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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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großartige Story gibt. Er möchte Sie auf der Stelle sprechen.«
    »Zum Teufel!« fluchte Junior, während er sich durch die Augen rieb und aufstand. »Warum mußten Sie das tun? Hätten Sie mich nicht wenigstens vorher fragen können?«
    »Was ist denn los? Ich dachte, Sie würden sich freuen.«
    »Nicht über einen Fernsehreporter. Sie bringen nichts als Ärger.«
    »Den Ärger haben wir doch wohl schon«, erwiderte Heber ernst. »Ein kurzer Blick in den Spiegel wird Sie wieder daran erinnern.«
    Junior befühlte vorsichtig seine geschwollene, blutunterlaufene linke Wange, während Heber fortfuhr. »Wenn in der Stadt bekannt wird, daß sich das Fernsehen für den Vorfall interessiert, wird sich so etwas wie gestern abend nicht wiederholen.«
    Junior dachte einen Augenblick lang nach und zuckte dann mit den Schultern. »Sie könnten recht haben, obwohl ich es bezweifle. Wo ist der Mann?«
    »Vor dem Büro. Kommen Sie.«
    Als Junior aus dem Büro auf die Straße hinaustrat, sah er einen gedrungenen Mann in einem eleganten, sauberen, maßgeschneiderten Anzug; es fiel ihm sofort auf, wie ungewöhnlich eine solche Erscheinung in einer Stadt wie Danzer sein mußte. Als der Reporter ihn erblickte, schnappte er sich das Aufnahmegerät und hielt es auf Armlänge von sich weg. Junior erkannte plötzlich, daß er fürchterlich aussehen mußte – sein Haar war ungekämmt, sein zerschlagenes Gesicht nicht gewaschen oder rasiert, seine Kleider waren zerknittert.
    »Mr. Finch?« fragte der Reporter. »Ich bin Kevin Lutt vom JVS. Wenn Sie mir erlauben, würde ich Ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
    »Natürlich«, antwortete Junior mit kaum verhülltem Desinteresse. »Was möchten Sie wissen?«
    »Nun, zuerst einmal würde ich mir gern den Lastwagen ansehen, der ausgebrannt ist.«
    Junior zuckte die Achseln. »Kommen Sie mit.« Er wandte sich an Heber. »Wir treffen uns nachher wieder hier.«
    Junior fühlte sich unbehaglich, während er dem Reporter voranging, der alles filmte. Es gefiel ihm nicht, daß man ihn über seine Beziehung zu den Vanek aushorchen wollte. Im Grunde ging es doch nur ihn etwas an, aber Heber war offenbar der Ansicht, daß ein Interview nützlich sein konnte … was sollte es schon, schlimmer konnte es ja doch nicht mehr werden.
    Als sie die verkohlten Reste des Lastwagens erreichten, blieb Junior etwas zurück und beobachtete, wie der Reporter alles für ein Interview vorbereitete. Er filmte das Wrack und richtete das Aufnahmegerät dann auf Junior.
    »Wie fühlt man sich, wenn man dem Tod so knapp entkommen ist, Mr. Finch?« fragte er.
    »So knapp war es eigentlich nicht. Man hat mich ein gutes Stück von dem Fahrzeug weggezogen, bevor man es angezündet hat. Man wollte mich nicht umbringen, sondern mir nur einen kleinen Denkzettel verpassen.«
    Lutt versuchte es anders. »Aus welchen Gründen haben Sie sich überhaupt für diese Sache engagiert?«
    Junior zuckte nur die Achseln und antwortete: »Räder in Rädern.« Er mochte diesen Lutt nicht und verspürte von Minute zu Minute immer weniger Lust zur Kooperation. Die große Außenwelt drohte, sich ihren Weg in diese kleine Stadt zu bahnen, und letztendlich würde sie Danzer zugrunde richten. Und alles würde seine Schuld sein.
    »War Ihnen bekannt, daß in der Hauptstadt ein Gesetzesentwurf vorliegt, der sich direkt auf solchen blinden Fanatismus bezieht?«
    »Ich habe so etwas gehört.«
    »Warum riskieren Sie dann Ihr Leben für etwas, das in Kürze für Sie von der Regierung geregelt werden wird?«
    »Zuerst, Mr. Lutt, möchte ich noch einmal wiederholen, daß mein Leben noch nicht in Gefahr gewesen ist und es höchstwahrscheinlich auch niemals sein wird. Und jetzt zu Ihrer Frage: ich habe es noch nie nötig gehabt, daß irgendeine Gesetzgebung meine Angelegenheiten regeln muß. Es stellt sich nämlich gewöhnlich heraus, daß sie nichts für mich, sondern etwas gegen mich unternimmt.«
    Lutt überhörte es. »Sie stehen hier einer gewalttätigen, fanatischen Stadt gegenüber, Mr. Finch. Die Ereignisse des letzten Abends haben das bewiesen. Haben Sie nicht doch etwas Angst?«
    Junior verlor fast seine Beherrschung bei dieser Frage. In typischer Journalistenmanier warf Lutt Heber und Leute wie ihn in einen Topf mit Typen wie die Kerle von Namer.
    »Verschwinden Sie, Lutt«, knurrte er und wandte sich ab. Er wollte sich eben auf den Weg zurück zur Stadt machen, als er eine Bewegung im Gebüsch bemerkte.
    In langsamer Prozession näherten sich die

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