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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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erstaunt, was sich die Menschen alles gefallen lassen, wenn es ihnen nur hübsch verpackt präsentiert wird. Diesen Steuerprogrammen gehen immer Werbekampagnen oder Finanzkrisen voraus, die von der Obrigkeit selbst entweder in Gang gebracht oder verursacht werden. Das ›Gemeinwohl‹ wird belastet, und bevor man sich versieht, läßt man es schon zu, daß jemand anders die Hand in seine eigene Tasche steckt. Mit der Zeit gelingt es dann dem Staat, Schritt für Schritt immer mehr Geld an seine unzähligen Ministerien abführen zu lassen, und schließlich kontrollieren die Politiker die gesamte Wirtschaft.«
    Jo war immer noch nicht überzeugt. »Wie könnte denn jemand bei vollem Verstand erlauben, daß Politiker Wirtschaftspolitik betreiben? Meistens sind es doch nur Schmalspuranwälte, die irgendwann mit planetarischer Politik zu tun hatten und schließlich in der Föderationsversammlung gelandet sind. Sie haben vielleicht in ihrer Schulzeit mal etwas von Wirtschaftstheorie gehört, und da hören ihre Kenntnisse von wirtschaftlichen Vorgängen auch schon auf. Und sie sollen die Frechheit besitzen, den Lauf einer Wirtschaftsentwicklung bestimmen zu wollen, die das Leben von Millionen Menschen beeinflußt?«
    »Ja, und nicht nur das; sie treten sich gegenseitig nieder, nur um festzustellen, wer von ihnen den größten Einfluß hat.«
    »Also gut. Nehmen wir an, solche Männer gibt es wirklich, und einige sitzen sogar in der Föderationsversammlung. Aber ich bin sicher, daß sie in der Minderheit sind.«
    »Ich werde dir jetzt Paxtons oberstes Gesetz nennen«, sagte Old Pete mit erhobenem Zeigefinger: »Traue niemandem, der Ämtern nachläuft.«
    »Vielleicht ist es an der Zeit, daß wir Mr. Haas einen Besuch abstatten und Informationen aus erster Hand bekommen«, warf Easly ein, um das Gespräch wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzubringen.
    »Gute Idee, Larry«, begann Jo. »Gehen Sie also -«
    Old Pete fiel ihr ins Wort. »Ich halte es für besser, wenn Jo und ich Mr. Haas aufsuchen. Wir werden ihn in unserer Eigenschaft als Vertreter von IBA besuchen; er besitzt ein Produkt, und wir wollen ihm helfen, es zu vermarkten. Das ist unser Beruf. Er würde keinen Verdacht schöpfen.«
    Tella und Easly stimmten seinem Vorschlag zu, aber Jo hatte Einwände.
    »Ich werde dich leider nicht begleiten können. Ich habe zuviel Arbeit.«
    »IBA kann sicher auch eine kurze Zeit ohne dich auskommen«, widersprach Old Pete. »Und überlege dir doch mal, was für einen Eindruck es auf Mr. Haas machen wird, wenn er hört, daß IBA seinem bescheidenen Heim einen persönlichen Besuch abstattet. Ich bin überzeugt, daß er sich dabei überschlagen wird, uns alles zu erzählen, was wir wissen möchten!«
    Alle lachten, und widerwillig erklärte sich Jo schließlich einverstanden, Old Pete nach Dil zu begleiten. Sie haßte interstellares Reisen, haßte das Gefühl, ohnmächtig zu werden, das sie jedesmal befiel, wenn das Schiff in das Warpfeld eintrat und es wieder verließ. Aber Dil war nicht weit, und IBA beschäftigte einen erstklassigen Sprungtechniker für das Schiff seiner leitenden Angestellten und Direktoren. Er konnte den Flug möglicherweise in zwei Sprüngen schaffen, und das war auszuhalten. Sie würde sich für unterwegs Arbeit mitnehmen, damit nicht zuviel liegenblieb.
    Sie wandten sich nun anderen Dingen zu, und Old Pete lehnte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurück und seufzte erleichtert.

 
VI
Junior
     
    Jemand schüttete ihm einen Eimer Wasser ins Gesicht. Es war Heber. Er verzog wütend das Gesicht, als er Junior auf die Beine half.
    »Ich habe befürchtet, daß so etwas passieren würde.«
    »Tatsächlich? Und warum haben Sie es dann so weit kommen lassen?« Junior sah sich um und versuchte, seine Umgebung zu erkennen. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war, daß er am Lastwagen gestanden hatte. Man hatte ihn zusammengeschlagen, ihn dann von seinem Wagen weggeschleppt … ein halbes Dutzend Leute standen mittlerweile um ihn herum … beißender Rauch erfüllte die Luft …
    »Der Lastwagen!« schrie er und blickte über Hebers Schulter. Das Fahrzeug qualmte immer noch, obwohl es mit einer dicken Schicht Löschschaum überzogen war.
    »Zwei von Zel Namers Leuten haben es getan«, klärte ihn Heber auf. »Sie hatten ein bißchen zuviel getrunken, fühlten sich stark und wurden aggressiv. Wir haben sie vorläufig eingesperrt. Ich bin nur froh, daß sie noch so viel Verstand hatten, Sie nicht

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