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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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der Erleichterung in sich aufsteigen fühlte. »Seid ihr bereit, auch über das Bassa zu verhandeln?«
    »Natürlich. Als Gegenleistung werden wir die Fortsetzung der Untersuchungen fordern, die die Zukunft unserer Rasse sichern sollen.« Seine Blicke bohrten sich in Tellas Augen. »Mit eurer Unterstützung wird mein Volk sicher hier sein, um den Tempel zu schützen an dem Tag, wenn M’lorna wirklich kommt.«
    Tella hatte plötzlich das Gefühl, als hätte ihm jemand die Faust in seinen Magen gerammt. »Entschuldigen Sie mich«, sagte er in seiner Muttersprache, als er sich von Mintab entfernte. »Ich muß noch eine Reihe wichtiger Zwischenraummitteilungen abschicken.«

 
XIV
Jo
     
    Jo konnte sich später kaum an die Fahrt von Ragna nach Jebinos erinnern, die sie in einem Zustand geistiger und emotionaler Betäubung durchlebte. Ein Schrecken war dem anderen gefolgt, und erst als das Verkehrsschiff, mit dem sie geflogen war, in die Umlaufbahn um ihren Bestimmungsplaneten eintrat, begann sie langsam wieder Notiz von ihrer Umgebung zu nehmen.
    Als sie sah, wie Larry während seines Anrufs zusammenbrach, hatte sie sofort beim Raumhafen auf Jebinos zurückgerufen. Der Verwaltungsbeamte dort teilte ihr mit, daß man einen noch nicht identifizierten Mann in aller Eile in das Krankenhaus von Copia gebracht hatte – lebend, aber ohne Bewußtsein. Als nächstes hatte sie im Krankenhaus angerufen, um dafür zu sorgen, daß dem Mann vom Raumhafen die nötige Behandlung und Pflege zuteil wurde, wobei sie darauf hingewiesen hatte, daß sämtliche anfallende Rechnungen über ein bestimmtes Nummernkonto auf einer Sektorenbank bezahlt würden.
    Dann folgte der nächste Schlag: Nachdem sie beschlossen hatte, selbst nach Jebinos zu fliegen und Old Pete mitzunehmen – sie wollte nicht riskieren, ihn aus den Augen zu verlieren –, mußte sie feststellen, daß er bereits vor Tagen nach Jebinos abgereist war. Es konnte nicht länger Zweifel daran geben, daß Old Pete etwas mit dem Tod ihres Vaters zu tun hatte … und vielleicht war er auch irgendwie dafür verantwortlich, was mit Larry geschehen war.
    Unter ihr drehte sich jetzt Jebinos, ein Planet, der sich nach außen hin in nichts von irgendeinem anderen unschuldigen, erdähnlichen Planeten unterschied. Aber doch war Jebinos anders. Jebinos hatte ihren Vater getötet und ihren Geliebten verwundet. Sie zögerte, das wartende Fährschiff hinunter zu betreten. Jo fürchtete den Planeten.
    Gedanken an ihren Vater schossen ihr durch den Kopf; scharfe, deutliche Erinnerungen, die die Zeit nicht verwischen konnte. Ein undefinierbares Band hatte zwischen ihnen bestanden, das sich nach dem Tod ihrer Mutter soweit verstärkte, daß sie manchmal glaubte, sogar die Gedanken ihres Vaters lesen zu können. Sie hatte damals nicht verstehen können, warum er sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel zurückgelassen hatte und auf einen anderen Planeten gefahren war. Sie konnte es auch jetzt noch nicht völlig verstehen, aber sie konnte es wenigstens akzeptieren. Das verringerte allerdings keineswegs die innere Spannung zwischen der Liebe, die sie noch immer für ihren Vater empfand, und dem verbleibenden Groll, über das, wie sie es sah, gleichgültige Im-Stich-Lassen seiner Tochter.
    Sie blickte wieder auf den Planeten unter ihr und fühlte Beklemmung in sich aufsteigen. Sie wollte zum Schlag ausholen gegen irgend etwas, irgend jemanden, gegen alles. Sie war wie ein sterbender Riesenstern, der zusammengebrochen und nun im Begriff war, zur Supernova zu werden. Aber sie wollte durchhalten. Man konnte keinen Planeten hassen. Irgendwo auf Jebinos gab es einen Menschen, der für das, was Larry zugestoßen war, die Verantwortung trug. Sie wußte, wie er aussah – sie hatte auf dem Weg von Ragna hierher die Aufzeichnung von Larrys Anruf immer wieder abgespielt, so lange, bis sich der Kopf mit der beginnenden Glatze, die blasse Haut und die gnadenlosen Augen fest in ihr Gedächtnis eingebrannt hatten. Sie tastete nach dem kleinen Blaster in ihrer Hüfttasche. Sie würde ihn finden …
    Sie würde auch Old Pete finden. Es würde eine explosive Begegnung werden. Im Grunde war alles sein Fehler. Wenn er nur auf seiner Insel im Kelmeer geblieben wäre, wenn er doch aus ihrem Leben geblieben wäre und seine Verdächtigungen für sich behalten hätte, dann würden sie und Larry wahrscheinlich jetzt im Kasino sein und eine Runde Pokerschach spielen.
    Zugegeben, seine Verdächtigungen waren nicht unberechtigt

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