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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Ereignissen in Danzer. Beim Überfliegen des von Lutt verfaßten Artikels fand sich Junior als geheimnisvollen, schweigsamen Kreuzritter gegen den blinden Fanatismus dargestellt. Und in der Mitte der ersten Seite war ein großes Foto zu sehen, daß die Vanek zeigte, wie sie ihm kniend huldigten.
    »Das ist doch nicht zu glauben! Lutt hat aus mir eine Art fiktiven Fernsehhelden gemacht!«
    »Sonst gibt es nicht viel Interessantes auf Jebinos, und Sie machen sich wahrscheinlich als Held ganz gut auf ihren Blättern.«
    Junior warf die Zeitung angewidert auf den Schreibtisch und ging zum Fenster. »Wo sind sie jetzt?«
    »Na, was denken Sie? Wo können sie schon sein?«
    »Sie belauern doch nicht etwa das Büro?«
    »Nein, nein. Im Augenblick sind sie noch mit Bill Jeffers beschäftigt. Wahrscheinlich stellen sie ihm gerade ein paar sehr direkte Fragen.«
    »O nein!« Junior ging zur Tür und spähte hinaus. Er konnte Jeffers sehen, der vor der Tür zu seinem Laden stand, umringt von Reportern.
    »Was ist denn los?« fragte Heber.
    »Wird Jeffers schnell wütend?«
    »Nun ja, ihm reißt ziemlich schnell der Geduldsfaden.«
    »Dann gehe ich jetzt wohl besser einmal zu ihm«, meinte er und eilte auf die Straße.
    Während er auf Jeffers’ Laden zuging, sah er, daß Jeffers’ Haltung an die eines in die Enge getriebenen Tieres erinnerte; sein Gesicht war hochrot, seine Augen funkelten, und seine Muskeln waren zum Sprung angespannt. Junior begann zu laufen. Es war möglich, daß einer der Reporter Jeffers absichtlich so weit provozieren wollte, bis dieser gewalttätig wurde – so etwas machte sich auf dem Bildschirm immer gut. Es würde der Sache für die Vanek nicht helfen, wenn die Massenmedien Jeffers lächerlich machten und ihn als einen zur Gewalttätigkeit neigenden Schwachkopf darstellten; das würde nur dazu beitragen, seine Starrköpfigkeit noch zu verstärken.
    »Seht, seht! ›Der Kreuzritter gegen den blinden Fanatismus‹ ist im Anmarsch!« rief Jeffers und schwenkte eine Zeitung vom Morgen in der Luft, als er den heraneilenden Junior bemerkte.
    Augenblicklich hatten die Reporter Jeffers vergessen und wandten sich mit einer Flut von Fragen an Junior.
    »Ich werde mich später mit Ihnen unterhalten«, wich er aus und bahnte sich mit den Ellbogen einen Weg zu Jeffers. »Ich habe zuerst etwas mit Mr. Jeffers zu besprechen.«
    Ein schwergewichtiger Reporter in einem grünen Jumper stellte sich ihm in den Weg. »Vorher müssen wir Ihnen aber einige Fragen stellen, Mr. Finch.« Er schob sein Aufnahmegerät vor Juniors Gesicht.
    »Nein, das werden Sie nicht«, lautete die knappe Antwort.
    Das Gerät schaltete sich ein, als der Reporter mit seinem Interview begann, ohne sich um Juniors Protest zu kümmern. »Nun, zuerst einmal, woher kommen Sie eigentlich? Man erzählt sich, daß Sie nicht von hier sind, und ich denke, Sie sollten uns verraten, woher -«
    Ohne Vorwarnung schlug Junior dem Mann den Rekorder aus der Hand, packte ihn am Kragen seines Anzugs und schob ihm vom Gehsteig. Er hörte, wie hinter ihm ein weiteres Gerät eingeschaltet wurde, wirbelte herum, schnappte sich auch dieses und warf es in hohem Bogen auf die Straße.
    »Und nun werde ich mit Mr. Jeffers sprechen, wenn Sie nichts dagegen haben. Warten Sie doch bitte auf der anderen Straßenseite, bis ich fertig bin. Es handelt sich um ein Privatgespräch.«
    »Unsere Zuschauer haben ein Recht darauf -«, begann jemand. »Jetzt hören Sie mal gut zu! Wenn Sie überhaupt ein Interview bekommen wollen, dann warten Sie besser auf der anderen Straßenseite!«
    Diese Drohung verstanden sie. Sie waren nur kurz bei Jeffers gewesen, und der hatte auch noch fast die ganze Zeit über beharrlich geschwiegen. Wenn sie von diesem staubigen, heißen Ausflug in die hinterste Provinz etwas Brauchbares mit zurück in die Stadt nehmen wollten, dann konnte es nur ein Interview mit diesem Finch sein. Langsam und widerwillig schlenderten sie also zur gegenüberliegenden Straßenseite und murmelten mürrisch vor sich hin, daß sie viel lieber auf einem anderen Planeten wären und dem Gerücht nachgingen, daß der Heiler vielleicht bald wieder auftauchen würde.
    »Seien Sie lieber vorsichtig«, begann Jeffers und musterte Junior genauestens. »Sie könnten sonst Ihr Image ruinieren.«
    »Das würde mir wohl kaum gelingen, selbst wenn ich es versuchte«, erwiderte er mit einem traurigen Lächeln. »So wie es Ihnen kaum gelingen würde, das ihre zu verbessern. Sie haben uns

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