei Gott nicht übertrieben. „Sag allen im Haus, dass das kein Unfall war.“
    Shannon blickte Rebecca an, als würde sie in ihrem Blick nach einer Bestätigung suchen. Sofort stockte sie und Rebecca wurde klar, dass die Explosion offenbar ihre Brille auf Nimmerwiedersehen pulverisiert hatte.
    Shannon fing sich schnell. „Du meinst, Irgendjemand hat die Apotheke in die Luft gejagt?“
    Er nickte. „Ja, allerdings nicht irgendjemand, sondern Constance selbst. Sie will uns töten.“
    „Was?“ Shannon schüttelte den Kopf. „Warum?“ Sie sah nochmals Rebecca an, als könnten ihre Augen die Erklärung dafür liefern.
    „Wir müssen los“, übertönte der Notarzt den Lärm der Rotorblätter, die sich bereits für den Start wieder in Bewegung gesetzt hatten. „Der Zustand des anderen Patienten ist kritisch.“
    Shannon nickte und half Rebecca beim Einsteigen. „Wir klären das später“, sagte sie und trat geduckt zurück, während die Tür geschlossen wurde. Sie sah dem Helikopter nach, bis er nur noch ein Punkt am grauen Himmel war, dann fuhr sie davon.
     
    Rebecca hatte ihre Stirn an die Scheibe des Helikopters gelehnt und blickte auf die zerstörten Gebäude des Dorfes hinab, wo die Feuerwehr mit zwei Löschfahrzeugen soeben angerückt war und begonnen hatte, den Brand am noch stehenden Nachbarhaus zu bekämpfen.
    Sie sah zu Connor hinüber, der verbissen die Augen zusammenkniff, während einer der Notärzte die Schürfwunden auf seinem Rücken säuberte und behandelte. Beinah wären sie gestorben, dachte sie, beinah hätte sie ihn verloren.
    Sie wandte sich an einen der Notärzte, der gerade eine Kompresse auspackte, die offenbar für sie bestimmt war.
    „Sie müssen die Polizei verständigen“, versuchte sie den Lärm zu übertönen. Der Arzt, den Rebecca auf kaum Dreißig Jahre schätzte, schüttelte den Kopf, zeigte auf sein Ohr und griff hinter sich. Nach kurzem Suchen förderte er einen Kopfhörer zu Tage, den er ihr aufsetzte.
    „Hören Sie mich?“, fragte er und Rebecca nickte, bevor sie sagte. „Sie müssen die Polizei

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