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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Aufträge zu erledigen. Zwei sind erledigt. Mehr oder weniger.
    Zwei bleiben noch zu tun. Frageeinschnitt? Werde ich sie tun?” Sie setzte sich auf die Absätze zurück. „In Ordnung. Was sind das für Aufträge?”
    Sie fegte die Fläche sauber und warf das Gras. Das neue Zeichen war einfacher. „Ein Schwarm … nein.” Sie klopfte auf einen Teil der Figur. „Fremd … Bestimmungszeichen für Mann … Eine große Zahl von Männern?” Sie zuckte mit den Schultern. „Ihr werdet euch mehr Mühe geben müssen, Lakoe-heai.”
    Das nächste Zeichen war noch einfacher; drückte nur einen einzigen Hauptgedanken aus. „Halt”, murmelte sie. „Befehlsmodus. Ich nehme an, das heißt, daß ich einen ganzen Haufen Männer davon abhalten muß, etwas ganz Bestimmtes zu tun.”
    Sie blickte über die Schulter zur Sonne hin. „Beeilt euch, ja? Ich möchte so schnell wie möglich wieder hinter Maissa her sein.” Sie wischte die Grasfetzen beiseite und ließ neue herunterregnen, knurrte zufrieden, als sich diesmal zwei Zeichen bildeten. Erneut beugte sie sich über die komplizierten Zeichen, versuchte, den verschiedenartigen Bedeutungen einen Sinn zu geben.
    „Jemand … etwas … wird da sein … Nein … kommen … Ist zu einem bestimmten Ziel unterwegs … Von einem fernen Ort zu einem nahe gelegeneren. Hm. Der/das andere… ist… wird sein … Da ist ein Zukunftskringel - ja, wird geben … Geschichtenerzählen.” Sie runzelte die Stirn. „Lügen? Nein. Ich glaube nicht - nein! Erklärung. Ah!
    Jemand kommt zu mir und bringt Informationen, die diese Worte erklären werden.” Sie schaukelte auf ihre Absätze zurück. „Ich wüßte gern … Loahn? Darf hier nicht zuviel hineindeuten … schon gut.
    Ich werde es akzeptieren. Ich nehme an, das ist die dritte Aufgabe, die ihr mir gestellt habt. Was ist mit Nummer vier?”
    Sie fegte das Gras beiseite und warf die Fetzen wieder in die Luft.
    „Später … ein Sagen.” Sie zuckte mit den Schultern. „Also gut. Ich akzeptiere.” Ihr Mund verzog sich zu einem kläglichen Lächeln.
    „Keine Wahl. Eine letzte Sache. Blast die Belästigung ab.”
    Als die Fläche wieder gesäubert war, ließ sie das Gras erneut fallen. „Ah. Zustimmung.” Sie lehnte sich auf die Absätze zurück und gähnte. Ein mahnendes Donnergrollen ließ sie finster drein-blicken Sie besah sich das Zeichen noch einmal. „Oh, Bedingungsmodus.
    Vorübergehende Zustimmung, abhängig von der Durchführung geforderter Handlungen.” Ihr Mund verzog sich zu einem freudlosen Lächeln. „Ich verstehe euch. Einverstanden. Unter Vorbehalt.
    Es gibt Dinge, die ich nicht tun kann und werde. Wie ihr wißt.”
    Donner rumpelte wie träge Steine über den Zirkuszelt-Himmel.
    Lachend taumelte sie auf die Füße und fegte den trockenen Sand von ihren Beinen.
    Sobald sie ein halbes Dutzend Schritte von den Katzenkörpern entfernt war, glitten die darüber schwebenden Aasvögel herunter.
    „Du hast dir Zeit gelassen.” Stavver schob ihren Lendenschurz zu ihr hinüber und warf die Brosche hinterher. „So sehr ich den Anblick würdige, Lee; wir sind auf einem öffentlichen Weg.”
    Aleytys kicherte. „Wieviel mehr bedeckt schon dieses Stückchen Stoff?” Sie steckte die Nadel durch die dreifache Stoffschicht.
    „Hiesige Sitten, meine Liebe. Was man entblößt und was nicht.
    Hier.” Er reichte ihr einen Becher Tee. Ein sich schwach kräuselnder Dampf trug den zarten Blütenduft zu ihr, und sie lächelte vor Freude.
    „Danke.” Sie nahm ein kleines Schlückchen. „Ziemlich heiß.”
    „Ganz recht.” Er lachte, dann wurde er ernst. „Hast du deine Überlegungen beendet?”
    Sie schmiegte den Becher in ihre Handfläche; die sanfte Wärme schenkte ihr noch mehr Freude. „Ich glaube schon. Aber es gibt ein paar Komplikationen.”
    Er legte ledrige Brotfladen auf zwei Zinnteller; daneben Streifen gegrillten Fleisches. „Gibt es die nicht immer, Leyta?”
    Es war mehr Feststellung als Frage. Sie sah ihn verblüfft an, dann lächelte sie; eine unwillkürliche Erwiderung des plötzlichen Grinsens, das sein abgespanntes Gesicht erhellte.
    „Was ist die schlimmste?” fragte er, und gleichzeitig reichte er ihr einen Teller.
    Sie setzte sich auf die Stufen. „Die schlimmste. Hm. Das weiß ich noch nicht. Es scheint, daß sie noch ein paar andere Verwendungsmöglichkeiten für mich haben. Heute, irgendwann, kommt jemand, der mir die nötigen Informationen bringt und die Verwirrung in meinem Kopf klären wird.”

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