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Laktose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Titel: Laktose-Intoleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Schleip
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Unterzuckerung und Krampfanfälle auftreten. Bei der hereditären Form der Fructose-Intoleranz ist eine fructosefreie Ernährung zwingend erforderlich!
Die Sorbit-Unverträglichkeit
    Diese Intoleranz bezieht sich auf den Zuckeralkohol Sorbit, der auch als Sorbitol bezeichnet wird. Sorbit ist für jeden Menschen ab einer gewissen Menge (20–50 g/Tag) unverträglich, da die Aufnahmekapazität im Dünndarm begrenzt ist. Ist diese Aufnahmekapazität noch stärker herabgesetzt, spricht man von Sorbit-Unverträglichkeit oder auch von Sorbitol-Malabsorption.
    Die Diagnose einer Sorbit-Unverträglichkeit kann genau wie die Diagnose der Laktose-Intoleranz und der intestinalen Fructose-Intoleranz mit einem H 2 -Atemtest erfolgen. (Dazu wird die H 2 -Abatmung nach dem Trinken einer Sorbitlösung, die 5 g Sorbit in 200 ml Wasser enthält, gemessen.) Die Zunahme von Sorbit-Unverträglichkeiten wird mit einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten in Zusammenhang gebracht. Viele Speisen werden in der industriellen Lebensmittelverarbeitung heutzutage mit Sorbit versetzt, damit sie süßer schmecken. Nach dem Verzehr bestimmter Mengen leiden Betroffene unter Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Also genau den gleichen Symptomen, die auch durch eine Laktose-Intoleranz und eine Fruchtzucker-Intoleranz hervorgerufen werden. Die Therapie besteht im Vermeiden sorbithaltiger Speisen und Getränke.
    Zuverlässige Zahlen über die Verbreitung dieser Unverträglichkeit liegen bislang nicht vor. Mein weiß aber, dass die Sorbit-Unverträglichkeit gehäuft in Zusammenhang mit der Fructose-Intoleranz auftritt. Betroffene sollten sorbithaltige Nahrungsmittel meiden, denn einerseits wird Sorbit zum Teil in Fructose umgewandelt, und anderseits hemmt Sorbit die Fructoseaufnahme über den GLUT-5-Transporter.
Worin ist Sorbit enthalten?
Natürlicherweise findet man Sorbit in einigen Früchten wie Pflaumen, Kirschen, Birnen, Äpfel, Aprikosen, Rosinen oder Pfirsichen.
Auch diverse Bier – und Weinsorten können Sorbit enthalten.
Genauso wie Bonbons und alle Arten von Diabetikerprodukten und zuckerfreier Diätkost.
Wie Fructose wird auch Sorbit als Hilfsstoff in pharmazeutischen Erzeugnissen verwendet.
Bei der Herstellung von Ketchup, Senf und Mayonnaisen, Marinaden und Dressings wird es ebenfalls oft zugesetzt.
In Backwaren, wie Kuchen, Muffins, Toasts und Biskuits sowie bei Süßwaren wird Sorbit als Feuchthaltemittel eingesetzt, da es die Eigenschaft hat, Wasser anzuziehen.
    Mit dem Vormarsch der Light-Produkte wird auch Sorbit immer häufiger zugesetzt. Das Produkt darf als »zuckerfrei« bezeichnet werden, schmeckt aber dennoch süß. Daher findet sich häufig auch in Müslimischungen Sorbit. Auch der Sorbitgehalt in Kaugummis, die fast alle mit einem Zuckeralkohol und nicht mehr mit Zucker gesüßt werden, kann für Betroffene durchaus problematisch sein.
    Als Zusatzstoff ist Sorbit unter der Nummer E 420 zudem in beliebig hoher Menge EU-weit zugelassen, obwohl seine abführende Wirkung bei übermäßigem Verzehr bekannt ist. Jedes Lebensmittel, das mehr als 10 % Sorbit enthält, muss mit dem Wortlaut: »kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken« gekennzeichnet sein.
Besteht eine Histamin-Intoleranz?
    Bei der Histamin-Intoleranz (HIT) handelt es sich um eine weitere Nahrungsmittelunverträglichkeit, die auch als Pseudoallergie bezeichnet wird (siehe Kasten). Wer unter einer HIT leidet, hat Beschwerden nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, insbesondere wenn sie histaminhaltig sind. Das Beschwerdebild ist noch vielfältiger als das der Laktose-Intoleranz. Zwar stehen auch bei der HIT Darmbeschwerden im Vordergrund. Aber auch Hautausschläge, asthmatische Beschwerden, Migräne oder niedriger Blutruck zählen zu den möglichen Symptomen.
Enzymmangel
    Hauptursache für die Beschwerden ist ein Mangel an Diaminoxidase (DAO), dem histaminabbauenden Enzym im Dünndarm des Betroffenen. Die DAO ist verantwortlich für die Verdauung des durch die Nahrung aufgenommenen Histamins. Kann das im Essen befindliche Histamin im Dünndarm nicht abgebaut werden, so gelangen zu große Mengen in den Blutkreislauf und verursachen Beschwerden an verschiedenen Organsystemen.
    Auch direkt im Verdauungskanal führt ein Zuviel an Histamin zu Beschwerden. Es verursacht Reizungen und Schädigungen an der Dünndarmschleimhaut, erhöht die Darmperistaltik und verursacht Schmerzen, Übelkeit und durchfallartige Störungen.
    WISSEN
    HIT ist eine

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