Lallbacken
Unterstützung gebrauchen.
Alle standen bis zum Hals im Wasser.
Nur nicht Heiner: Der war kleiner.
Dann trat Geißler in Erscheinung. Immer noch derselbe üble CDU-Taktiker und Manipulator wie vor dreißig Jahren: Seine Schlichtung war keine Entscheidungsfindung, sondern der erfolgreiche Versuch, die Widerständler näher an ihre feststehende Niederlage heranzuführen.
Die Grünen, eigentlich gegen den unterirdischen Bahnhof, signalisierten schließlich Kooperation, wenn der unterirdische Bahnhof ein Solardach erhielte, wenn die Bahnsteige durch mit Wasserkraft betriebene Windräder beheizt und beleuchtet würden und wenn der oberirdische Bahnhofsvorplatz nicht »Filbinger-Gedächtnissteige«, sondern »Künascht-Öschdemir-Plätzle« heißen würde. Dazu sagte die grüne Fraktionsspitze: »Im Rahmen der sich bietenden Spielräume haben wir knallhart grüne Essentials durchgesetzt.«
Damit waren die Diskussionen über Stuttgart 21 aber nicht beendet. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) forderte die Gegner des Milliardenprojekts der Bahn auf, »nicht den schlechten Verlierer zu geben«, der sogenannte Stresstest des Schweizer Ingenieurbüros SMA sei schließlich positiv ausgefallen, und »damit ist jetzt grünes Licht gegeben«. Aber Boris Palmer, grüner Tübinger Oberbürgermeister, widersprach. Stuttgart 21 habe den Belastungstest nicht bestanden, der geplante Tiefbahnhof »neigt zur Unpünktlichkeit, Verspätungen können nicht aufgefangen werden. Und damit ist das Ziel verfehlt, die Bahn muss nachbessern.« Man kann also Lallbacke Ramsauer nur davon abraten, seine patriotischen Gefühle in der Bahn auszuleben. Da ist er in seinem Dienst-BMW besser bedient.
Es wird höchste Zeit, dass die deutsche Autoindustrie ganz viel Steuergelder bekommt, um den Markt der Zukunft mit dem Elektroauto zu gestalten. Bisher wurde allerdings kein echtes Elektroauto entwickelt. Auf dem Markt sind nur Umbauten, also Benziner, die auf Batterie umgestrickt wurden. Die Menschheit hat im Kopf, man müsse nur Benzin durch Elektro ersetzen, und der Verkehr rollt wie bisher. Aber Elektroautos sind nur sinnvoll, wenn sie mit erneuerbarer Energie fahren. Dabei sind E.ON, Vattenfall oder RWE wohl kaum die richtigen Partner. Es muss also ein ganz neues Mobilitätskonzept her. Aber egal – wer nach einem harten Winter mit dem Auto nicht durch Deutschlands Schlaglöcher fahren will, muss sowieso seine eigene Straße mitbringen.
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Umweltministerium: Das Einzige, wovor man sich wirklich fürchten muss, ist die Angst
Wenn man sich in der deutschen Umwelt umsieht, kann man feststellen: Spielende und rumtobende Kinder sind auf den Straßen und in den Gassen nicht mehr zu sehen. Aber ein guter moderner Föhn hat eine Ökotaste, genauso wie eine Waschmaschine oder auch so manches Auto. Man kann im Alltag fast nichts mehr tun, ohne die Umwelt durch Betätigen einer Taste zu schonen oder sogar zu schützen. Ob jede Ökotaste tatsächlich eine Funktion hat oder nur als Beruhigungstaste für das Gewissen wirkt, ist nicht immer klar ersichtlich. Auf jeden Fall hat die Partei »Die Grünen« viel zur Entwicklung dieser Tasten und dem dazugehörigen Bewusstsein beigetragen. Dabei sind Politiker eigentlich nicht zum Denken da, das ist nicht ihre Bestimmung. Da fehlt ihnen auch die entsprechende Taste. Grüne Politiker halten sich allerdings trotzdem für Denker – nicht nur Nach-, sondern sogar Vordenker.
In Baden-Württemberg wurde 2011 erstmals ein sogenannter Grüner Ministerpräsident. Und der renoviert die Wirtschaft jetzt ökologisch, wobei er sich schon wegen der Arbeitsplätze strikt an die Geschäftsordnung von Bosch, Porsche und Daimler Benz hält. Die Wählerinnen und Wähler dieses Ministerpräsidenten haben überhaupt kein Problem damit, klimaschädlich bei Bosch zu arbeiten, mit einem Porsche Cayenne das Altglas zum Container zu bringen und den Käse fürs Abendbrot im Bioladen zu kaufen. Vermutlich wird die Bahnhofspolitik in Baden-Württemberg genauso unterhaltsam wie vor einiger Zeit die Koalition der Hamburger Grünen mit der CDU. Für die Grünen war im Wahlkampf der Bau des Kohlekraftwerks Moorburg offiziell nicht verhandelbar. Ihr gesamter Wahlkampf beruhte auf der Ablehnung dieser Dreckschleuder. In den Koalitionsvereinbarungen mit der CDU fielen die Grünen einfach um, mit vorzüglichen FDP-Haltungsnoten.
Frau Hajduk, die grüne Hamburger Vorturnerin, sagte dazu im Radio: »Die Basis wird sich in dem Papier
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