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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gehen. Wenn mich jemand fragen sollte, ob ich auf Haas Geld riskieren würde, wäre meine Antwort ein entschiedenes Nein!«
    Er wartete, bis der Kellner die gewünschten Getränke serviert hatte und fuhr erst wieder fort, als dieser sich entfernte. »Aber es bleibt immer noch die Frage: welche Verbindung besteht zwischen Haas und deBloise? Ich bin nun fest davon überzeugt, daß Doyl Catera die Warpschleuse meinte, als er von einer technischen Errungenschaft sprach, die alle Planeten zu Nachbarn machen könnte. Warum ist dies nur so wichtig für die Restrukturisten? Was erhoffen sie sich davon?«
    »Nun«, sagte Easly, nachdem er sorgfältig die Fakten und Meinungen abgewogen und überdacht hatte, die man über den Tisch hinweg ausgetauscht hatte, »sicherlich nicht einen Gewinn ihrer Investitionen.«
    »Glauben Sie etwa, daß deBloise und seine Leute Haas unterstützen?« platzte Old Pete heraus und verschluckte sich dabei fast an seinem Scotch.
    »Ich bin absolut sicher. Aber offensichtlich wollen sie nicht, daß es jemand weiß. Sie haben sich furchtbar viel Mühe gegeben – wie mir gesagt worden ist, benutzten sie drei oder vier Scheingesellschaften –, um ihre Namen aus der Sache herauszuhalten. Wenn man meinen Informanten glauben darf, ist es ihnen vorzüglich gelungen: Niemand könnte jemals schlüssig beweisen, daß es irgendwann einmal eine Verbindung zwischen Denver Haas und einigen hohen Tieren in der Restrukturistenbewegung gegeben hat … und mein Informant hat mir auch gesagt, daß er leugnen würde, etwas über diese Sache zu wissen, sollte ich die Absicht haben, mich auf ihn zu berufen.«
    »Das klingt irgendwie nach dunklen Machenschaften«, meinte Jo nachdenklich mit einem Blick auf Old Pete. »Deine Theorie von einer Verschwörung wird mit jeder Minute glaubhafter. Aber ich kann mir einfach nicht erklären, was hinter all dem steckt.«
    »Ich weiß nicht genau, wie sie es machen wollen«, ergriff Old Pete das Wort, »aber ich kenne schon jetzt die Folge ihrer Machenschaften: das Ende des freien Marktes.«
    Jo rümpfte skeptisch die Nase.
    »Du machst ein Gesicht, als hätte man dir gerade die halbverfaulten Eingeweide von uralten Chispen unter die Nase gehalten«, amüsierte sich Old Pete.
    »Es ist nur, daß deine Vermutung so absurd klingt. Ich meine, wie kann es Handel geben ohne einen freien Markt?«
    »Es ist durchaus möglich. Es ist natürlich nicht leicht, aber es ist trotzdem möglich. Händler finden immer einen Weg. Sie sprühen förmlich vor Einfallsreichtum. Wenn eine Regierung versucht, den freien Markt abzuschaffen, was oft vorkommt, indem sie das Angebot einer bestimmten Ware kontrolliert oder den freien Umsatz von Gütern einschränkt, wird es Händlern und Käufern immer gelingen, sich irgendwie zu einigen. Wenn der freie Markt von einer Regierung als abgeschafft erklärt wird, schaffen sie sich ihren eigenen. Dies ist dann der sogenannte ›schwarze‹ Markt.«
    Old Pete hielt inne, als er die verwirrten Ausdrücke auf den Gesichtern bemerkte. »Ach, ich vergaß, daß die wirtschaftliche Erziehung auf den Außenplaneten noch immer sehr naiv ist. Ich bin Ihnen gegenüber im Vorteil, weil ich auf der Erde aufgewachsen bin. Begriffe wie Warensteuer, Handelskammern oder Umsatzsteuer sind mir nur allzu vertraut -«
    »Umsatzsteuern? Was ist das denn?« fragte Tella mit einem belustigten Lächeln.
    »Diese Steuer ist Ihnen wohl unbekannt. Sie kennen doch Einkommensteuer, die es ja auf den meisten Planeten in irgendeiner Form gibt. Auf diese Weise kommen die Politiker an Ihr Geld, bevor Sie es einstecken können. Und wenn sie es dann endlich so hoch besteuert haben, daß sich die Bevölkerung einer weiteren Erhöhung widersetzen würde, versuchen sie, einen Weg zu finden, an das Geld heranzukommen, das aus den Taschen der Leute kommt. Das nennt man dann Warensteuer: jedesmal, wenn Sie etwas kaufen, geben Sie einen gewissen Prozentsatz des Kaufpreises an die Regierung ab.«
    Jo schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich kann es kaum glauben, daß sich eine Bevölkerung mit einem derartigen Mißstand einfach abfindet. Hier auf Ragna würde sich niemand einen solchen Unsinn gefallen lassen!«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Wie hat doch einmal jener berühmte Philosoph Muniz auf der Erde gesagt: ›Die Masse des Volkes besteht aus lauter Dummköpfen.‹ Ich teile zwar nicht seine zynische, elitäre Ansicht, aber ich fürchte fast, daß er recht haben könnte. Ich bin immer wieder

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