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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Fall besser als ständig daran denken zu müssen, was Mora wohl durchmachte.
     
    »Wie konntest du das nur zulassen?« Moras Stimme klang schrill, und ihre Bewegungen ließen eine ungezügelte Verzweiflung erkennen, als sie sich in ihrem Sessel drehte und hin und her rückte, um eine bequeme Position zu finden. Aber es gab keine. Zuerst hatte sie die Nachricht über Josef bis ins Innerste getroffen – und jetzt dies!
    »Wie hätte ich ihn denn aufhalten sollen?« verteidigte sich Radmon Sayers, der vor ihr in LaNagues Wohnung stand. Er hatte gewartet, bis der Pilot und seine Frau im angrenzenden Raum eingeschlafen waren, und dann das Band eingelegt, um LaNague alles selber erklären zu lassen.
    »Es hätte doch jemand anders gehen können! Einer seiner loyalen« – sie verachtete sich selbst für die Art und Weise, wie sie das Wort förmlich ausspuckte – »Anhänger hätte seinen Platz einnehmen können! Niemand im Imperium weiß, wie Robin Hood wirklich aussieht!«
    »Er dachte, er könne es nicht zulassen, daß jemand anders für ihn verhaftet und als der meistgesuchte Mann der Außenwelten eingesperrt wird. Und ehrlich gesagt, ich respektiere diese Entscheidung.«
    Mora sank in ihrem Sessel zurück und nickte widerwillig. Es war unfair von ihr, Sayers dafür verantwortlich zu machen oder den Mut der Geächteten in Frage zu stellen. Sie kannte Peter – allerdings vielleicht doch nicht so gut, wie sie früher angenommen hatte, wenn sie überlegte, wie er sich seit ihrer Ankunft auf Throne ihr gegenüber verhalten hatte. Aber er war noch nie jemand gewesen, der andere um etwas bat – auch wenn es sich nur um einen einfachen Gefallen handelte –, das er eigentlich persönlich erledigen mußte. Er zog es vor, alles selbst zu regeln, statt es auf andere zu schieben. Und deshalb wäre es für ihn undenkbar gewesen, jemand anders zu bitten, sich für ihn als Robin Hood auszugeben und dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen.
    »Es tut mir leid«, seufzte sie. »Weißt du, ich habe nur die ganze Zeit über gedacht, daß er jemand anderen als sich selbst der Öffentlichkeit als Robin Hood präsentieren wollte.«
    »Es ist vielleicht Peters Absicht gewesen, um dich nicht zu beunruhigen.«
    »Vielleicht. Und was sollen wir jetzt tun?«
    Sayers griff in seine Tasche und holte drei Videobänder hervor. »Wir werden auf eine Gelegenheit warten, eines dieser Bänder über den Sender auszustrahlen.«
    »Was zeigen sie?« wollte Mora wissen und stand auf.
    »Deinen Mann … in einem Aufruf an die Bevölkerung von Throne, sich zwischen Metep und Robin Hood zu entscheiden.«
    »Wie gut sind sie? Glaubst du, sie werden jemanden überzeugen können?« Der Ausdruck auf Sayers’ Gesicht wollte ihr nicht gefallen.
    »Ich kann es dir nicht sagen.« Er behielt den Blick auf die Bänder gerichtet. »Ich glaube, es hängt viel davon ab, daß die Öffentlichkeit weiß, daß er als Robin Hood identifiziert worden ist. Bis spätestens zum Frühstück wird ganz Throne Bescheid wissen.«
    »Spiel eines der Bänder für mich ab.«
    »Es sind drei verschiedene, eins für jede der drei Situationen, die er für möglich hielt.«
    »Spiel sie alle drei ab.«
    Sayers steckte sie eins nach dem anderen in das Videogerät im Apartment. Mora sah mit wachsendem Unbehagen zu, während sich eine Faust um ihr Herz zu legen schien und immer fester zudrückte, bis sie glaubte, es müsse aufhören, zu schlagen. Peters Botschaft an die Bewohner von Throne war präzise und gut begründet. Auf den drei Bändern beschrieb er die hinter Samthandschuhen versteckte Tyrannei des Imperiums und die daraus resultierenden Konsequenzen. Niemand, der in dem wirtschaftlichen Chaos lebte, das jetzt auf Throne herrschte, konnte bestreiten, daß er die Wahrheit sagte. Sein Appell war auf Prinzipien und Sachlichkeit aufgebaut, aber es fehlte ein entscheidender Aspekt.
    »Er ist zum Scheitern verurteilt«, folgerte Mora mit einer Stimme, die so hohl klang, wie sie sich fühlte. Das dritte Band, das ein holographisches Bild von Peter LaNague alias Robin Hood gezeigt hatte, war gerade abgelaufen. Er war darauf zu sehen, wie er hinter seinem Schreibtisch saß und jeden, der zuhören wollte, ruhig aufforderte, sich gegen das Imperium zu erheben und seiner Herrschaft ein für alle Male ein Ende zu bereiten.
    Sayers stieß die Luft aus und atmete dann tief ein. »Das habe ich ihm auch gesagt, als wir sie aufgenommen haben. Aber er wollte einfach nicht hören.«
    »Nein … das kann

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