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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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anders aus, als Old Pete ihn sich vorgestellt hatte. »Aber wir haben uns vorstellen können, wie es passiert ist, und da Andy den Auftrag zuerst bekommen hat, kam ihm die Ehre zu, ihn zu übernehmen.«
    Andy Tella räusperte sich und setzte sich in seinem Sessel auf. »Da Sie beide hierhergekommen sind, um etwas über die geheimnisvollen Vorgänge auf Dil zu erfahren, möchte ich gleich zur Sache kommen – sie können mir glauben, es gibt da eine ganze Menge zu berichten.«
    Easly nickte zustimmend, während er sich eine Zigarre anzündete, sagte aber nichts. Für einen kurzen Augenblick war sein Kopf von blauweißen Rauchwolken eingehüllt, die aber schnell vom Ventilationssystem abgesaugt wurden.
    »Zuerst«, begann Tella seinen Bericht, »bin ich zum Patentamt der Föderation gegangen, habe meine Beziehungen spielen lassen und so versucht, herauszufinden, ob von Dil irgendwelche Patente angemeldet worden sind. Die Antwort lautete: ja. Ein Raumingenieur namens Denver Haas hat kürzlich etwas entwickelt, das er ›Warpschleuse‹ nennt, und ist bereit, es auf den Markt zu bringen. Ich konnte einen kurzen Blick auf seine Akte werfen – ich machte natürlich eine Kopie davon« – bei diesen Worten zuckte ein kurzes Lächeln um seine Mundwinkel –, »und Larry und ich haben es uns einmal näher angesehen.«
    An dieser Stelle fuhr Easly mit dem Bericht fort. »Sie müssen wissen, daß keiner von uns beiden viel von Physik versteht, und diese Papiere waren leider ziemlich technisch. Wir konnten schlecht einen Fachmann bitten, sie uns zu erklären, denn wir waren ja nicht berechtigt, überhaupt eine Kopie zu besitzen. Also haben wir ein paar Bänder zu diesem Thema gekauft und bekamen so eine vage Vorstellung, was diese sogenannte Warpschleuse darstellen soll.«
    »Ich glaube, daß zuerst ein paar Erklärungen dazu notwendig sind«, unterbrach ihn Tella und wandte sich an Jo und Old Pete. »Wissen Sie, wie ein gewöhnliches Warpsystem in einem normalen interstellaren Schiff funktioniert?«
    Jo zuckte die Achseln. »Es erzeugt ein Feld, das dem Schiff ermöglicht, den Realraum zu verlassen und in den Zwischenraum einzutreten, wo es sich die normale Krümmung des Weltraums zunutze machen kann.«
    »Sehr gut ausgedrückt«, lobte Tella sie. »Ich habe mich die ganze letzte Woche mit diesem Zeug beschäftigt, aber ich hätte es nicht so komprimiert erklären können. In Ihrer Definition steckt so ungefähr alles, was wichtig ist. Der Warpantrieb ermöglicht es, unter der Krümmung des Realraumes zu reisen. Je stärker der Warpschub, desto länger der Sprung. Dieses ›Feld‹, das Sie erwähnten, spielt hier eine große Rolle, denn es bestimmt die Warpkraft. Warpfelder sind eine ziemlich schwache Imitation des Feldes um ein Schwarzes Loch herum; Haas ist einen Schritt weitergegangen. Er hat es geschafft, zwei Quantenlöcher miteinander zu verbinden und ein unwahrscheinlich starkes Warpfeld zwischen ihnen zu erzeugen.«
    »Ich wußte es!« Old Pete schlug auf den Tisch. »Als ich vor fünfzig Jahren hörte, daß man eine Möglichkeit gefunden hatte, Quantenlöcher in ein statisches Feld zu schließen, habe ich gesagt, daß irgendwann einmal irgend jemand eine kommerzielle Verwendung für diese Dinger finden wird! Und tatsächlich, jemand hat es geschafft!«
    Jo dachte nach. »Wenn ich recht verstehe, hat er also das Ganze umgekehrt. Statt das Feld im Schiff zu erzeugen, erzeugt er es außerhalb und läßt das Schiff diese Schleuse passieren – gegen eine Gebühr, nehme ich an.«
    »Vermutlich«, erwiderte Tella. »Entweder das, oder eine Gesellschaft kauft ein solches Tor und benutzt es ausschließlich für ihre eigenen Schiffe. Sie werden allerdings wahnsinnig teuer sein. Es ist nicht sehr schwierig, Quantenlöcher zu finden, aber es ist ganz schön kompliziert, sie in ein statisches Feld zu schließen, das klein genug ist, die Löcher verwendbar zu machen und doch so groß, daß nichts rein zufällig hineingeraten kann. Aber das ist noch nicht alles. Hören Sie sich erst einmal das an: Denver Haas soll angeblich daran arbeiten, daß seine Warpschleuse auch innerhalb des Gravitationsbereichs eines Planeten eingesetzt werden kann!«
    Old Pete und Jo brachten vor Überraschung kein Wort heraus. Der größte Nachteil an den herkömmlichen Bordwarpsystemen lag darin, daß sie nicht in der Lage waren, im Bereich eines größeren Gravitationseinflusses ein stabiles Warpfeld zu erzeugen, egal ob es sich um stellare oder

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