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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
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Anwesenden mit einem scheuen Nicken. Sie ergriff die Hand, die Connor ihr hinstreckte und ließ sich auf den Stuhl nieder, den sein Vater für sie freimachte.
    „Miss Turner, wie geht es Ihnen?“ Connors Vater zog sich einen weiteren Stuhl heran, während der Blick seiner Frau auf den ineinander verschränkten Händen von Connor und Rebecca lag.
    „Es geht mir gut, vielen Dank. Nur ein wenig Ohrensausen“, sie lächelte, obwohl ihr nicht danach zumute war.
    „Ich habe meinen Eltern erzählt, was passiert ist. In groben Zügen wenigstens.“ Connor setzte sich noch etwas gerader hin, nahm einen Schluck Tee und verzog das Gesicht. „Mary, da ist ja Rum drin.“
    Die ältere Frau gab ein Achselzucken von sich. „Das belebt“, stellte sie fest, und Rebecca erinnerte sich, dass Connor ihren Namen bereits beim Essen in Lakefield House erwähnt hätte. Offenbar schien sie eine Art Köchin zu sein.
    „Sie brauchen Polizeischutz, Miss Turner.“ Connors Vater legte besorgt die Stirn in Falten. „Zumindest bis diese Person gefasst wurde.“
    Rebeccas Blick verfinsterte sich. „Es tut mir schrecklich leid, dass Connor in diese Sache hineingezogen wurde. Sie alle“, fügte sie schnell hinzu.
    „Keiner ist auch nur ansatzweise versucht Ihnen Vorwürfe zu machen. Ganz im Gegenteil“, gab er zurück und nahm einen weiteren Becher. „Mary?“, sagte er, und die Köchin griff nach der Kanne und füllte den Becher ebenfalls mit Tee.
    Der scharfe Geruch erhitzten Rums stieg Rebecca in die Nase. Sie nahm einen kräftigen Schluck. Der Rum erfüllte sie mit Wärme, während sich gleichzeitig eine Gänsehaut über ihren Nacken ausbreitete.
    „Das ist sehr gut, Mrs. – tut mir leid, ich bin Rebecca Turner.“ Gewissermaßen , fügte sie im Geiste hinzu.
    Die Köchin hatte ein freundliches Gesicht und leuchtende graublaue Augen. „Nennen Sie mich einfach Mary“, bat sie schlicht und setzte sich an das Fußende des Bettes.
    Als es plötzlich an der Tür klopfte, sahen alle gleichermaßen auf. Eine Schwester streckte den Kopf herein und schien ebenfalls überrascht von der Anzahl der Gäste. „Ähm, ist irgendjemand von Ihnen Miss Maldoon? Holly Maldoon?“ fragte sie.
    Rebecca nickte. „Ja.“
    Sämtliche Anwesende wandten sich ihr verblüfft zu. Aha , dachte Rebecca, diesen Teil hatte Connor offenbar noch für sich behalten.
    „Wir haben hier zwar eine Akte, Miss, die auf ihren Namen lautet. Allerdings fürchte ich, dass hier ein Fehler vorliegt. Hier steht, dass sie hier mit einem dreifachen Schädelbruch eingeliefert wurden, Miss. Vor zwanzig Jahren.“
    Rebecca schluckte trocken, ihr Magen verkrampfte sich und sie ballte die Fäuste. „Ja, ich fürchte, das bin ich.“
    Die Schwester schien vollends verwirrt. „Miss, hier steht, dass Sie an dem Schädelbruch gestorben sind.“
    Rebecca wandte sich kurz Connor zu, bevor sie wiederum nickte. „Ich fürchte, das bin ich trotzdem. Es wird sicher gleich jemand von der Polizei hier eintreffen, bringen Sie den Herrn oder die Dame dann direkt hierher?“
    Die Schwester war blass geworden, presste sich die Akte an die Brust und machte einen Schritt zurück. „Natürlich“, sagte sie halblaut und ging hinaus.
    Kurz herrschte Schweigen, in dem sich Rebeccas Unwohlsein noch weiter steigerte. Sie spürte Tränen in ihrem Augenwinkel und versuchte sie wegzublinzeln. „Mrs. Steppens hat Debora damals getötet. Wie Connor und ich heute herausgefunden haben, hat sie Holly damals nur schwer verletzt. Da der Mörder nie gefunden wurde, hatte die Polizei sie für tot erklären und außer Landes bringen lassen. Sie … oder vielmehr ich wuchs bei meiner Großmutter auf, die mir nie von alldem erzählte.“ Rebecca holte tief Luft, nahm noch einen Schluck von Marys Tee. „Nun, da Mrs. Steppens weiß, dass ich noch lebe, scheint es, als würde sie ihren Fehler beheben wollen.“
    Wiederum herrschte Schweigen.
    „Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.“ Connors Mutter war die erste, die ihre Stimme wiederfand. „Aber wenn ich in Ihre Augen sehe, weiß ich, dass es stimmt. Und Constance hat all die Jahre unter uns gelebt. Mein Gott! Eine Mörderin. Kindchen, es tut mir so leid.“ Sie griff mit zitterndem Kinn nach Rebeccas Hand. Ihr Mann legte Cassandra tröstend einen Arm um die Schulter, bevor er aufstand und sagte: „Wenn ich die Situation richtig einschätze, so halte ich es für angebracht, dass Sie und Connor diese unsägliche Nacht im selben Zimmer verbringen

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