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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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Hustenbonbons stieg Rebecca in die Nase.
    „Constance? Bist du hier?“ Der Polizist rief lautstark nach der Apothekerin.
    „Oh, ja. Das ist sehr clever, Mr. Doyle“, zischte Rebecca. „Sollen wir uns vielleicht noch ein paar Fadenkreuze auf die Brust malen, damit sie es nicht so schwer hat!“
    Angus Doyle gab ein Achselzucken von sich. „Entschuldigung. Ich habe mit so etwas keine Erfahrung. Normalerweise …“
    … tue ich gar nichts! komplettierte Rebecca den Satz im Geiste. „Ist schon gut. Sagen Sie einfach nichts mehr und halten Sie die Waffe nach vorne.“
    Die Apotheke war nicht beleuchtet und beim Blick durch das kleine, etwas trübe Schaufenster war keine Menschenseele auf der Straße zu sehen. Angus Doyle zielte auf den unbemannten Tresen und schlich sich vorsichtig drum herum. Connor und Rebecca wechselten einen Blick und blieben fluchtbereit, während der Dorfpolizist in den Hinterraum schlich, wo die Wände deckenhoch mit beschrifteten Schubladen tapeziert waren.
    „Nun seht euch das an!“
    Rebecca und Connor wollten sich gleichzeitig ducken, während Angus Doyle aus dem Hinterzimmer zurück kam. Er hatte aber nicht Constance Steppens am Arm, sondern den Mülleimer in der Hand. „Sagtest du nicht, sie wäre verletzt gewesen, Connor?“
    Er hielt ihm den Mülleimer hin, in dem blutige, nach Jod riechende Tupfer und eine Pflasterverpackung neben mehreren Fläschchen lagen, die einen beißenden Geruch verströmten.
    Wenigstens hatten sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen, auch wenn sie leider zu spät gekommen waren. Während Connor eines der Fläschchen aus dem Mülleimer holte und zwischen den Fingern drehte, sah sich Rebecca schnaufend um. Constance konnte überall hin geflohen sein. Sie war hier geboren, kannte die Gegend wie ihre Westentasche.
    „Sie müssen wohl eine Fahnung rausgeben, oder wie das auch immer heißen mag, Mr. Doyle.“
    Der Polizist stellte nickend den schweren Metallmülleimer auf den Boden und steckte die Pistole weg.
    Connor ging zu einem der Schränke, an dem Constance offenbar die Schublade nicht zugeschoben hatte. Er betrachtete nachdenklich die Aufschrift. Rebecca sah ihm nach, wartete einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf. „Was machst du denn da? Meditierst du?“
    Er sah Rebecca an, blickte kurz durch das Schaufenster und ließ das Fläschchen fallen.
    „Raus hier!“, rief er plötzlich, packte Rebecca am Arm, riss den Metallmülleimer in die Höhe und warf ihn durch das Schaufenster, das mit einem lauten Klirren zersprang. „Komm schon, Angus!“
    Als Rebecca gerade das Bein hob, um über die Fassung des ehemaligen Schaufensters zu treten, erfasste sie in einem lauten Knall eine Welle aus Hitze und Druck, die ihr die Luft aus den Lungen presste. Sie hob schützend die Hand vors Gesicht und spürte erst, dass sie durch die Luft geschleudert worden war, als sie hart auf dem Asphalt aufschlug. Dichter Rauch hüllte sie ein und brannte in ihren Augen. Ihr Arm schmerzte. Sie tastete um sich, rappelte sich auf die Knie.
    „Connor?“
    Er antwortete nicht.
    „ Connor ?!“ Panik erfasste sie. Es durfte ihm nichts passiert sein. Oh Gott, bitte! Ich liebe ihn doch.
     
     
     

X
     
    Obwohl ihr schwindlig war und ihre linke Körperhälfte sich wie eine offene Wunde anfühlte, sprang sie auf. „ Connor !“
    „Ich bin hier.“ Seine Stimme zitterte, doch ihr Klang ließ Rebecca erleichtert in sich zusammensacken.
    Der Nebel lichtete sich ein wenig und sie entdeckte ihn, wie er neben dem reglosen Dorfpolizisten kniete. Connors Hemd war am Rücken zerfetzt und in seine aufgeschürften Schulterblätter hatten sich kleine Kieselsteinchen gegraben. Dochder wirklich schockierende Anblick war die Blutlache, die um Angus Doyle herum den Boden einfärbte. Rebecca ging neben Connor in die Knie. Er presste beide Hände auf den Oberschenkel des Polizisten, wo aus einer langen, tiefen Wunde das Blut hervorpulsierte.
    „Lös mich ab“, sagte er zu Rebecca. „Ich versuch mit meinem Hemd einen Druckverband zu machen.“ Rebecca schluckte die Übelkeit hinunter und versuchte mit aller Kraft das Bein oberhalb der Wunde abzudrücken. Der Schenkel war dick und unförmig. Ihre Finger reichten kaum, um die Hälfte seines Oberschenkels zu umschließen.
    Connor hatte sich schnell das Hemd ausgezogen. Er schlang die langen Ärmel oberhalb der Wunde um Angus Bein. Sofort färbte sich der Stoff rot, der Blutfluss ging etwas zurück, kam aber nicht zum Erliegen.
    „Geht dein

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