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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Rakoaner, die noch übriggeblieben sind. Wenn Sie mit jemandem sprechen wollen, dann am besten mit ihm. Er ist das Sprachrohr und der Wortführer; sein Volk trifft alle Entscheidungen gemeinsam. Und versuchen Sie erst gar nicht, ihm etwas vorzumachen; er ist nämlich ein gerissener alter Fuchs.«
    Mintab hatte den Gleiter ausgemacht und stand abwartend da, während Prather herunterging. Als die beiden Terraner ausstiegen, ging er auf sie zu. Es war ein seltsames Trio, das da neben dem Gleiter stand: der große, schuppige Rakoaner mit der herunterhängenden Nase, der kleine, dunkelhaarige, untersetzte Tella und der glatzköpfige Prather.
    Der Kämpfer stellte Tella als den-Mann-der-die-Steine-kaufen-will vor. Obwohl er Mintab in der Sprache der Rakoaner anredete, konnte Tella dank des enzephalo-verstärkten Schnellkursus in dieser Sprache verstehen, um was es ging. Rakoanisch zu sprechen war allerdings eine andere Sache – es gab eine Reihe von Nasallauten, die man ohne Übung unmöglich wiedergeben konnte –, aber er konnte sich immerhin verständlich machen, wenn er sich auf ein Minimum an Worten beschränkte und sie sorgfältig auswählte.
    »Die Pelzigen haben uns verlassen«, sagte Mintab und sah dabei Tella an. »Wann werden deine Leute deinen Doktor zurückrufen?«
    »Bald«, erwiderte Tella zögernd in Rakoanisch. »Hier gibt es keine Lösung für euer Problem. Wir müssen ein paar von euch mitnehmen, um eine Antwort zu finden.«
    »Ich habe versucht, mein Volk zu überreden, aber sie wollen nicht hören.« Er warf einen Blick zu dem Tempel hinüber, um den die Rakoaner im Kreise standen. »Verurteile uns nicht. Unsere Lebensweise war nicht immer so primitiv. Das beweisen dir unsere toten Städte. Früher einmal flogen wir durch die Luft und redeten über die Meere hinweg. Aber heute gibt es nicht mehr genug von uns, um das technische Niveau aufrechterhalten zu können. Mit dem Rückgang unserer Zahl gingen auch unsere Produktionsmittel zurück, und danach gingen uns die Präzisionsteile aus. Und das, was du heute siehst, ist schließlich von uns übriggeblieben.«
    »Aber warum ist dein Volk nicht bereit, mit uns zusammenzuarbeiten?« fragte Tella.
    Mintab wandte sich dem Dom zu. »Komm mit. Du wirst es gleich sehen.«
    Der Kreis der Rakoaner teilte sich, als Mintab seine beiden Begleiter in das unförmige Gebäude führte.
    »Du betrittst jetzt den Tempel Vashtus, Spender des Lichts und der Gott unserer, seiner auserwählten Rasse«, sagte er. »Vor dir siehst du seinen Schrein.«
    In der Mitte des düsteren Tempels stand eine riesige Statue; sie war sieben oder acht Meter hoch, aus einem jadeähnlichen Stein gehauen und stellte ein Wesen dar, das über der zusammengesackten Gestalt eines anderen stand.
    »Es sieht … alt aus«, bemerkte Tella lahm. Die Beleuchtung, die Stellung der Figuren und die Größe des Ganzen vermittelten eine unheimliche Atmosphäre.
    »Es ist uralt. Wir wissen nicht, wann es gemeißelt worden ist, aber solange unsere Geschichte bekannt ist, war es immer der Mittelpunkt unserer Religion … heute mehr als je zuvor. Es stellt Vashtus Triumph über den gefallenen M’lorna dar, den Gott des Bösen und der Dunkelheit.«
    Tella ging näher an die Statue heran. Vashtu glich einem Rakoaner, hatte aber eine strahlende Sonne anstelle des Gesichts; in der Hand hielt er einen Stab, an dessen Ende eine riesige purpurfarbene Gemme befestigt war. Die Figur zu seinen Füßen dagegen war nicht genau zu erkennen.
    »Ich kann M’lorna nicht richtig sehen.«
    Mintab führte ihn zum Eingang zurück, wo das Licht etwas besser war. In die Wand war eine Figur gemeißelt, die ein zweifüßiges Wesen mit scherenähnlichen Händen und einem einzigen, riesigen Auge dort, wo der Kopf hätte sein sollen, darstellte. Sein Körper war mit abwechselnd grünen und gelben Streifen bedeckt.
    »Das ist M’lorna.«
    »Aber … ich verstehe noch immer nicht, warum dein Volk uns nicht helfen will.«
    »Genau an diesem Ort«, begann Mintab, »hat Vashtu M’lorna besiegt, damals, als unsere Welt noch neu war. Aber M’lorna war stolz und schwor, daß er wiederkommen und den Tempel von Vashtu zerstören würde. Der große Vashtu gab meinem Volk den Auftrag, den Tempel zu verteidigen, wenn M’lorna zurückkehrt.
    Vor vielen Generationen, als unsere Städte von Millionen Menschen wimmelten, vergaßen wir Vashtu und wandten unsere Gedanken und Herzen anderen Dingen zu. Wir ließen den Tempel unbewacht. Deshalb ließ

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