Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
spürte. »Hilft Ihnen das irgendwie?«
    »Ja, das tut es«, erwiderte Jo mit offensichtlicher Erleichterung. Es bedeutete, daß er sich nicht unterkriegen ließ.
    Auf einem Schild an der Wand außerhalb des Videophonbereichs leuchteten die Wörter »Zwischenraumgespräche« auf, und Jo folgte dem blinkenden Pfeil. Die Kabinen befanden sich auf halbem Weg eine lange, niedrige Zwischenetage hinunter, die zwischen dem Gang und dem Betriebsbereich verlief. Jo blieb stehen und sah sich die sechs Sonderkabinen an. Alle waren identisch, und es wäre ihr praktisch unmöglich gewesen, die gesuchte Kabine herauszufinden, hätte sie nicht den Werkzeugkarren gesehen, der vor der letzten Zelle stand.
    Als sie näher hinsah, entdeckte sie einen Mann im Overall, der auf dem Boden der Kabine hockte und durch eine Inspektionsöffnung schaute.
    Intuitiv ging Jo darauf zu und öffnete die Tür. »Haben Sie schon herausgefunden, was den Mann verletzt hat?« fragte sie.
    Der Techniker blickte auf. »Hier drin ist niemand von irgend etwas verletzt worden, Gnädigste. Alles ist in bestem Zustand.« Seine Haltung war abwehrend.
    »Ich habe ein paar Fragen zu diesen Kabinen …« begann Jo.
    »Nun hören Sie mal zu, meine Liebe«, unterbrach er sie leicht verärgert. »Ich bin nicht befugt, irgendwelche Auskünfte zu erteilen. Wenn Sie Fragen haben, dann wenden Sie sich am besten ans Hauptbüro. Addams Leasing – es steht im Branchenverzeichnis.«
    »In Ordnung. Genau das werde ich tun.«
    Sie mietete einen Gleiter, gab die Codenummer des Hauptbüros der Firma ein und lehnte sich gedankenverloren zurück, als der Gleiter über Copia hinwegflog. Am Bestimmungsort stoppte er automatisch, und sie brachte ihn auf den Landeplatz des Gebäudes hinunter.
    Im Gebäude selbst erwartete sie ein schmaler Mann mit einer Adlernase hinter einem Schalter. »Kann ich Ihnen helfen?« fragte er mit öliger Stimme, als sie herankam.
    »Ja. Ich hätte gerne ein paar Auskünfte über Ihre Kabinen für Zwischenraumgespräche.«
    Ein Schild hinter dem Schalter wies den Mann als Alvin Mirr aus, und bei ihren Worten hellte sich seine Miene sichtbar auf. »Ah! Möchten Sie Kabinen mieten?«
    »Nein. Ich möchte nur jemanden ein paar Fragen stellen.«
    Mr. Mirr kühlte merklich ab. »Ach so. Nun, in diesem Fall werden Sie alles, was Sie wollen, hierin finden.« Kurzerhand warf er ihr ein Prospekt hin und wollte sich abwenden.
    »Nun hören Sie mal gut zu, Sie!« fuhr Jo ihn an und schleuderte ihm den Prospekt ins Gesicht. »Einer meiner Angestellten der sich ausgezeichneter Gesundheit erfreute, bis er den Fuß in eine Ihrer Kabinen setzte, hat die letzten drei Tage im Ortskrankenhaus verbracht, und wenn Sie nicht bis zu den Ohren in einen Prozeß verwickelt werden wollen, dann beantworten Sie mir besser jetzt meine Fragen!«
    Mr. Mirr zeigte sich plötzlich sehr entgegenkommend. »Sie müssen diesen unglücklichen Zwischenfall draußen am Raumhafen meinen. Wir bedauern das Ganze natürlich sehr, aber ich kann Ihnen versichern, daß unsere Zellen absolut unfallsicher sind. Ganz besonders unsere Sondermodelle. Sie sind in jeder Hinsicht mit der besten Isolierung abgesichert. Wir haben sogar einen Psi-Schirm um jede Kabine. Wir haben nichts außer acht gelassen. Und ich möchte noch etwas anderes -«
    »Warten Sie!« unterbrach Jo den Schwall von Erklärungen. »Sagten Sie, die Zellen hätten eine Psi-Abschirmung?«
    »Die Sonderkabinen ja«, nickte er. »Sie bieten ein höchstes Maß an Geheimhaltung. Der Anrufer kann sogar das Glas verdunkeln, um sich gegen eventuelle Lippenleser abzusichern, wenn er es wünscht.«
    »Aber warum die Psi-Abschirmung?«
    »Von diesen Kabinen aus werden oft sehr wichtige und geheime Kommuniques über geschäftliche und politische Angelegenheiten auf höchster Ebene abgeschickt. Unsere Kunden wollen sicher sein, daß jede Möglichkeit, ihnen Diskretion zu garantieren, ausgeschöpft wurde. Sie wollen sicher sein, daß selbst Telepathen nicht mithören können.«
    Jo überlegte. »Funktioniert das in beiden Richtungen?« fragte sie nach einer Pause.
    »Ich verstehe nicht -«, begann Mirr, über dessen Gesicht ein verwirrter Ausdruck huschte. Dann jedoch schien er begriffen zu haben. »Oh, ich verstehe, was Sie meinen. Ja, der Psi-Schirm wirkt nicht nur in einer Richtung: Die dämpfende Wirkung existiert auf beiden Seiten der Kabinenwand.«
    »Danke!« sagte Jo, drehte sich zur Tür und eilte dann auf das Dach hinauf.
    Ihr nächstes Ziel

Weitere Kostenlose Bücher