Laktose-Intoleranz
Glucose.
Zunächst wird der Blutzuckerausgangswert bestimmt, bevor man die Laktoselösung trinkt. Dieser gilt als Referenzwert. Dann wird nach dem Trinken der Lösung in festgelegten Abständen der Blutzucker bestimmt. Steigt der Blutzucker um mehr als 20 mg/dl über den Ausgangswert an, deutet das auf eine ausreichende Ausspaltung der Laktose hin, sie wird also vertragen. Liegt der Differenzwert dagegen bei allen Messungen unter 20 mg pro Dezi liter, so wird dies als Indiz für eine Laktose-Intoleranz gewertet. Man spricht hierbei auch von einer »flachen Kurve«.
wichtig
Als alleiniger Test zur Diagnose einer Laktose-Intoleranz ist die Blutzuckermessung ungeeignet, da es häufiger zu falsch negativen Resultaten kommen kann. Die gleichzeitige Messung des Blutzuckers während des H 2 -Atemtests kann dagegen eine sinnvolle Kombination sein.
Was kann man mit dem Gentest feststellen?
Ein weiteres Verfahren, das auf dem Gesundheitsmarkt zum Nachweis einer Laktose-Intoleranz angeboten wird, ist ein Gentest mithilfe einer kleinen Blut- oder Speichelprobe. Bei diesem Verfahren entnimmt der Arzt eine entsprechende Probe und sendet sie zur Untersuchung in ein Speziallabor ein. Im Speziallabor wird die Probe auf einen bestimmten Genotyp hin untersucht.
Der primäre Lactasemangel ist genetisch bedingt. Bei diesem Lactasemangel kommt es im Laufe der Kindheit oder des frühen Erwachsenenalters zu einer Verminderung der Enzymaktivität. Wie schon beschrieben, ist diese Verminderung der von der Natur vorgesehene Normalzustand! Säuglinge brauchen Lactase, um die Muttermilch zu verdauen. Für Erwachsene war die Ernährung mit Milch eigentlich nicht vorge sehen.
Durch eine Mutation (also eine genetische Veränderung) wird die Lactase-Aktivität bei einigen Menschen nicht verringert, sie vertragen also auch im Erwachsenenalter noch Milchzucker. Diese Mutation befindet sich in einer regulatorischen Region vor dem Lactasegen. Man hat festgestellt, dass auf dem Chromosom 2 an der Stelle 13910 vor dem Lactasegen das Basenpaar sitzt, das festlegt, ob die Lactase-Aktivität verringert wird oder nicht. Steht an der Stelle 13910
TT (Thymin-Thymin), wird die Lactase-Aktivität nicht verringert. Das heißt, man kann keine primäre Laktose-Intoleranz bekommen. Allerdings kann man dennoch eine sekundäre Laktose-Intoleranz entwickeln.
CT (Cytosin-Thymin), so spricht man von einem heterozygoten Genotyp. Man selbst kann keine primäre Laktoseintoleranz entwickeln. Es ist jedoch eine Vererbung der Laktose-Intoleranz-Veranlagung an die Nachkommen möglich.
CC (Cytosin-Cytosin), hat man die genetische Anlage für eine primäre Laktose-Intoleranz. Das heißt, die Lactase-Aktivität wird sich im Laufe des Lebens verringern. Wann diese Verringerung tatsächlich eintritt und wie groß die Restaktivität der Lactase sein wird, kann man dadurch jedoch nicht feststellen.
Dass einige Menschen auch im Erwachsenenalter noch Laktose vertragen, liegt an einer Mutation, die man im Gentest nachweisen kann.
Durch die Bestimmung des LCT-Genotyps kann also die genetische Veranlagung füreine primäre Laktose-Intoleranz festgestellt werden. Der Gentest hat aber nur eine sehr beschränkte Aussagekraft. Er kann lediglich zeigen, ob eine genetische Veranlagung zur primären Laktose-Intoleranz besteht oder nicht. Wann und in welchem Ausmaß die Enzymaktivität verringert wird und ob das dann überhaupt zu Symptomen führt, lässt sich mit dem Gentest nicht ermitteln.
wichtig
Für Menschen, die keine Verdaungsstörungen und keinen begründeten Verdacht für eine Laktose-Intoleranz haben, ist dieser Test also völlig überflüssig. Der Gentest kann eigentlich nur dann eine sinnvolle Zusatzdiagnostik sein, wenn die Laktose-Intoleranz bereits diagnostiziert wurde und man feststellen möchte, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Form handelt.
Dünndarmbiopsie
Die sicherste, weil direkteste Methode zum Nachweis einer Laktose-Intoleranz ist die Dünndarmbiopsie, also die Entnahme von Gewebeproben aus dem Dünndarm. Dabei wird – ähnlich wie bei einer Magenspiegelung – ein sehr dünner Schlauch über Mund, Speiseröhre und Magen bis in den Dünndarm vorgeschoben. Am Ende des Schlauchs befindet sich eine winzige Zange, mit der ein Stück aus der Oberfläche der Darmschleimhaut entnommen wird. Manchmal ist am Ende des Schlauchs auch eine kleine Saugkapsel befestigt, sodass durch Absaugen in eine winzige Öffnung der Kapsel ein Gewebestück entnommen wird. Die
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