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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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in unsere Rollen gesteckt, und wir können nicht aus ihnen heraus. Ich bin der Held, und Sie sind der Schurke. Mein unverschämtes Verhalten von eben werden sie einfach als Schrulle abtun, die eben zu meinem Image gehört. Hätten Sie sich dagegen so verhalten wie ich, hätte man das als Beweis für eine grundlegende Schwäche in Ihrem Charakter gesehen, und heute abend wüßten alle Menschen auf diesem Planeten über diesen ›Bösewicht‹ Bescheid.«
    Jeffers gab keine Antwort, sondern starrte Junior nur weiterhin eigenartig an.
    »Na, jedenfalls werden Sie sich denken können, warum ich hier bin, Bill«, meinte Junior schließlich. »Ich möchte Sie bitten, doch endlich nachzugeben, damit hier alles wieder seinen gewohnten Lauf gehen kann.«
    Jeffers hörte nicht zu; er schien mit etwas anderem beschäftigt zu sein. »Ich werde einfach nicht schlau aus Ihnen, Finch«, murmelte er und schüttelte verwundert den Kopf. »Ich werde einfach nicht schlau aus Ihnen …« Dann drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit seines Ladens.
    Junior wollte ihm folgen, besann sich aber dann anders und eilte zu Hebers Büro zurück, ohne sich um die wartenden Reporter zu kümmern. Auf halbem Weg wurde er von einer vertrauten Stimme angehalten, die ihn von der Straße her anrief.
    »Bendreth Finch!« Es war Rmrl, und er winkte aus der Fahrerkabine eines funkelnagelneuen Gleiterbusses. Das Fahrzeug hielt am Straßenrand an, und Rmrl sowie ein Terraner stiegen aus.
    »Mr. Finch?« fragte der Terraner und streckte die Hand aus. »Ich vertrete einen Gleiterhändler in der Hauptstadt. Gestern abend haben wir einen anonymen Scheck über den Betrag für einen Gleiterbus erhalten, der heute in Danzer an Sie übergeben werden soll.«
    »Es gibt keine anonymen Schecks«, entgegnete Junior, während er die Größe des Busses abschätzte. Er konnte leicht dreißig bis fünfunddreißig Vanek befördern.
    »Nun ja, der Scheck war nicht anonym, aber der Spender möchte nicht genannt werden. Eins kann ich Ihnen jedoch sagen«, meinte er in vertraulichem Ton, »er gehört zu den einflußreicheren Geschäftsleuten auf diesem Planeten.«
    Heber, dem so gut wie nichts entging von dem, was auf der Straße passierte, war aus seinem Büro gekommen, um nachzusehen, was los war, und hörte den letzten Teil des Gesprächs mit.
    »Sie meinen, er ist umsonst? Kostenlos? Und die Sache hat keinen Haken?«
    Der Gleiterhändler nickte. »Ich nehme an, daß der Spender schon seine Gründe haben wird, aber er hat keine Bedingungen gestellt.«
    Heber schlug Junior auf den Rücken. »Sehen Sie! Ich habe Ihnen doch gesagt, daß uns Publicity irgendwie helfen wird.«
    »Das kann ich nicht bestreiten«, antwortete Junior. Er wandte sich an den Mann aus der Hauptstadt. »Was soll ich sagen? Ich nehme an … und möchte mich bei dem Spender bedanken.«
    »Unterschreiben Sie nur die Quittung, und der Wagen gehört Ihnen.«
    Junior unterschrieb und drehte sich zu Rmrl um. »Fahren wir gleich los.« Doch der Vanek war bereits in die Fahrerkabine eingestiegen.
     
    Vince Peck schien nicht übermäßig erfreut, Junior wiederzusehen, auch wenn er ihm einen Bus voll blauhäutiger Kunden mitbrachte. Aber nachdem ihm Junior den neuen Bus als Ersatz für den ausgebrannten alten Lastwagen versprochen hatte, wurde Peck umgänglicher. Er ging sogar soweit, Junior ein festes Gehalt anzubieten.
    »Immerhin«, erklärte er, »läuft das Geschäft viel besser, seit Sie mir diese Vanek bringen; es ist nur gerecht, wenn ich Ihnen etwas dafür gebe. Was halten Sie von zehn Jebkrediten pro Tag?«
    Junior zuckte die Achseln. »Ist mir recht. Ich bin zwar das Doppelte wert, aber immerhin bekomme ich bei Ihnen Unterkunft und Verpflegung. Außerdem zöge ich eine härtere Währung als Jebkredits vor – zum Beispiel tolivianische Ags –, aber das wäre in einer Gegend wie dieser unangebracht. Also abgemacht. Heute ist dann mein erster bezahlter Arbeitstag. Einverstanden?«
    Peck starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Warum sind Sie so überrascht? Dachten Sie, ich würde Ihr Angebot ablehnen?«
    »Offengestanden: Ja. Ich habe immer gedacht, daß Leute wie Sie nicht an Geld interessiert sind.«
    »Auch wenn ich mich für bestimmte Dinge einsetze, Mr. Peck, so hat mich Geld doch immer ziemlich interessiert. In unserer Familie gibt es ein altes Sprichwort: ›Gibst du, ohne dafür zu verlangen, so erntest du Verachtung.‹ Wenn ich für diese ganze Fahrerei nichts nehmen würde, wäre ich für

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