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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sie begann zu essen.
    „Jemand. Irgendwann.” Er setzte sich auf die Stufe über ihr, streckte seine langen Beine aus und stellte den Teller auf die Oberschenkel.
    Aleytys nippte am Tee. „Könnte Loahn sein.”
    „Sagen sie das?”
    „Nein, aber es würde einen Sinn ergeben. Ich denke, Maissa ist auf etwas gestoßen, mit dem sie nicht fertig wurde. Wenn das der Fall wäre, würde Loahn zurückkommen.”
    „Du kennst ihn besser als ich.” Er stellte den Teller ab und leerte seinen Becher mit einem großen Schluck.
    „Es bereitet dir noch immer Kopfzerbrechen.” Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht, weshalb.”
    Er zuckte mit den Schultern, sein Gesichtsausdruck machte klar, daß er jeden weiteren Kommentar ablehnte. „Warten wir hier, oder fahren wir weiter?”
    Aleytys starrte auf ihre Zehen. Langsam zappelte sie damit, während ihre Handflächen über den Batikstoff rieben. Nach einem ziemlich angespannten Schweigen sagte sie: „Nein. Ich kann nicht -einfach hier sitzen bleiben.”
    „Besorgt, wegen Sharl?”
    „Was kann ich dafür? Bis ich ihn wieder in meinen Armen halte…” Ihre Hände wischten unruhig über den Batik hin und her.
    „Dann spanne ich wohl besser die Pferde an. Lösch das Feuer, ja?”
    „Wer macht die Teller sauber?”
    „Dein Problem.”
    Stavver ging davon; Aleytys verzog das Gesicht, starrte die Teller an, dann machte sie sich daran, das Fett abzuschrubben.
    3
    „Loahn.”
    Der junge Mann lächelte und ließ sein Pferd in einen tänzelnden Schritt verfallen. Das Leuchten der orangenen Sonne warf unruhige Lichtflecken auf die Bürste rötlich-mahagonifarbenen Haars. „Ay-yi, Gikena.” Er zog sein Reittier herum und zügelte es dicht an den Rädern des Wohnwagens, ohne sich um den ruckenden Schädel und die tänzelnden Seitenschritte zu kümmern.
    Aleytys krampfte ihre Finger am Rand des Sitzes fest, bis die Knöchel gelb unter der dunkel gefärbten Haut glänzten. „Mein Baby …”
    Sie krächzte. Die Worte gingen in Rumpeln und Knarren des Wohnwagens verloren. Sie schloß die Augen, leckte trockene Lippen.
    „Loahn.” Obwohl ihre Stimme bei diesem Wort bereits wieder brach, war es wenigstens laut genug gesagt, daß er es hörte. Er beugte sich zu ihr hinüber.
    „Mein Baby - hast du es gesehen, ist es wohlauf?”
    Er nickte. „Ich habe ihn gesehen. Es geht ihm gut.”
    „Ah.” Sie lehnte sich zurück, schloß die Augen. „Gut.”
    Er ritt mehrere Meter schweigend neben dem Wagen her, seine Blicke suchten die niederen Hügel, denen sie sich näherten, ab.
    „Nein. Nicht gut, Lahela.”
    „Du hast gesagt…”
    „Oh, dem Jungen geht es gut.” Er lächelte beruhigend, saß lässig zuversichtlich auf dem mächtigen Rotbraunen, zwang ihn fest unter Kontrolle, als er sich nervös bewegte. „Die Horde zieht aus dem Süden fort.”
    „Die Horde …?”
    „Wir müssen reden.” Er sah sich schnell um. „Ich habe dir eine Menge zu erzählen.”
    „Mein Baby …”
    „Keon!”
    Stavver runzelte die Stirn. „Was?”
    „Halt einen Moment an, ja? Gefahr voraus.”
    Stavver knurrte skeptisch, aber er wendete das Gespann und hielt an der ersten einigermaßen ebenen Stelle neben der Straße an. Er blickte zum Himmel hinauf. „Noch einige Stunden, dann steht die Sonne im Zenit.”
    Loahn beugte sich vor, tätschelte den Hals des Rotbraunen.
    „Noch ein Stück weiter, und wir laufen Gefahr, auf die Horde zu stoßen.”
    „Miks.” Aleytys legte ihre Hand auf seinen Arm. „So ist es unmöglich, miteinander zu reden.”
    Er sah auf ihre Hand hinunter. „Du hast es eilig.”
    „Ich weiß.” Sie rutschte auf dem Sitz herum. „Loahn, würde es etwas ausmachen, wenn wir noch ein Stück Wegs zurücklegen würden? Hier gibt es kein Wasser.”
    „Etwa einen Kilometer voraus kommt eine Ausweichstelle.
    Bäume. Ein Brunnen.”
    „Miks?”
    „Ich hab’s gehört.” Er trat die Bremse los und trieb die Pferde an.
    Eine halbe Stunde später prasselte ein kleines Feuer eifrig vor sich hin, die Teekanne war dicht daneben abgestellt, um das Wasser warmzuhalten. Aleytys lehnte sich an das große Hinterrad und nippte an ihrem Becher. Die drei Pferde bewegten sich träge im Schatten der Bäume und grasten begierig das sonnengetrocknete Gras ab.
    Stavver stand neben ihr, gegen den Wohnwagen gelehnt, das Gesicht frostig, der Blick entrückt; der vergessene Tee kühlte in seinem Becher ab. Aleytys blickte zu ihm hinauf, dann über das Feuer zu Loahn, der auf einer

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