Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Anti-Schwerkraft-Platten.
     
    Es war schon ziemlich dunkel, aber er hoffte, den Weg zu finden. Schließlich hatte er ja auch nicht die Absicht, den Straßen zu folgen. Er stieg höher und lenkte die Kampfeinheit in Richtung Tempel. Es war nicht schwer, ihn aus der Luft auszumachen, und Tella umkreiste ihn, um sich ihm vom anderen Ende her zu nähern.
    Es war bereits dunkel, als er am Rande des Parks landete, aber Infrarotlinsen und Bildverstärker zeigten ihm die Gegend um ihn herum wie im hellen Tageslicht.
    Machen wir’s kurz und bündig, dachte er und lenkte die Einheit mit langsamen Schritten auf den Tempel zu.
    Er war schon ziemlich nahe, bevor einer der Einheimischen die hochaufragende und nur allzugut bekannte Gestalt in der Dunkelheit ausmachte. Einen Augenblick lang drohte Panik auszubrechen, dann ertönte lautes Geschrei, als die Wächter eilig einen Schutzwall zwischen M’lorna und dem Tempel Vashtus bildeten. Rakoaner von jeder Größe und Gestalt – Männer, Frauen, Krüppel und Kranke – strömten von allen Seiten auf den freien Platz, um den lebenden Wall vor dem Dunklen zu verstärken. Tella beobachtete, wie Mintab in den Tempel huschte, und aktivierte einen der Laser.
    Ein grüner Lichtstrahl schoß heraus und hinterließ zu Tellas Rechter eine tiefe Furche entlang der Außenwand des Tempels, fuhr über den Eingang hinweg und zog auch auf der linken Seite eine Spur. Und dann war M’lorna mitten unter den Rakoanern.
    Sie schlugen, prügelten und traten ihn mit Fäusten, Füßen, Steinen und Messern, aber ohne Erfolg. Ihre stolze Verteidigungsfront begann zu wanken, als sie mitansehen mußten, wie der Gott des Bösen und der Dunkelheit unerschütterlich durch ihre Reihen schritt wie ein Bauer durch sein Kornfeld. Schon war M’lorna am Eingang zum Tempel Vashtus, seines Erzfeindes, und nichts konnte ihn aufhalten.
    Aber bevor ihn der Dunkle betreten konnte, tauchte ein kämpfender, wankender Mintab auf, in den Händen hielt er den Stab Vashtus. M’lorna blieb abrupt stehen, und als Mintab mit dem Stab auf ihn zukam, wich er zurück. Vor den Augen der versammelten Anhänger Vashtus erhob sich der Gott des Bösen und der Dunkelheit dann langsam und schweigend in die Luft und verschwand in der Schwärze des nächtlichen Himmels.
     
    »Sie sind verhaftet, Tella!« sagte Prather, als Andy sich aus der Kampfeinheit befreite. Das Gesicht des Sergeanten war vor Zorn purpurrot. In einer Hand hielt er eine Schwerkraftmanschette.
    »Wie lautet die Anklage?«
    »Wie wär’s denn mit Angriff auf eine fremde Rasse für den Anfang?«
    »Was gibt Ihnen das Recht zu behaupten, ich hätte jemanden angegriffen?« Tella wußte, daß er in Schwierigkeiten steckte, aber er hatte nicht vor, sich ein Geständnis entlocken zu lassen.
    Prather grinste. »Ich habe Sie über Ihre Sichtschirme beobachtet. Ich habe jeden Schritt, den Sie machten, mitangesehen und habe sogar alles aufgezeichnet. Sie stecken in der Klemme, mein Freund. Sie werden zum Kreuzer hinaufgeschickt und dort in Gewahrsam genommen. Von dort aus bringt man Sie dann zur Föderationszentrale zurück, wo Sie vor Gericht gestellt werden.«
    »Aber vorher wird er sich bei Mintab und dem rakoanischen Volk dafür entschuldigen, daß er ihr Heiligtum entweiht hat!« sagte Chornock, der in den Hof stürmte. »Er hat alles zerstört, was ich an guten Vorsätzen bei diesem Volk aufbauen konnte, und ich verlange, daß er sich entschuldigt, bevor er Rako verläßt!«
    Nach einem langen Wortwechsel stimmte Prather widerwillig zu, Chornock und Tella hinüber zum rakoanischen Stadtviertel zu fahren, was sich aber als unnötig erwies: Mintab wartete schon am Gleiter auf sie.
    »Mein Volk ist jetzt bereit, mit dem Doktor in seine Heimat zu gehen«, erklärte er ohne Vorrede. Er stand aufrecht und gleichgültig in der Dunkelheit, nur sein Atem schien schneller zu gehen als gewöhnlich.
    »Aber …« stammelte Chornock.
    »Im Moment feiert mein Volk. Es hat seinen Tempel erfolgreich verteidigt und darf sich gratulieren. Am Morgen werden wir dann die Verhandlungen mit diesem Mann über den Verkauf unserer Steine beginnen.« Er deutete auf Tella.
    »Ich fürchte, Mr. Tella wird morgen früh nicht mehr hier sein«, warf Prather ein.
    »Wir werden mit niemand anders verhandeln«, erwiderte Mintab. Es klang sehr bestimmt.
    Chornock und Prather sahen sich an und zuckten dann die Achseln. »Also gut. Er wird morgen früh hier sein.«
    »Und was ist mit dem Bassa?« fragte Tella,

Weitere Kostenlose Bücher